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Netzpolitik

Regierung fördert 5G-Anwendungen mit 10 Millionen Euro

Bis 2030 soll es eine flächendeckende Versorgung mit Gigabitanschlüssen in Österreich geben, so das Ziel der Bundesregierung. Diese sollen vor allem mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G erreicht werden.

5G hat den Vorteil, dass sehr hohe Datenraten mit bis zu 10 GBit/s möglich werden und die Technologie „extrem zuverlässig“ ist. Außerdem wird dadurch eine extrem genaue Positionierung möglich, sowie geringe Latenzzeiten. Doch die Technologie bringt nur dann etwas, wenn es auch Anwendungen gibt, die diese Vorteile nutzen. Diese sind momentan Mangelware.

Damit diese entwickelt werden, schüttet die Bundesregierung nun 10 Millionen Euro im nächsten Jahr aus und bringt damit das Förderpaket „Gigabit Tripple A“ auf Schiene. „Unser Ziel ist es, Österreich als 5G-Vorreiterland zu positionieren“, sagt Telekomministerin Elisabeth Köstinger: „Innovative 5G-Anwendungen werden uns in allen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereichen das Leben erleichtern.“

Was genau gesucht wird

Gesucht werden gemeinsam mit der Österreichischen Forschungsförderungs-GmbH (FFG) Anwendungen, die das Potential von 5G ausnutzen, und bei denen regionale Problemstellungen im Mittelpunkt stehen. Im Fokus sollen dabei vor allem Anwendungen stehen, die Big-Data-Methoden und künstliche Intelligenz (KI) einsetzen. Auch Projekte rund um das „Internet der Dinge“ sollen gefördert werden. Laut Technologieministerium ist es geplant, Förderprojekte in der Größenordnung von 100.000 bis zu 2 Millionen Euro über mehrere Jahre zu finanzieren. Der eCall der FFG dazu soll noch dieses Jahr starten.

Ein Beispiel kommt etwa aus der Landwirtschaft: Das Telekomministerium spricht etwa von Apps, mit denen die genaue Position von Kühen und anderen Nutztieren erhoben werden kann, um den Aufenthaltsort sowie den Gesundheitszustand zu überwachen. Die Landwirt*innen, die gerade ihren Forst oder Felder bearbeiten, können über „Livestock Tracking“ in Echtzeit über Abnormalitäten aus ihrer Nutztierzucht informiert werden. Außerdem können Sensoren und landwirtschaftliche Roboter detaillierte Daten über Bodenbeschaffenheit, Wetterlage oder Wachstumsfortschritt von angebautem Getreide liefern.

Im Bereich Tourismus kann 5G etwa bei Großevents dafür sorgen, dass die Netze nicht überlastet werden. Im Industrie-Bereich sollen mit 5G Hochleistungsroboter in automatisierten Produktionsprozessen eingesetzt werden können. Ein anderes Anwendungsszenario sieht vor, dass 5G mobilen Notfallteams dabei helfen kann, wenn diese vernetzte Diagnose- und Behandlungsgeräte mit sich führen.

Gigabit-Academy geplant

Neben der Entwicklung von Apps soll es auch eine eigene Gigabit-Academy geben, über die Know-How vermittelt werden soll. Gemeinsam mit der FFG soll eine Veranstaltungs- und Workshop-Reihe stattfinden, bei der Betriebe und Start-ups, die gigabitfähige Anwendungen entwickeln wollen, mit Mobilfunkern und Unis zusammengebracht werden. Daraus sollen auch Kooperationen entstehen, sowie eigene Mentoring-Programme. Teilnehmen könnte z.B. ein Start-up, das in einer Region das Angebot für digitale Pflegeleistungen verbessern möchte. Die Academy soll im Frühjahr 2022 starten. 

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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