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Netzpolitik

WhatsApp ist zu unsicher für die UNO

Hochrangige UN-Vertreter haben die Anordnung erhalten, kein WhatsApp mehr zu nutzen. Der Messenger wurde als nicht sicher eingestuft.

Die Anordnung stammt bereits aus Juni 2019, wurde aber erst jetzt bekannt. Reuters fragte nämlich bei der UNO nach, wie etwa der UN-Generalsekretär António Guterres mit Prinz Mohammed Bin Salman kommuniziert.

Amazon-Chef gehackt

Hintergrund der Frage ist der Hacking-Angriff auf Jeff Bezos‘ Smartphone – die futurezone hat berichtet. Per Videonachricht, das vom Account des saudischen Kronprinzen Mohammed Bin Salman verschickt wurde, sollen Gigabyte an Daten gestohlen worden sein.

Bezos sei schon länger im Fadenkreuz der saudischen Führung, schreibt Heise und bezieht sich dabei auf mehrere Medienberichte. Seit 2013 ist der Amazon-Chef auch Eigentümer der Tageszeitung Washington Post. Der dort einst tätige Journalist Jamal Kashoggi wurde Ende 2018 in der Botschaft von Saudi-Arabien in Istanbul getötet. Eine forensische Analyse weist darauf hin, dass Bezos‘ Handy zu dem Zeitpunkt bereits mit der Malware infiziert war.

Nicht sicher

Laut WhatsApp sei keine Sicherheitslücke beim Instant-Messaging-Dienst schuld am Hackingangriff gewesen sein, sondern das Betriebssystem seines Handys. Laut Facebook würden 1,5 Milliarden Nutzer mit modernster Sicherheit geschützt. Dafür sorge die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.

Die Vereinten Nationen trauen WhatsApp offenbar dennoch nicht. "Leitende UN-Vertreter wurden angewiesen, WhatsApp nicht zu benutzen, weil es nicht als sicherer Übertragungsweg unterstützt wird“, heißt es seitens der UNO. Welchen Dienst die Vertreter stattdessen nutzen, ist unklar. Laut Experten ist Signal die beste Alternative.

Die Malware, die auf Bezos‘ Handy eingeschleust wurde, ist laut Heise nicht auf dem freien Markt verfügbar und kostet mehrere Zehntausend Dollar.

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