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Netzpolitik

Videospiele sind Schuld an Amokläufen, sagen Politiker

Am vergangenen Wochenende ereigneten sich gleich zwei Angriffe, die insgesamt 30 Opfer forderten. Laut dem US-Republikaner Kevin McCarthy sind Videospiele teilschuld an den Tragödien in El Paso und Dayton. Ihm zufolge würden Videospiele entmenschlichen.

Dabei bezieht sich McCarthy auf vermeintliche Studien, ohne die Quellen zu nennen. „Ich war immer schon der Meinung, dass das ein Problem für die künftige Generation und andere wird. Wir haben Studien vorliegen, die zeigen, was Videospiele aus Menschen machen. Wenn man sich die Fotos von den Massakern ansieht, fühlt man sich an Games erinnert", sagt er in einem Interview mit dem Trump-nahen Sender Fox News.

"Call of Duty"

Dan Patrick, der Vizegouverneur von Texas, teilt seine Meinung. Ihm zufolge soll die Videospielindustrie „junge Menschen lehren, wie man tötet“. Zudem bezog er sich in seinem Interview auf das rechtsextreme Manifest des El Paso-Attentäters, das angeblich das Shooter-Spiel „Call of Duty“ erwähnt. Patrick fordert strengere Maßnahmen gegen die Spieleindustrie.

"Was hat sich in diesem Land verändert? Wir hatten immer schon Waffen und das Böse ... Was hat sich nun verändert, wenn wir alle diese Schießereien haben? Ich sehe eben die Videospieleindustrie, die junge Menschen lehrt, wie man tötet. Wir müssen uns nun anschauen, in welche Richtung wir uns entwickeln wollen und was wir alles von Social Media und Spielen tolerieren", so Patrick.

Keine wissenschaftlichen Beweise

Die Wissenschaft sagt aber etwas Anderes: Während manche keinerlei Beweise für den Zusammenhang von Videospielen und Massakern ermitteln konnten, haben andere gar nachgewiesen, dass gewalttätige Spiele Menschen generell nicht aggressiver machen. Vielmehr seien Armut und ein geringer Bildungsstand Ursachen für Gewalt. Doch auch in der Wissenschaft können Ergebnisse voneinander abweichen.

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