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Netzpolitik

Wegen Gesichtserkennung verhaftet: Unschuldiger klagt Polizei

Der US-Amerikaner Robert Williams hat das Detroit Police Department verklagt. Wegen eines nicht korrekten Abgleichs von Gesichtserkennungssoftware, wurde fälschlicherweise wegen Ladendiebstahls verhaftet.

Die Detroiter Polizei hatte ihn 2019 festgenommen, nachdem die Gesichtserkennungssoftware Bilder von Überwachungskameras aus dem Kaufhaus mit seinem Führerscheinfoto abgeglichen hatte. Ein Wachmann, der den Vorfall gar nicht beobachtet hatte, identifizierte Williams laut the Verge zusätzlich.

Häufig ungenau

In der Anklage, die von der Bürgerrechtsorganisation ACLU im Namen Williams eingebracht wurde, wird darauf verwiesen, dass Gesichtserkennungssoftware bei Bürgern mit dunkler Hautfarbe und Bildern geringer Qualität häufig ungenau sei. Solche Fehlerkennungen wurden bereits in mehreren Studien nachgewiesen.

Williams, der sich während des angeblichen Ladendiebstahls gerade auf dem Weg von der Arbeit nach Hause befand, verbrachte 30 Stunden in Untersuchungshaft.

Weitere rechtswidrige Festnahme

Die ACLU wirft der Detroiter Polizei vor, die Gesichtserkennung verwendet zu haben, obwohl sie hätte wissen müssen, dass sie zu unzuverlässigen Ergebnissen führe. In der Klage wird auch auf eine weitere rechtswidrige Festnahme eines Schwarzen in Detroit verwiesen, der ein Jahr zuvor von der Gesichtserkennungstechnologie falsch identifiziert wurde. Auch außerhalb von Detroit kam es deshalb bereits zu einer Klage.  

Verbot in mehreren US-Städten

Mehrere US-Städte, darunter San Francisco, haben der Polizei bereits die Verwendung von Gesichtserkennungstechnologie verboten. Hersteller wie Microsoft, IBM und Amazon verwehren sich seit längerem gegen den Einsatz der Technologie durch die Strafverfolgungsbehörden. Auch in Österreich kommt Gesichtserkennungstechnologie bereits bei der Polizei zum Einsatz.

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