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Netzpolitik

Amazon verkauft Weihnachtsschmuck mit Auschwitz-Motiven

Nach Protesten der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau hat der Internethändler Amazon Weihnachtsschmuck mit Motiven des ehemaligen deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers aus dem Handel genommen. Eine Sprecherin des Konzerns habe mitgeteilt, dass sämtliche beanstandeten Produkte entfernt worden seien, gab die Gedenkstätte am Montag auf Twitter bekannt.

Der Amazon-Sprecherin zufolge sollen Händlern, die gegen die Anordnungen verstoßen, Konsequenzen drohen. Die Gedenkstätte verwies auf Twitter jedoch darauf hin, dass ähnliche Artikel beim Wish-Shoppingportal weiterhin im Angebot seien. "Wir hoffen, dass die Reaktion ähnlich wie bei Amazon sein wird", hieß es.

Am Wochenende hatte die Gedenkstätte auf Twitter und Facebook den Verkauf des Weihnachtsschmucks bei Amazon kritisiert. Die Abbildungen zeigten einen Flaschenöffner sowie Weihnachtsbaumanhänger aus Porzellan in Stern- oder Glockenform, auf denen neben der Aufschrift "Krakow, Poland" die Baracken und Stacheldrahtzäune des ehemaligen deutschen Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau zu sehen sind. "Der Verkauf von Weihnachtsschmuck mit Bildern von Auschwitz scheint nicht angemessen", kritisierte die Gedenkstätte. Auschwitz als Flaschenöffner sei "verstörend und respektlos".

Das nationalsozialistische Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau im von Deutschland besetzten Polen gilt weltweit als Symbol für den Holocaust. Nach Schätzungen starben dort mehr als eine Million Menschen, zumeist Juden. Soldaten der Roten Armee befreiten das Lager am 27. Jänner 1945 und fanden dort unter den Häftlingen noch etwa 7.000 Überlebende. Die Nazis und ihre Helfershelfer ermordeten während des Holocaust insgesamt rund sechs Millionen Juden.

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