Microsoft schaut beim Personal genauer hin.

Microsoft schaut beim Personal genauer hin.

© REUTERS / Gonzalo Fuentes

Netzpolitik

Microsoft: Keine Ingenieure aus China als Tech-Support für das US-Militär

Chinesische Ingenieure, die militärisch relevante Computersysteme überwachen, bereiten den Amerikanern Kopfzerbrechen. Derzeit haben einige von ihnen nämlich Zugang zu hochsensiblen Datenvorräten. 

Die Befürchtung ist, dass diese Beschäftigten solche Informationen an China weitergeben könnten, wie ProPublica berichtet. Angesichts der Tatsache, dass diese Techniker tatsächlich von China aus amerikanische Computersysteme betreuen, sind diese Sorgen nachvollziehbar. Microsoft soll nun keine chinesischen Techniker mehr in sensiblen Bereichen beschäftigen – zugunsten der nationalen Sicherheit.

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Chinesen dürfen keine DoD-Dienste mehr verwalten

„Als Reaktion auf die Anfang dieser Woche geäußerten Bedenken hinsichtlich von den USA beaufsichtigter ausländischer Ingenieure hat Microsoft seinen Support für Kunden der US-Regierung geändert. Wir wollen sicherstellen, dass keine in China ansässigen Ingenieurteams technische Unterstützung für die Cloud und verwandte Dienste des US-Verteidigungsministeriums leisten“, erklärte Microsofts Kommunikationschef Frank Shaw auf X.

Seit über 10 Jahren beschäftigte Microsoft bereits chinesische Ingenieure. Sie sollten von China aus die Computersysteme des Verteidigungsministeriums – des Department of Defense – betreuen.

Techniker hatten Aufpasser

Zwar stehen die beschäftigten Chinesen unter Aufsicht von anderen, doch es wird bezweifelt, ob das ausreicht. Denn diese „digitalen Begleiter“ sollen oft weniger gut ausgebildet sein als ihre chinesischen Untergebenen. Viele der Aufpasser waren früher selbst beim Militär und haben nur wenig Programmierwissen. Einer erklärte gegenüber ProPublica, dass er zwar nicht von einem böswilligen Vorgehen der Chinesen ausgehe, man das aber nicht mit Sicherheit ausschließen könne.

Etwas kurios wirkt nicht nur dieses Aufpasser-System, sondern auch die Tatsache, dass viele ehemalige Regierungsbeamte offenbar noch nie etwas von dieser „Filiale“ in China gehört hatten. „Niemand scheint etwas darüber zu wissen, daher weiß ich nicht, wie es weitergehen soll“, sagte Deven King, Sprecher der Defense Information Systems Agency (DISA).

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Seit einigen Jahren herrscht zwischen China und den USA ein Technologie- und Handelskrieg. Strenge Sicherheitsvorschriften sollen sicherstellen, dass die jeweils andere Seite an keine Geheiminformationen gelangt. Es kam aber bereits zu Vorfällen, bei denen chinesische Hacker US-Behörden angegriffen haben. Das US-Militär sorgt sich deshalb zunehmend wegen möglicher weiterer Einfallstore.

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