BuddyPhones-Kinderkopfhörer im Test: Bass für die Kleinen
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Schon mal was von einem Kopfhörer-Hersteller namens Onanoff gehört? Das Unternehmen wurde von 2 Isländern gegründet und hat nun seinen Sitz in New York, während der CEO in Hongkong lebt. Weltweit vermarktet Onanoff seine BuddyPhones, eine Kopfhörermarke speziell für Kinder. Wir haben die drahtlosen BuddyPhones Play+ getestet, die in der aktuellen Produktpalette mittig angesiedelt sind, sowie die BuddyPhones Cosmos+, das aktuelle Spitzenprodukt.
Sicherer Schalldruck
Besonders kindgerecht sein sollen die BuddyPhones durch kleine Dimensionen, bunte Designs, eine robuste Bauweise und vor allem "Safe Audio", also eine Lautstärkenbegrenzung für empfindliche Kinderohren. Standardmäßig beträgt die Grenze 85 Dezibel. Von herkömmlichen Kopfhörern wird die locker überschritten, weshalb Kindern Gehörschäden drohen. Mit speziellen Kinderkopfhörern können Eltern also ihr Gewissen beruhigen, selbst wenn ihr Kind ans Limit geht.
Technisch haben die BuddyPhones Play+ und Cosmos+ dieselbe Basis: 40 mm Neodym-Treiber mit 32 Ohm Impedanz und einen Frequenzbereich von 20 bis 20.000 Hz. Die Maximallautstärke lässt sich dreistufig festlegen: 75, 85 und 94 dB. Der Standard ist, wie gesagt, der Mittelwert. Beide Kopfhörer bieten neben einem Musik-Modus einen so genannten "StudyMode". Dabei wird der Klang an Sprachwiedergabe angepasst, wodurch Stimmen - etwa in Hörspielen oder Podcasts - besser verständlich werden sollen.
Klebrige und fixe Motive
Die BuddyPhones Play+ sind typische On-Ear-Kopfhörer. Sie sind in 6 Farben erhältlich, wobei jeweils 4 Sticker-Motive mitgeliefert werden. Sie können zwecks Personalisierung seitlich an die Ohrmuscheln geklebt werden. Dank eingebautem Mikrofon kann man die BuddyPhones Play+ auch als Headset zum Telefonieren verwenden. Die eingebauten Akkus erlauben 20 Stunden Laufzeit, die Bluetooth-Reichweite wird mit 20 Meter angegeben.
Die BuddyPhones Cosmos+ sind Over-Ear-Kopfhörer mit integrierter Geräuschunterdrückung und dadurch deutlich klobiger. Sie sind ebenfalls in 6 Farben erhältlich, es gibt aber keine Sticker dazu. Dafür kann zum Telefonieren entweder ein Mikrofon in einer Ohrmuschel verwendet werden oder man steckt ein mitgeliefertes Stab-Mikro in den 3,5mm Klinken-Anschluss. Die Akkulaufzeit soll 24 Stunden betragen, die Bluetooth-Reichweite wiederum 20 Meter.
Der Klinken-Anschluss kann bei beiden Kopfhörern verwendet werden, um sie ausnahmsweise doch zu verkabeln - etwa bei leerem Akku -, oder um einen "BuddyLink" herzustellen. Dabei verbindet man quasi ein Kind mit BuddyPhones mit einem zweiten Kind mit BuddyPhones per Kabel, damit beide gleichzeitig den selben Audioinhalt hören können.
Guter Bass
Die Lautsprecher der BuddyPhones erzeugen einen recht sauberen, basslastigen Klang. Egal ob bei "Enter Sandman" von Metallica, "The Business" von Tiesto, "I like to move it" von Reel 2 Real oder anderen typischen Kinderliedern: Die Bässe wummern, die E-Gitarren dreschen und die Synthesizer wackeln. Wer des Basses überdrüssig wird, kann als Radikalkur in den "Study Mode" schalten. Dort werden die Mitten betont und die Tiefen verschwinden.
Der Klang der BuddyPhones Cosmos+ wäre jenem der Play+ schon aufgrund des Ohr-umschließenden Designs überlegen, mit der aktiven Geräuschunterdrückung kann man dazu Umgebungsgeräusche besser ausblenden. Die weichen Schalen der Cosmos+ sind sehr komfortabel zu tragen. Umschlossen werden nicht nur Kinderohren, sondern auch erwachsene. Die Kopfhörer passen dank der ausfahrbaren Bügelelemente selbst den Großen. Die BuddyPhones Play+ sind für Erwachsene weniger geeignet, Kinder beschweren sich jedoch auch bei längerem Tragen nicht über mangelnden Komfort.
Bedienung zeigt Schwächen
Bei der Bedienung kam es zu kleineren Problemen. Die gummierten Druckknöpfe der BuddyPhones sind gut zu erreichen und tastend zu unterscheiden. Mit einer schon schwieriger zu greifenden Tastenkombination sollte man zwischen den drei Maximallautstärkestufen umschalten können. Bei den BuddyPhones Play+ ist dies im Test jedoch nicht gelungen. Um die Kopfhörer abzuschalten muss man mehr als 5 Sekunden auf den Ein/Aus-Schalter drücken, bis eine kleine rote LED aufleuchtet - für Kinder ist dies etwas schwierig. Ein Schiebeschalter - wie für den Study Mode - wäre hier deutlich einfacher gewesen.
Bei den BuddyPhones Cosmos+ wird die Geräuschunterdrückung mit einem eigenen Knopf separat vom restlichen Kopfhörer aktiviert. Sie kann damit zwar auch ohne Audiowiedergabe genutzt werden, vergisst man aber auf die Deaktivierung, kann sich der Akku unbemerkt leeren.
Fazit und Preise
Die Onandoff BuddyPhones Play+ und Cosmos+ sind Kopfhörer, die nicht nur dem Anspruch genügen, kindgerecht zu sein, sie bieten auch einen ziemlich guten Klang und können sogar von Erwachsenen getragen werden - zumindest jenen, die nicht davor zurückschrecken, sich in der Öffentlichkeit mit Einhornmotiven oder Ähnlichem zu zeigen.
Die BuddyPhones Play+ erhalten gegenüber ihrer großen Schwester Cosmos+ Abzüge bei Bedienung und Klang, dafür sind sie mit 43,96 Euro auch deutlich günstiger. Die BuddyPhones Cosmos+ kosten laut Hersteller-Webseite 104,65 Euro, dafür sind es richtige Over-Ear-Kaliber mit Ansteckmikro und einem weißen Hard-Case (statt Stoff-Sack wie bei Play+) zum Transportieren.
Für Kinder-Kopfhörer mag solch ein Preis happig erscheinen, aber wer es gewohnt ist, hunderte Euro für bestimmte Kinderfahrräder oder Schulrucksäcke hinzublättern, wird möglicherweise auch davor nicht zurückschrecken.
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