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Netzpolitik

Twitter: Britische Konservative haben Öffentlichkeit irregeführt

Am Dienstagabend kam es im britischen Fernsehen zur ersten TV-Konfrontation zwischen dem Premierminister und Parteichef der Konservativen Torys Boris Johnson und seinem Labour-Kontrahenten Jeremy Corbyn.

Während die Debatte im TV lief, wurde der verifizierte Twitter-Account der Torys mit 76.000 Follower in „factcheckUK“ umbenannt. So solle offenbar der Eindruck vermittelt werden, dass es sich um einen Faktencheck-Account handelt. Über das Konto wurden in dieser Zeit Grafiken verbreitet, die Aussagen von Johnson unterstützten und von Labour-Chef Corbyn infrage stellten. Kurz nach Ende der Debatte wurde der Account wieder auf den Originalnamen umbenannt.

Der hochrangige Konservative James Cleverly verteidigte das Vorgehen und erklärte, man habe klargestellt, dass es sich um eine Website der Partei gehandelt habe.

Kritik von Twitter

Ein Sprecher des Kurznachrichtendienstes hat das Vorgehen der Torys verurteilt. Die Torys hätten die Öffentlichkeit irregeführt, heißt es in einem offiziellen Statement, aus dem unter anderem der Guardian zitiert. Sollte wieder etwas derartiges vorkommen, werde man „Gegenmaßnahmen“ ergreifen.

Die Kritik dürfte für die Torys eigentlich nicht überraschend kommen. In seinen Nutzungsbedingungen schreibt Twitter, dass die „absichtliche Irreführung von Personen auf Twitter durch Änderung des Anzeigenamens oder der Biografie“ den Verlust des Verifiziert-Status bedeuten könne.

Twitter-User reagieren mit Humor

Noch während der Debatte haben zahlreiche Twitter-User die Umbenennung bemerkt und daraufhin wiederum ihren Account in „factcheckUK“ umbenannt. Darunter auch zahlreiche Prominente und verifizierte Accounts, wie etwa Black-Mirror-Schöpfer Charlie Brooker und der Bestseller-Autor Aaron Gillies.

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