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Schnelleres WLAN 6E kommt im Februar 2023 endlich nach Österreich

© Foto von Jadon Kelly auf Unsplash

Netzpolitik

WiFi 6E kommt im Februar endlich nach Österreich

Der neue WLAN-Standard WiFi 6E darf bereits seit Mitte 2021 in Ländern wie Deutschland offiziell genutzt werden. In Österreich sind die notwendigen Frequenzen bis heute nicht offiziell freigegeben. Das wird sich endlich ändern.

Wie das Staatssekretariat für Digitalisierung und Telekommunikation auf Anfrage der futurezone am Mittwoch bestätigt, befindet sich die dafür notwendige Frequenznutzungsverordnung auf der Zielgeraden. Noch im Februar soll sie schließlich kundgemacht werden und tritt laut Ministerium sofort in Kraft. Einen genauen Termin wollte man vorerst noch nicht nennen, die futurezone wird aber zeitnah berichten.

WLAN 6E darf genutzt werden

Das heißt, ab diesem Moment darf man Router und Geräte im 6-GHz-Spektrum hochoffiziell nutzen. Konkret geht es um das Frequenzband 5.945 bis 6.425 MHz "für die Einführung drahtloser Zugangssysteme einschließlich lokaler Funknetze (WAS/Funk-LANs)", wie es in der Verordnung heißt.

Warum es gerade in Österreich so lange gedauert hat, lässt sich wohl nur mit einer gewissen Säumigkeit der Behörden in den vergangenen Jahren erklären. Wohl auch erschwerend hinzu kam ein Wechsel der Zuständigkeiten. So war bis Mitte 2022 das Landwirtschaftsministerium für die Verteilung der Funkfrequenzen zuständig. Die Kompetenz ist dann zum Finanzministerium gewechselt, wo das Digitalisierung-Staatssekretariat angesiedelt ist. Jenes hat die Verordnung dann Mitte 2022 auf den Weg gebracht. Anschließend mussten mehrere Fristen durchlaufen werden, die bis zum aktuellen Zeitpunkt andauern. 

Softwareseitig deaktiviert

Geräte, die WiFi 6E unterstützen, gibt es bereits sehr viele am Markt. Bei einem beträchtlichen Teil ist die WiFi-6E-Funktion softwareseitig deaktiviert, sobald das Gerät realisiert, dass es sich in Österreich befindet. Ob all diese Geräte den Betrieb im 6-GHz-Spektrum sofort bei Kundmachung der Verordnung freischalten, erscheint unwahrscheinlich. Das heißt, viele Kund*innen müssen wohl auf eine Freischaltung des Herstellers bzw. auf ein Software-Update warten. 

Falls man einen WiFi-6E-fähigen Router hat, bei dem das entsprechende Feature hierzulande nicht softwareseitig deaktiviert ist, sollte man auf den 6-GHz-Betrieb jedenfalls bis zur Freigabe warten. Falls man davor auf dieser Frequenz funkt, drohen Verwaltungsstrafen von bis zu 5.000 Euro.

Was bringt WiFi 6E?

Bislang dürfen für WLAN hierzulande lediglich die Frequenzspektren 2,5 und 5 GHz genutzt werden. Durch die zunehmende Zahl an funkenden Geräten, nicht zuletzt ausgelöst durch das Internet of Things, wird es auf den Kanälen dieser Frequenzen zunehmend eng.

Durch die Erschließung des zusätzlichen 6-GHz-Spektrums wird mehr Raum geschaffen und so Überschneidungen und Interferenzen reduziert. Das heißt für die Anwender*innen mehr Bandbreite, höhere Geschwindigkeiten und geringere Latenzzeiten.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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