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Audi e-tron erstmals in Österreich: So fährt sich das Elektro-SUV

Audi hat zum Fahrtag an den Mondsee geladen und dabei - neben der üblichen Flotte - auch erstmals den Audi e-tron nach Österreich gebracht. Bei einer kurzen Testfahrt konnte sich die futurezone den ersten vollelektrischen Audi-SUV näher ansehen.

Rein äußerlich hebt sich der e-tron nicht allzu sehr von anderen Audi-SUVs im Premiumsegment ab. - Wohl hauptsächlich, um nicht mit der bisherigen Designlinie zu brechen und dadurch treue Audi-Kunden zu verschrecken. Das schadet dem Aussehen des e-tron aber nicht: Er wirkt dynamisch und nicht zu klobig.

Nimmt man im Audi e-tron erstmals Platz bietet das Ambiente eine Mischung aus Luxus, Komfort und moderner Technik. Im Cockpit fährt Audi einen stark reduzierten Ansatz, verzichtet nahezu gänzlich auf physische Bedienelemente und setzt auf drei großflächige Screens - zwei in der Mittelkonsole, einer für die Instrumententafel.

Screens, Displays, Bildschirme

Eines dieser Displays in der Mittelkonsole ist ausschließlich für die Klimaautomatik sowie für die Heizelemente - Drehregler für die Klimaautomatik oder ähnliches sind nicht zu finden. Dass die Touch-Displays haptisches Feedback geben, wenn man sie berührt, erleichtert die Bedienung während der Fahrt wesentlich. An eine "blinde" Bedienung, wie man sie vielleicht von herkömmlichen Drehreglern kennt, ist aber nicht zu denken.

Der zweite Touchscreen in der Mittelkonsole dient dem Infotainmentsystem, das Audi MMI nennt - Multimedia Interface. In minimalistischer Weise gibt es hier eine Menüführung mit Kacheln. Auch hier bleibt Audi dem Grundsatz "weniger ist mehr" treu: Denn im Gegensatz zu manch anderen Herstellern ist das Infotainmentsystem auf das Wesentliche reduziert und wirkt daher deutlich übersichtlicher und weniger verschachtelt.

Der dritte Screen ist die Instrumententafel, deren Anzeige personalisierbar ist. Hier können Fahrassistenzsysteme ebenso angezeigt werden, wie Energiefluss oder die Landkarte für die Navigation. Am eindrucksvollsten wirkt hier die Navigationsanzeige, wenn sich Satellitenkarte über die komplette Instrumententafel streckt. Praktisch ist zudem, dass man die Navigationsanzeige direkt im Sichtfeld hat und den Blick nicht auf die Mittelkonsole schwenken muss.

Fahrgefühl

Steigt man beim e-tron aufs Gas, lässt er seine Muskeln spielen: Die maximale Systemleistung von 300 kW (maximale Systemdrehmoment 664 NM) beschleunigen das E-SUV in 5,7 Sekunden von 0 auf 100. Das fühlt sich an, als wäre der e-tron ein Roadster.

Erst beim Bremsen bekommt man die 2490 Kilogramm Leergewicht zu spüren - allein die Batterie wiegt 700 Kilogramm. Hier merkt man deutlich wie die zweieinhalb Tonnen das Fahrzeug anschieben. Ansonsten fährt sich der e-tron erstklassig: Auf einer kurvenreichen Straße hat man trotz Größe und Gewicht nicht das Gefühl, dass das SUV schwimmen würde.

Praktisch ist, dass mittels Wippschalter die Rekuperation auch manuell gesteuert werden kann. Dadurch lässt sich die Energierückgewinnung im vorausschauenden Fahren als energieeffiziente Motorbremse verwenden.

Reichweite und Laden

Die kurze Testfahrt lässt keine Rückschlüsse auf die tatsächliche Reichweite zu. Laut Audi soll der e-tron mit einer Akkuladung nach WLTP 417 Kilometer kommen. Die Kapazität der Batterie beträgt 95 kWh.

Der Ladeanschluss befindet sich unter einer Verdeckung, die sich per Knopfdruck öffnet. Mit dem Typ-2-Stecker und einer Ladeleistung von 11 kW dauert es 8,5 Stunden bis der Akku des e-tron vollständig geladen ist, mit 22 kW dauert es 4,5 Stunden. Beim Schnellladen mittels CCS soll der Akku in 30 Minuten bis 80 Prozent geladen werden können.

Fahrassistenz

Je nach Ausstattung werden beim e-tron die Fahrassistenzsysteme von bis zu fünf Radarsensoren, sechs Kameras, zwölf Ultraschallsensoren und einem Laserscanner mit Daten gespeist.

Aufgefallen bei der kurzen Testfahrt ist vor allem der Spurhalteassistent, der spürbar in die Lenkung eingreift, wenn man etwa dabei ist, die Mittellinie zu überfahren. Wird der Fahrverlauf etwas kurviger, greift der Spurhalteassistent nicht mehr ein.

Virtuelle Außenspiegel

Ein wahrer Hingucker beim e-tron - zumindest im Werbeprospekt - sind die virtuellen Außenspiegel. Die zwei e-tron-Modelle, die Audi beim Fahrtag am Mondsee dabei hatte, waren leider mit herkömmlichen Rückspiegeln ausgestattet.

Bei den virtuellen Rückspiegeln setzt Audi auf Kameras und zwei 7 Zoll großen, touch-fähigen OLED-Displays im Innenraum, die im Übergang zwischen Instrumententafel und Tür angebracht sind.

Bewegt man seine Finger auf das Touch-Display zu, wird das von der Annäherungssensorik erkannt. Daraufhin kann der Bildausschnitt verändert werden. Die elektronischen Außenspiegel sind gegen einen Aufpreis von 1758 Euro erhältlich. Auf manchen Märkten sind die elektronischen Außenspiegel nicht zugelassen, in Österreich dürfen sie installiert werden.

myAudi

Auch das Onlineportal myAudi, mit dem sich Funktionen des Autos, die Ladevorgänge sowie das Infotainmentsystem per App und Browser, verwalten lassen, konnte bei der kurzen Testfahrt ebenso nicht getestet werden.

Zu einem späteren Zeitpunkt werde wir uns noch das Audi-Infotainmentsystem MMI sowie myAudi näher ansehen und ausgiebig testen.

Fazit

Das Fahren macht durch die Leistungsstärke Spaß und auch der Fahrkomfort kommt nicht zu kurz. Das Innenleben des e-tron wirkt durch seine drei hochauflösenden Screens äußert modern und ist mit jeder Menge intelligenter Features überzogen.

Die kurze Ausfahrt im elektrischen Audi-SUV macht jedenfalls Lust auf mehr. In einem kommenden ausgiebigen Test werden wir uns ansehen, wie sich der e-tron im Alltag bewährt, wie sich die Ladevorgänge gestalten und vor allem wie smart die smarten Funktionen tatsächlich sind.

Den Anschaffungspreis gibt Audi auf seiner Website mit mindestens 82.000 Euro bzw. 524 Euro monatlich an. Zum Vergleich: Teslas Model X ist ab 115.900 Euro in Österreich zu kaufen.

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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Florian Christof

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