Demonstration Pro-Leistungsschutzrecht mit nur einem Unterstützer in Deutschland

Ergebnis

Leistungsschutzrecht ist das IT-Unwort des Jahres 2016

Leistungsschutzrecht“ ist mit 21 Prozent der Stimmen das Technologie-Unwort des Jahres. Zwei Wochen lang konnten die futurezone-Leser über die unbeliebtesten Wortkreationen des Jahres 2016 abstimmen, der Sieger fiel letztendlich eindeutig aus.

Fragwürdige Idee

Nicht nur die ungewöhnliche Wortschöpfung hat den Negativpreis verdient, auch die Idee des Leistungsschutzrechtes stieß in der Öffentlichkeit auf wenig Gegenliebe. Dabei sollen Google, Facebook und Co zur Kasse gebeten werden, wenn sie auf fremde Inhalte verlinken. Das bereits in Deutschland und Spanien gescheiterte Gesetz feierte 2016 eine überraschende Rückkehr auf EU-Ebene, initiiert von EU-Kommissar Günther Oettinger (noch Digitalwirtschaft, ab 2017 Finanzplanung und Haushalt).

Seit September bewegt sich in dieser Angelegenheit wenig, Oettinger plädiert aber weiterhin für eine EU-weite Einführung bis Ende 2017. Ob sein Nachfolger, der bislang noch nicht präsentiert wurde, an seinem Kurs festhalten wird, ist unklar. Er hat aber nach eigener Angabe den Rückhalt der europäischen Verlegerverbände – in vielen Onlineredaktionen äußert man sich aber kritisch dazu.

Gefälschte Nachrichten

Auf Platz zwei landete mit 16,5 Prozent der Stimmen „Fake News“. Der Begriff, der online kursierende Falschmeldungen beschreibt, wurde vor allem im Zuge des US-Präsidentschaftswahlkampfes geprägt. Die täuschend echten Nachrichten mit falschen Inhalten erwiesen sich als lukratives Geschäft: Mazedonische Teenager verdienten monatlich das Jahresgehalt ihrer Eltern.

Während derzeit noch darüber diskutiert wird, welchen Einfluss die Fake News auf den Ausgang der US-Wahl hatten, fürchten sich europäische Politiker schon vor einer Wiederholung, unter anderem in Deutschland und Frankreich. Facebook gelobte zumindest Besserung und will nun bekannte Fake News markieren – vorerst aber nur in den USA.

Alles vernetzt

Den letzten Platz auf dem Stockerl konnte sich „Internet of Things“ (12,3 Prozent) erkämpfen. Dabei lieferte man sich passenderweise bis zum Schluss ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit „Industrie 4.0“ (11,3 Prozent) – die zunehmende Vernetzung des Alltags („Internet of Things“) gegen die Digitalisierung der Fabrik („Industrie 4.0“).

Beide Begriffe fielen 2016 eher mit negativen Schlagzeilen auf. Während das „Internet der Dinge“ wohl für einen der größten schwersten DDoS-Attacken aller Zeiten verantwortlich ist –tausende Geräte, unter anderem Kameras, Drucker und Babymonitore, sollen das Domain Name System von Dyn in die Knie gezwungen haben – wurde die Digitalisierung der Industrie vor allem mit Jobverlust in Verbindung gebracht.

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