© AiT/Katharina Schiffl

Netzpolitik

Darüber wurde bei den Technology Talks in Wien gesprochen

Am Donnerstag und Freitag fanden die Technology Talks des AIT Austrian Institute of Technology zum ersten Mal im Wiener Museumsquartier statt. 2 Tage lang diskutierte man mit zahlreichen internationalen Gästen darüber, wie man Österreich und die EU klimaneutral, digital und sozial verträglich in die Zukunft führen soll. 

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Das große Schreckgespenst im Raum war der Draghi Report – ein kürzlich veröffentlichter 400 Seiten umfassender Bericht, der davor warnt, dass die EU wirtschaftlich und technologisch zurückbleiben könnte. „Draghi erinnert uns daran, dass wir uns selbst nicht schrumpfen sollten. Wir sind im Wettbewerb mit den fortschrittlichsten Regionen der Welt und haben viele Ressourcen. Aber wir haben Innovationslücken, um die wir uns kümmern müssen“, erklärte Klimaministerin Leonore Gewessler.

Wettrennen mit China und USA

Zahlreiche Experten warnten in Wien, dass wir den Anschluss zu China und den USA verlieren, wenn wir nicht sofort handeln. „Wach auf Europa! Wir sind in einem globalen Wettrennen, das sich extrem beschleunigt. In Europa schläft man, uns fehlt der Fokus auf Innovation“, meinte Helmut Schönenberger, Professor bei der TU München. 

Er kritisiert, dass europäische Unis zu wenige Start-ups hervorbringen. „Es gibt einige tolle Universitäten, aber sie sind schlecht gemanagt. Sie sind unfähig, einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten“, sagte Schönenberger. „Damit die Veränderung gelingt, müssen wir alles in Bewegung setzen: Von Grundlagenforschung, Start-ups bis hin zu großen Unternehmen“ erklärte Industriellenverbandschef Georg Knill.

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Debatten über Lösungen 

In Wien wurden auch über Auswege für Österreich und die EU gesprochen. Gauri Singh, Vize-Direktorin der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien, erklärte etwa, wo es für die Energiewende Forschung braucht: „Wir bewegen uns hin zu einer elektrischen Welt, Elektrizität wird die wichtigste Energiequelle.“ Batterienforschung sei deshalb ein großes Thema.    

Alexia Cambon, Forschungschefin von Microsofts Künstlicher Intelligenz Copilot, glaubt, dass KI uns produktiver machen wird. Eine Studie habe gezeigt, dass 61 Prozent von 31.000 befragten Personen „nicht genug Zeit und Energie haben, ihre Arbeit zu machen“, so Cambon. Im KI-Bereich brauche es Weiterbildungsinitiativen, erklärte Arbeitsminister Martin Kocher. Dann könne sie sogar bei der Bewältigung des Arbeitskräftemangels helfen.

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Jana Unterrainer

Überall werden heute Daten verarbeitet, Sensoren gibt es sogar in Arktis und Tiefsee. Die Welt hat sich durch die Digitalisierung stark verändert. Das interessiert mich besonders, mit KI und Robotik steigt die Bedeutung weiter enorm.

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Jana Unterrainer

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