Martin Sellner, leader of Austria's far-right Identitarian Movement speaks to the media in Vienna
© REUTERS / LISI NIESNER

Netzpolitik

YouTube sperrt Kanal von Identitären-Chef Martin Sellner

Anfang Juni hat Googles Videoportal YouTube angekündigt, verstärkt gegen extremistische Inhalte vorzugehen. Videos, welche diskriminierende Botschaften etwa über Menschen bestimmter Herkunft und Religionen verbreiten, sind demnach verboten.

Nun hat es einen prominenten Vertreter der österreichischen rechtsextremen Szene erwischt. Wie Identitären-Chef Martin Sellner über Twitter sowie über seinen Blog angibt, wurde sein Hauptkanal auf YouTube gelöscht „Mein Hauptkanal mit 107.000 Abos wurde von YouTube vaporisiert“, so Sellner. Als Beweis veröffentlichte er einen Screenshot mit der entsprechenden Mitteilung von Google.

Sellner verbreitete dort unter anderem Inhalte über einen „Bevölkerungsaustausch“ und weitere Verschwörungstheorien. Der Kanal "Martin Sellner Live" mit 32.000 Abonnenten war Mittwochmittag jedenfalls noch erreichbar.

„Verdienstverlust“

Der Identitären-Chef zeigt sich mit der Löschung naturgemäß unzufrieden und spricht auch von einem Verdienstverlust. Nun wolle er juristisch gegen die Sperre vorgehen. Zuvor wurden laut einen Angaben auch Konten auf Facebook, Instagram, Paypal oder Kickstarter gesperrt. Er ortet eine „feindliche Matrix“ bei Tech-Konzernen wie Google.

Indes verpflichteten sich neben Google auch Facebook und Twitter dazu, gegen Online-Propaganda von Extremisten verstärkt vorzugehen. Diese auch von mehrere Regierungen in Paris unterzeichnete Selbstverpflichtung wird als "Christchurch-Aufruf" bezeichnet.

Zuletzt geriet Sellner aufgrund einer Spende eben jenes Attentäters auch in den Fokus von Behörden.

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