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DS 3 Crossback E-Tense: Testfahrt im kompakten Elektro-SUV

Ab März wird der DS 3 Crossback E-Tense in Österreich verfügbar sein. Die futurezone hatte bereits Mitte November die Möglichkeit, den kompakten Premium-SUV im Rahmen der Pariser DS Week Probe zu fahren.

Rein äußerlich unterscheidet sich die elektrifizierte Version des DS 3 Crossback nicht von seinem Pendant mit Verbrennungsmotor. Erkennbar ist das E-SUV nur durch die Aufschrift "E-Tense" auf der Rückseite sowie durch das Fehlen der Auspuffrohre.

Möglich macht dies unter anderem die e-CMP-Plattform aus dem Hause PSA. Neben dem DS 3 Crossback E-Tense bauen etwa auch der Peugeot e-208 sowie der Opel Corsa-e auf der e-CMP-Plattform auf.

Was steckt drin? Die Technischen Spezifikationen

Die e-CMP-Plattform hebt den DS 3 Crossback E-Tense auch von vielen anderen verfügbaren Elektroautos ab. Denn bei E-Tense wurde nicht einfach der Verbrennungsmotor und der Tank gegen die Elektrokomponenten getauscht. Vielmehr wurde das Auto von Grund auf für den Elektroantrieb entwickelt, was ihn etwa von einem Hyundai Kona Elektro oder einem Kia e-Niro abhebt.

Allerdings zeigt sich die vielversprechende Ingenieursleitung in den Eckdaten des E-Autos nicht wirklich: Die maximale Leistung des Elektromotors beträgt 100 kW (136 PS) und die Kapazität der im Unterboden verbauten Batterie 50 kWh und Reichweite 320 Kilometer im WLTP-Zyklus. Rein von den Eckdaten hat die Konkurrenz hier etwas mehr zu bieten.

Der DS 3 Crossback E-Tense hat auch eine Wärmepumpe verbaut, die die Temperatur der Batterie reguliert. Außerdem sorgt sie dafür, dass die Abwärme der Batterie, den Innenraum effizient heizt.

Wie schnell lädt der DS 3 Crossback E-Tense?

Beim Laden weist der DS 3 Crossback E-Tense die mittlerweile üblichen Standards auf: Geladen werden kann er mit bis zu 100 kW. Damit lässt sich laut DS der Akku innerhalb von 30 Minuten auf 80 Prozent seiner Kapazität aufladen, was einer Reichweite von ungefähr 250 Kilometern entspricht.

An einer Wallbox kann der DS 3 Crossback E-Tense dreiphasig mit 11 kW geladen werden. Dabei soll es ungefähr fünf Stunden dauern, bis die Batterie vollständig geladen ist.

Wie ist das Interieur?

Die Türgriffe des DS-Elektroautos sind versenkt. Nähert man sich mit dem Autoschlüssel dem Fahrzeug, so wird das Auto aufgesperrt und die Türgriffe fahren heraus - ein schöner Empfang für den Fahrer.

Nimmt man im DS 3 Crossback E-Tense erstmals Platz, wird einem schnell klar, dass es sich hier um ein gehobenes Elektroauto handelt: Mit seinen hochwertigen Materialien vermittelt das Interieur einen luxuriösen Eindruck und sorgt mit seinem avantgardistischen Design für ein Premium-Gefühl.

Was hat die Technik in der Fahrerkabine zu bieten?

Geprägt ist die Front durch zwei Displays: Eines für die Instrumententafel und ein 12 Zoll großer Touchscreen für das Infotainment auf der Mittelkonsole. Zudem befinden sich auf der Mittelkonsole zahlreiche Schalter und Tasten, die zum Bedienen der Heizung, zur Volume-Steuerung oder für die Fensterheber dienen.

Hier zeigt sich, dass DS beim Look von Elektroautos nicht mit der traditionellen Design-Sprache bricht und etwa auf ein völlig reduziertes, minimalistisches Innere setzt. Vielmehr führt der französische Autohersteller die Design-Sprache konsequent fort. Der DS 3 mit Verbrennungsmotor und sein elektrisches Gegenstück unterscheiden sich auch im Innenraum nicht voneinander.

