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DS 7 Crossback im Test: Was der smarte SUV zu bieten hat

Setzt man sich zum ersten Mal in den DS 7 Crossback fällt sofort auf, dass es drinnen ein bisschen anders aussieht, als man es von den meisten anderen Autos gewohnt ist. "Unnachahmliches französisches Savoir-faire und Exzellenz", heißt es dazu auf der Website des Autoherstellers. Die DS-Designer haben sich um einen extravaganten Stil bemüht, um dem Interieur einen "französischen Touch" zu verleihen. 

Und das ist ihnen auch gelungen. Über Geschmäcker lässt sich natürlich streiten. Unbestritten ist allerdings, dass der DS 7 Crossback luxuriös anmutet und keine Zweifel an dem Attribut "Premium" aufkommen lässt. Auch die Raffinesse, mit denen viele kleine Details gestaltet wurden, spricht für sich.

Normalerweise testen wir Elektroautos. Daher haben wir uns beim DS 7 Crossback auf die Funktionen abseits des Antriebsart beschränkt: Fahrassistenzsysteme, Smartphone-App, Innenraum und Infotainmentsystem.

DS 7 Crossback im Test

Infotainmentsystem

Geprägt ist das Innenleben von zahlreichen Schaltflächen und Knöpfen, sowie zwei großen Displays: Ein Bildschirm für die Instrumententafel und ein Touchscreen in der Mittelkonsole für das Infotainment.

Die Menüführung des Infotainmentsystems ist im ersten Moment etwas verwirrend, da es keinen wirklichen Homescreen gibt, von dem aus die einzelnen Funktionen angesteuert werden. Hat man sich einmal daran gewöhnt, die jeweiligen Features direkt über die längliche Schaltfläche unterhalb des Displays anzusteuern, ist das Infotainmentsystem weitgehend selbsterklärend bedienbar. 

Etwas störend ist, dass das Infotainmentsystem relativ lange braucht bis es hochgefahren ist. Dabei handelt es sich zwar nur um wenige Sekunden. Will man aber schnell den Motor starten und rasch etwas nachsehen, fällt es negativ auf, dass die Software nicht umgehend einsatzbereit ist. 

Für die Medienwiedergabe stehen das herkömmliche UKW-Radio und das Smartphone, das per Bluetooth mit dem Auto verbunden wird, zur Auswahl. Auch ein USB-Stick mit lokal gespeicherten Musikdateien kann angeschlossen werden. 

Navigation mit Erinnerungslücken

Bei der Navigation vertraut DS auf TomTom und dem entsprechenden Kartenmaterial. Und hier zeigt sich schnell die große Schwäche, die man auch von den meisten anderen Autoherstellern kennt: Um zu einem Ziel navigieren zu können, muss die exakte Adresse eingegeben werden. Sucht man etwa nach einem Hotel, Restaurant oder Unternehmen, weiß das Navigationssystem nicht weiter. Zwar gibt es auch die Möglichkeit nach so genannten POIs (Points of Interest) zu suchen, aber auch hier wurde ich meist enttäuscht. 

Hat man die genaue Adresse einmal gefunden, funktioniert das Navigationssystem einwandfrei: An der Routenplanung gibt es nichts auszusetzen. Echtzeitverkehrsdaten zeigen Stau und zähflüssigen Verkehr. Derartige Verkehrsbehinderungen können mit den entsprechenden Einstellungen in der Routenplanung automatisch umfahren werden. Auf der Fahrt wird man vor stationären Radarkästen gewarnt und wer will kann sich auch das aktuelle Wetter am Zielort anzeigen lassen.

Instrumententafel personalisieren

Überaus praktisch ist, dass man sich die Navigationsanzeige direkt auf der Instrumententafel anzeigen lassen kann. Da im direkten Sichtfeld des Fahrers die Navigationsinformationen reduziert und minimalistisch eingeblendet werden, wird damit das Navigieren zum Kinderspiel. 

Generell lässt sich die Instrumententafel weitgehend personalisieren. Zwischen einer minimalen Anzahl an Informationen bis hin zu umfassenden Fahrdaten kann alles dargestellt werden.

