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Netzpolitik

Britisches Kriegsschiff soll Unterseekabel verteidigen

Zum Schutz "kritischer" Unterseekabel will die britische Royal Navy ein neues Überwachungsschiff bauen. Verteidigungsminister Ben Wallace mahnte, dass die Kabel "unglaublich wichtig" seien. „Die Lichter könnten ausgehen", würden sie beschädigt werden, sagte der Minister.

So habe Russland bereits „Interesse“ an den Kabeln und Großbritannien müsse Maßnahmen ergreifen, um sich zu schützen, sagte Wallace laut einem Bericht bei der britischen BBC. Die Aussagen kommen vor der Veröffentlichung eines wichtigen Strategiepapiers der britischen Streitkräfte am Montag.

Wichtige Unterseekabel

Die Angst, dass Unterseekabel im Zuge eines militärischen Konflikts beschädigt oder gar zerstört werden, ist nicht neu. So zeigte sich bereits die Nato vor einigen Jahren besorgt, weil sich russische U-Boote immer öfter in der Nähe der Datenkabel aufhalten würden.

Wo welche Kabel verlaufen, ist interaktiv auf der Submarine Cable Map dargestellt.

Die Auswirkungen eines Angriffs auf die Kabel, die zumeist Kontinente miteinander verbinden, werden von den Behörden immer als Katastrophenszenarien gezeichnet. Experten bezweifeln jedoch, dass es wirklich derart katastrophal wäre.

Reale Gefahr gering

"Die Angst, dass jemand ein oder mehrere Datenkabel angreift, ist überzeichnet", sagt etwa Nicole Starosielski, eine Wissenschaftlerin an der New York University, die sechs Jahre lang die Funktionsweise derartiger Kabel studiert hat. Sollte jemand genau wissen, wie diese Systeme funktionieren und einen gezielten Angriff starten, könnte dies das Funktionieren des Internets beeinträchtigen. Die Chance, dass so etwas passiert, sei aber sehr gering.

So käme es bereits jetzt regelmäßig zu unabsichtlichen Beschädigungen. Dies sei aber in der Regel kaum ein Problem, da die Kabelverbindungen meist redundant verlaufen und mehrere Kabel gleichzeitig in Betrieb sind.

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