Wie ist das Infotainmentsystem und Instrumententafel?

Das Infotainment-System ist übersichtlich gestaltet und liefert ausführliche Statistiken über den elektrischen Verbrauch beziehungsweise die Energierückgewinnung über das Bremssystem. Leider konnte die dazugehörige DS-App nicht getestet werden. Es wäre interessant, ob auch in der App die detaillierten Statistiken auslesbar sind.

Die Instrumententafel lässt viele Optionen bei der Personalisierung zu. So kann man etwa den Energieverbrauch oder die Navigationsinformationen dort anzeigen lassen. Darüber hinaus verfügt der DS 3 Crossback E-Tense über ein optional ausfahrbares Head-up-Display. Ist man einmal daran gewohnt, ist es eine äußerst praktische Sache, sich die notwendigsten Informationen direkt im Sichtfeld anzeigen zu lassen.

Extrem praktisch ist, dass der DS 3 Crossback E-Tense über ein eigenes Ablagefach für ein Smartphone verfügt. Platziert man dort sein Handy wird der Akku des Smartphones automatisch und kontaktlos geladen - sofern man ein Qi-fähiges Handy hat.

Wie fährt sich der DS 3 Crossback E-Tense?

Auf die Schalldichtung hat DS bei der Entwicklung des Fahrzeugs hohen Wert gelegt und diese vor allem im Bereich der Fenster verstärkt. Es hat sich offenbar ausgezahlt, denn nach den ersten Metern wird man feststellen, dass der Innenraum tatsächlich besonders leise ist und die Geräusche des Fahrzeugs im Stadtverkehr kaum zu hören sind.

Auch wenn das Fahrzeug von außen recht bullig wirkt, hat man beim Fahren - selbst auf engen Straßen bei Gegenverkehr - nicht das Gefühl, überproportional viel Platz zu benötigen.

Auf der Autobahn und auf Landstraßen kommt man mit dem DS 3 Crossback E-Tense dann schnell ins Cruisen. Die Fahreigenschaften sind trotz des relativ hohen Gewichts von 1525 Kilogramm hervorragend. Bei schnellen Richtungswechseln sind die zusätzlichen 300 Kilogramm gegenüber der Verbrennerversion dann doch leicht spürbar.

Wie ist die Leistung und Bremsenergierückgewinnung?

Mit einer Leistungsstärke von maximal 100 kW (136 PS) zieht der DS 3 Crossback E-Tense nicht ab wie eine Rakete, beschleunigt aber immer noch schnell genug für etwaige Überholmanöver oder einer spritzigen Fahrweise. Immer wieder beeindruckend ist bei Elektroautos, wie kompromisslos das Fahrzeug auf die Bedienung des Gaspedals reagieren. Das ist auch beim DS 3 Crossback E-Tense mit seinen 260 NM der Fall, dessen Elektromotor auf die Vorderachse wirkt. 

Die Stärke der Bremsenergierückgewinnung kann über den Steuerknüppel zweistufig eingestellt werden. In der "normalen" Stufe rekuperiert das Fahrzeug gefühlt nur recht wenig und simuliert das Verzögerungsverhalten eines Verbrennungsmotors.

In der höheren "Brake"-Stufe wird das E-Auto dann stärker vom Bremsenergierückgewinnungssystem gebremst, konkret mit 1,3 m/s2. Dabei kann die Rekuperation bei vorausschauendem Fahren das herkömmliche Bremsen weitgehend ersetzen. Zum völligen Stillstand bringt die Rekuperation das Fahrzeug allerdings nicht, wie das etwa bei einem Nissan Leaf der Fall ist – hier im futurezone-Test.

Wie sind die drei Fahrmodi?

Der Fahrer hat die Auswahl zwischen drei Fahrmodi, welche auf über einen Kippschalter in der Mittelkonsole ausgewählt werden können: Mit dem Eco-Modus reduziert sich die Motorleistung auf 60 kW, im Normalmodus stehen 80 kW zur Verfügung und im Sportmodus ist die volle Leistung von 100 kW zur Stelle.