Android Auto und Apple CarPlay

Darüber hinaus lässt sich Apple CarPlay und Android Auto auf dem Display in der Mittelkonsole anzeigen. Ist das Infotainmentsystem mangelhaft, nutze ich in der Regel lieber Android Auto, da es für Navigation und Medienwiedergabe eine passable Lösung darstellt. 

Der DS 7 machte mir hier die Entscheidung schwer: Eigentlich wären mir die Medienwiedergabe per Spotify und die Navigation per Google Maps lieber. Da aber die Navigationsanzeigen auf der Instrumententafel nur mit dem integrierten TomTom-Navi funktioniert, habe ich dann doch lieber auf Android Auto verzichtet. 

Fahrassistenzsystem

Eine wirkliche Überraschung waren die Fahrassistenzsysteme des DS 7 Crossback. Vor allem der Spurhalteassistent, der Connected Pilot heißt und von manchen Mitbewerbern leicht überzogen als Autopilot bezeichnet wird, funktioniert überraschend gut. 

Angewiesen ist der Connected Pilot auf zwei gut sichtbare Begrenzungslinien, an denen er sich orientiert. Insofern und auch von der Straßenverkehrsordnung her, ist der einwandfreie Einsatz des Spurhalters nur auf Autobahnen und Schnellstraßen möglich.

Hat das Fahrzeug einmal die beiden Begrenzungslinien erkannt, wird das dem Fahrer auf der Instrumententafel angezeigt. In der Folge hält das Auto die Spur und den entsprechenden Abstand zum Vorderfahrzeug. Damit der Connected Pilot aktiv bleibt, muss alle 15 Sekunden das Lenkrad berührt und leicht gedreht werden, sodass er sich sicher sein kann, dass der Fahrer auch aufmerksam auf den Verkehr achtet. Lässt der Fahrer die Hände im Schoß, wird er durch Signaltöne darauf hingewiesen. 

Connected Pilot in der Praxis

Auf der Autobahn bei wenig Verkehr gestaltet sich das Fahren mit dem Connected Pilot sehr entspannend. Dass das Fahrassistenzsystem das Auto geschmeidig und äußerst gleichmäßig lenkt, beschleunigt und bremst, hat bei mir das Vertrauen in das Fahrassistenzsystem wesentlich gesteigert. Andere Autos mit ähnlichen Funktionen sind hier deutlich ruppiger, was der Vertrauenswürdigkeit schadet. 

Etwa bei Verkehrsknotenpunkten, wo viele Verkehrsteilnehmer die Spuren wechseln und generell bei hohem Verkehrsaufkommen, kann der Connected Pilot nur bedingt für entspanntes Fahren sorgen. Hier war es für mich einfacher selbst das Steuer zu übernehmen. 

Bedienung des Connected Pilot verbesserungswürdig

Die Bedienung des Fahrassistenzsystems ist leider alles andere als zufriedenstellend gelöst. Ohne, dass man sich vorher über die Funktionsknöpfe informiert, wird man schnell ratlos aufgeben. Gesteuert wird der Autopilot über einen eigenen Hebel am Lenkrad, auf dem sich 5 Knöpfe und ein Drehregler befinden. Dieser voll beladene Hebel befindet sich zusätzlich außerhalb der Sichtweite des Fahrers, da er vom Lenkrad verdeckt ist. Eine reibungslose Bedienung will also gelernt sein. 

Wer nur auf den Spurhalter verzichten will, den adaptiven Tempomaten aber dennoch nutzen möchte, kann den Connected Pilot mit zwei dedizierten Tasten de- und aktivieren. Während der Fahrt stellt dies allerdings auch eine Herausforderung dar, da die beiden Knöpfe ebenso schwer sichtbar sind. 

Grundsätzlich funktioniert der Connected Pilot makellos und kann auf entsprechenden Straßen ein entspanntes Cruisen ermöglichen. Die Bedienung ist allerdings verbesserungswürdig und könnte den Mehrwert des Fahrassistenzsystems noch deutlich steigern. 

Smartphone-App als Fahrtenbuch

Mit der MyDS-App kann das Fahrzeug mit dem Smartphone per Bluetooth verbunden werden. In der Folge synchronisiert das Auto seine aufgezeichneten Fahrdaten mit dem Handy, wo sie in der App schön übersichtlich auszulesen sind. Aktuelle Parkstandorte, Füllstand des Treibstoffs und durchschnittlicher Verbrauch werden auf dem Home-Dashboard in der App angezeigt. Außerdem zeigt die App die nächsten DS-Service-Standorte und dient als Nutzerhandbuch.

