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Netzpolitik

Politiker will GTA verbieten: "Verleitet zu Carjackings"

Der Großraum um die Metropole Chicago in den USA kämpft aktuell mit einer Zunahme von Carjackings, also Raubüberfällen, bei denen Autos von ihren Besitzern entwendet werden, während sie darin unterwegs sind. 

Der demokratische Abgeordnete Marcus Evans hat für die Zunahme derartiger Delikte eine Erklärung gefunden: Schuld ist das erstmals 1997 erschienene Videospiel Grand Theft Auto (GTA). Dieses und derartige Videospiele seien das “Hauptproblem”, sagt er laut einem Bericht bei ABC. GTA und andere “gewalttätige Videospiele” würden das Carjacking normalisieren. "Carjacking ist nicht normal und Carjacking muss aufhören”, so Evans. Das Entwenden von Autos ist tatsächlich essenzieller Bestandteil der GTA-Serie.

Darum plant der Politiker, eine Gesetzesvorlage zu schaffen, die den Verkauf des Spiels im Bundesstaat Illinois verbietet. Unterstützung bekommt er dabei auch vom lokalen Aktivisten Early Walker, der eine Art Bürgerwehr gegründet hat, um Menschen vor Überfällen beim Tanken zu schützen. 

Evans und Walker haben gemeinsam “recherchiert” und seien zum Schluss gekommen, dass die Carjackings “stark” von GTA beeinflusst wurden. 

Fachwelt hat klare Antwort

Videospiele werden von Politikern und anderen Menschen abseits der Fachwelt immer wieder in Zusammenhang mit Gewalt und Verbrechen gebracht, obwohl es mittlerweile zahlreiche Studien gibt, die das Gegenteil nahelegen.

Erst Mitte 2020 erschien eine Meta-Analyse von 28 Studien. Die Forscher kamen dabei zum Schluss: “Die derzeitige Forschung kann nicht die Hypothese unterstützen, dass gewalttätige Videospiele eine bedeutende Langzeitwirkung auf Jugend-Aggression hat.”

Zuvor wurden bereits zahlreiche ähnliche Studien durchgeführt. Eine Untersuchung in Großbritannien hat etwa auch Eltern befragt und kam zum Schluss, dass es definitiv keinen Zusammenhang zwischen gewalttätigen Spielen und einer Zunahme von aggressivem Verhalten gebe.

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