Im Eco-Modus ist Motorleistung merklich gemindert, was sich für ausgedehnte und gemütliche Überlandfahrten oder bei niedrigem Akkustand anbietet. Der Normalmodus drängt sich für den Alltag auf: Die 80 kW sind ausreichend und ein guter Mittelweg zwischen Energieeffizienz und Leistung. Der Sportmodus ist aufgrund seiner 100 kW der Modus für gehobenen und spritzigen Fahrspaß, der sich allerdings auch negativ auf den Akkustand auswirkt.

Was können die Fahrassistenzsysteme?

Die Fahrassistenzsysteme des DS 3 Crossback E-Tense brauchen sich nicht hinter denen der Konkurrenz verstecken - ganz im Gegenteil: Die Konkurrenz kann hier teilweise noch etwas lernen. Der DS Drive Assist konnte zwar nur ansatzweise getestet werden, hat allerdings schon beim ausführlichen Test des DS 7 Crossback einen überraschend positiven Eindruck hinterlassen.

Der DS Drive Assist hält automatisch die Spur, sowie die Geschwindigkeit und den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug. Vor allem beim Cruisen auf der Autobahn oder beim Stop-and-Go-Verkehr in der Stadt ist das eine praktische Sache, die hervorragend funktioniert.

Das Beleuchtungssystem "LED Matrix Vision" blendet bei Gegenverkehr automatisch ab und ist darüber hinaus auch schwenkbar. Fährt man in eine Kurve, kann das Lichtsystem den Fahrweg intelligent ausleuchten. Auch beim DS 7 Crossback funktionierte "LED Matrix Vision" ohne Probleme und zur Zufriedenheit des Fahrers.

Gibt es auch DS Apps?

Mit der MyDS-App lassen sich alle wichtigen Informationen des Elektroautos am Smartphone auslesen, beispielsweise Ladezustand, Ladevorgang Programmierung und ferngesteuert starten. Auch lässt sich damit der Innenraum vorheizen oder vorkühlen.

Außerdem können sich DS-Fahrer über die Free2Move Service-App über nahgelegene Ladestationen informieren. Mit der App kann auch gleichzeitig der Ladevorgang bezahlt werden.

Mit dem DS Trip Planer können zudem Routen geplant werden, bei denen die Reichweite des E-Autos in Echtzeit berücksichtigt wird. Plant man etwa eine Route, die über die Reichweite des Fahrzeugs hinausgeht, wird in die Routenplanung das Akkuladen einberechnet. An welcher Ladestation geladen werden soll, wird ebenso in der Navigation berücksichtigt.

Fazit

Der DS 3 Crossback E-Tense beweist, dass ein Premium-Elektroauto nicht einem futuristischen Konzeptfahrzeug ähneln muss: Das solide Design - außen wie innen - ist vom Verbrenner-Pendant nicht zu unterscheiden.

Auch wenn der DS 3 Crossback E-Tense bei den Eckdaten die Konkurrenz nicht übertrumpfen kann, stellt er andere E-Autos in Sachen Premium-Feeling in den Schatten. Besonders der Innenraum wirkt luxuriös und vermittelt ein gehobenes Flair.

Ansonsten kommt der DS 3 Crossback E-Tense mit allem, was man sich von einem E-Auto erwartet: Schnelles Aufladen, genügend Reichweite, ausreichend Power, hilfreiche Statistiken über den Verbrauch, smarte Fahrassistenzsysteme, nützliche Smartphone-Apps und das alles zu vergleichsweise annehmbaren Kosten.

Wie hoch ist der Preis?

Mit einem Preis ab 39.790 Euro (inkl. NoVA und USt, abzüglich etwaiger Förderungen) oder 299,77 Euro monatlich bekommt man eine passende Wallbox kostenlos dazu. Das ist viel Elektroauto für vergleichsweise wenige Euro.

Der Hyundai Kona Elektro kostet beispielsweise mindestens 47.790 Euro, der Kia e-Niro 37.990 Euro, der Nissan Leaf 36.800 Euro und das Tesla Model 3 mindestens 46.700 Euro. Damit ist der DS 3 Crossback E-Tense etwas teurer als der Honda e oder der VW ID.3, hebt sich allerdings mit zahlreichen Premium-Feature wesentlich von den beiden kommenden Konkurrenzmodellen ab.

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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