Apple limits operations of services in Russia
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Netzpolitik

Russische Beamte erhielten Apple-Verbot, halten sich nicht daran

Vor wenigen Wochen hat der russische Geheimdienst FSB mit einer angeblichen Enthüllung aufhorchen lassen, wonach Regierungsvertreter*innen im Auftrag der USA durch Apple-Geräte ausspioniert werden. Beamt*innen wurde daraufhin untersagt, iPhones und andere Apple-Produkte für offizielle Zwecke zu verwenden. Viele hielten sich allerdings nicht an das Verbot. Wie die Financial Times berichtet, verschärft der FSB nun sein Vorgehen.

➤ Mehr lesen: Russischer Geheimdienst: Apple hilft USA beim Ausspionieren von iPhones

Arbeits-E-Mails nur auf Aurora

Die IT-Abteilungen von Ministerien könnten erkennen, wenn jemand Arbeits-E-Mails auf einem Apple-Gerät öffnet, warnt der Geheimdienst. Beamt*innen dürften dies nur von Geräten mit genehmigter russischer Software tun. Mobilgeräte werden etwa mit einem eigens entwickelten Betriebssystem namens Aurora ausgestattet.

Der FSB behauptet, auf Apple-Geräten sowohl von russischen Regierungsmitarbeiter*innen als auch von ausländischen Diplomat*innen in Moskau eine Überwachungs-Software entdeckt zu haben, die darauf hinweise, dass Apple eng mit US-Geheimdiensten kooperiere. Beweise dafür wurden nicht vorgelegt.

Medwedew wettert gegen Apple

Apple dementiert die Vorwürfe, in Russland zu spionieren, vehement. Das Unternehmen habe niemals mit irgendeiner Regierung zusammengearbeitet, um Hintertüren in seine Software einzubauen, und habe dies auch in Zukunft nicht vor.

Dmitri Medwedew, von 2008 bis 2012 Präsident Russlands und nun stellvertretender Leiter des russischen Sicherheitsrats, sagt dazu: "Wenn ein großes Technologieunternehmen behauptet, nicht mit der Geheimdienstszene zusammenzuarbeiten, dann lügt es entweder schamlos oder es wird bald eingehen." Medwedew hatte während seiner Amtszeit als Präsident noch aufgeschlossener gegenüber Apple gewirkt. Bei einem Besuch im Silicon Valley 2010 bekam er von Steve Jobs ein iPhone 4 geschenkt.

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