Aufschlussreich ist der Menüpunkt "Fahrten". Hier sind sämtliche Fahrten - vom Starten des Motors bis zum Ausschalten des Motors - übersichtlich aufgelistet: Verbrauch, Uhrzeiten, Distanz und GPS-Daten auf einer Landkarte sind bei jeder einzelnen Fahrt hinterlegt. Gibt man noch zusätzlich die Treibstoffkosten beim Tanken ein, werden bei jeder Fahrt sogar die jeweiligen Kosten angezeigt. Darüber hinaus lassen sich die Fahrten kategorisieren, was für die privat/berufliche Nutzung des Autos hilfreich sein kann. Die Fahrdaten lassen sich praktischerweise auch exportieren. 

Einziger Makel an der App: Synchronisiert werden die Informationen nur, wenn man mit aktiver Bluetooth-Verbindung und geöffneter MyDS-App im Fahrzeug sitzt. Eine Datenübertragung über die Cloud ist nicht möglich. 

Praktisch ist, dass die Frontablage in der Mittelkonsole eine kabellose Ladestation für Smartphones integriert hat. Legt man ein Qi-fähiges Handy in die Ablage, beginnt es automatisch den Akku aufzuladen. Alternativ können Smartphones über den USB-Port in der Mittelablage geladen werden.

Lichtershow

Der DS 7 Crossback verfügt über eine intelligente LED-Beleuchtung. Lenkt man in eine Kurve ein, schwenken auch die Frontlichter, sodass der Fahrweg besser ausgeleuchtet wird. Außerdem blendet das Fahrzeug das Fernlicht automatisch ab, wenn ein anderes Fahrzeug entgegenkommt. 

Schaltet man den Motor aus, startet die LED-Beleuchtung eine richtige Lichtershow. Die beweglichen Elemente der Frontlichter blinken rhythmisch und drehen sich choreographisch im Kreis. Diese Funktion hat zwar keinen Nutzen, ist aber allemal einen Hingucker wert. 

Sprachbefehle

Am Lenkrad befindet sich eine Taste für Sprachbefehle. Auf diese Weise lassen sich eine Reihe von Funktionen per Ansage steuern und einstellen. Beispielsweise die Temperatur der Klimaautomatik, die Lautstärke der Musikwiedergabe, Radiosender auswählen, SMS und Telefonate sowie Navigationsangaben wie "nach Hause" oder "zur Arbeit". 

Einfache Ansagen wurden prompt erkannt und ausgeführt. Etwas komplizierte Sprachbefehle hat die Software meist nicht auf Anhieb verstanden. Hier ist es oft einfacher, den herkömmlichen Weg über den Touchscreen zu gehen. 

Fazit

Alles in allem ist der DS 7 Crossback ein wahrer Premium-SUV. Von außen ist schnell klar, dass es sich hier um ein gehobenes Fahrzeug handelt. Und im Innenraum deutet ohnehin alles auf Luxus hin: Sowohl die Materialien, die Verarbeitung und die einzelnen Funktionen sind quasi makellos. 

Das Infotainmentsystem spielt alle Stückerl und lässt kaum Wünsche offen. Eine eigenständige und permanente Internetverbindung wäre jedoch wünschenswert und könnte noch einige praktische Funktionen ermöglichen. Etwas mehr Rechenpower könnte die Bedienung ein wenig flüssiger machen. 

Das Fahrassistenzsystem ist das Beste, was ich bislang getestet habe. Es ergänzt das manuelle Steuern und übernimmt nahtlos das Lenken und Bremsen. Dadurch kann es tatsächlich für ein entspanntes Cruisen sorgen. Nur an der Bedienung der entsprechenden Funktionen gibt es noch Verbesserungsbedarf. 

Mit dem DS 7 Crossback zeigt der PSA-Konzern, dessen Premiummarke DS darstellt, was der französische Autohersteller alles kann. Und das ist mehr als genug, um es mit der Konkurrenz aufnehmen zu können.

In Österreich ist der DS 7 Crossback ab einem Preis von 33.590 Euro zu haben. 

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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Florian Christof

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