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"DeppGPT": Satire-Website bringt Chatbot, der Nutzer anmotzt

 Die Satire-Website „Der Postillon“ springt auf den aktuellen Chatbot-Hype standesgemäß mit einem Programm auf, das bissige oder absurde Antworten liefert. Die Macher preisen ihr „DeppGPT“ als „die erste wirklich menschliche Sprach-KI“ an. „Lassen Sie sich anschnauzen, auslachen und niedermachen, wie Sie es sonst nur von echten Menschen gewohnt sind.“ Viele finden Spaß an der fiesen Art - nach der Veröffentlichung Anfang der Woche bewegte sich die Zahl der Interaktionen am Donnerstag laut Chefredakteur Stefan Sichermann auf die Marke von einer halben Million zu.

Die Antworten von „DeppGPT“ auf faktische Fragen sind dezidiert nicht hilfreich. Auf die Frage, wer aktuell Bundeskanzler ist, kann die Software etwa antworten, es sei Elmo aus der Sesamstraße oder „eine riesige Breze“ aus Bayern. Höflich ist „DeppGPT“ auch nicht gerade. Fragt man, wie man sein Aussehen verbessern könnte, kann die Antwort lauten: „Oh, das ist schwierig. Also zuallererst könntest du dir am besten eine Tüte über den Kopf ziehen.“

KI entscheidet, was sie antwortet

Seit Ende vergangenen Jahres sorgt vor allem der Chatbot ChatGPT des Start-ups OpenAI für Aufsehen, weil er auf dem Niveau eines Menschen kommunizieren kann. Die Software wurde dafür mit einer gewaltigen Menge an Daten trainiert. Sie bildet Sätze, indem sie Wort für Wort abschätzt, wie ein Satz weitergehen könnte. Ein Nachteil des Prinzips ist, dass das Programm kein Verständnis für die Inhalte hat: Deshalb kann es auch mit Überzeugung Informationen ausgeben, die völlig falsch sind.

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Der „Postillon“ treibt das mit seinem Chatbot auf die Spitze. „DeppGPT“ greift bei seiner Arbeit auf die Technologie hinter ChatGPT über eine kostenpflichtige Schnittstelle zurück. Der „Postillon“ nutzt zu den Nutzer*innenfragen zusätzliche Anweisungen für das Antwortverhalten, um die fiesen oder sinnfreien Reaktionen aus der Schnittstelle zu erhalten. Dabei reiche das Standardmodell, „ein manuelles Nachtrainieren war nicht notwendig“, erläuterte Sichermann. „Im Prinzip entscheidet die KI also selbst entsprechend ihres von uns erzeugten Charakters, was sie antwortet.“

Ende nach 3 Fragen

Zu den Kosten für die Nutzung der Schnittstelle machte Sichermann keine Angaben. Aber der „Postillon“ könne sie sich locker leisten. Meist nach 3 Fragen bricht „DeppGPT“ die Unterhaltung ab und die Seite muss neu geladen werden. OpenAI führte einen solchen Stopp zuvor als Vorsichtsmaßnahme ein, um ein Abdriften von ChatGPT zu absurden Antworten zu verhindern.

Der „Postillon“ lässt die Nutzer*innen getreu dem Charakter von „DeppGPT“ wissen, dass es an ihnen liegen muss: „Denken Sie mal darüber nach. Selbst eine Maschine will nicht mit Ihnen reden!“ Wer DeppGPT testen will, kann das über die Postillon-Webseite oder die Postillon-App tun.

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