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Dyson Pure Humidify+Cool im Test: Luftreiniger und Luftbefeuchter

Der Dyson Luftreiniger verfügt über einen 5-Liter-Wassertank, um die Luft zu befeuchten. Außerdem überwacht er die Luftqualität und kann per App gesteuert werden.

Mobile Luftreiniger versprechen, die Raumluft von schädlichen Stoffen wie Pollen, Gerüchen oder auch Viren zu befreien. Studien hatten zuletzt gezeigt, dass die Geräte das Risiko einer Corona-Infektion in einem geschlossenen Raum reduzieren können.

Grund dafür ist, dass das Virus nicht nur über große Tröpfchen, sondern auch über Aerosole in der Luft weitergegeben wird, die die Geräte herausfiltern. Am effektivsten bleibt zwar simples Lüften, das ist aber gerade bei niedrigen Außentemperaturen nicht immer einfach. 

Mit dem Humidify+Cool hat Dyson ein Kombigerät im Angebot, das neben der Luftreinigung auch die Luft befeuchtet und an heißen Tagen als Ventilator genutzt werden kann. Außerdem wird die Raumluft auf Wunsch permanent analysiert, die Werte können per App mitverfolgt werden.

Das alles hat aber auch seinen Preis. Das Gerät kostet stolze 699 Euro. Die futurezone hat den Dyson Pure Humidify+Cool getestet.

Das Äußere

Der Luftreiniger ist eindeutig als ein Gerät aus dem Hause Dyson zu erkennen. Die Bauform ähnelt früheren Ventilatoren und Luftreinigern, wie etwa dem Dyson Pure Cool (hier zum futurezone-Test). Das Design empfinde ich als durchaus ansprechend, auch im Vergleich zu anderen Luftbefeuchtern und Reinigern, die oft als klobige Kästen daherkommen. Das Gerät gibt es in 2 Farben, Weiß/Silber und Schwarz/Nickel. Testen durfte ich die weiße Version, optisch ansprechender finde ich aber die dunkle Variante. 

Dank seinen Abmessungen von 312 x 280 mm und einer Höhe von 925 mm lässt sich der Luftreiniger relativ kompakt im Raum platzieren und fällt durch das Design auch nicht negativ auf. Mit einem Gewicht von 8,29 Kilogramm lässt sich das Gerät auch leicht transportieren. Ist der 5 Liter fassende Wassertank aber voll, ist das Gerät entsprechend schwerer. 

Die beiliegende kompakte Fernbedienung lässt sich magnetisch an der Oberseite befestigen. Relativ klobig ist der Netzstecker ausgefallen. 

Inbetriebnahme

Um den Dyson in Betrieb zu nehmen, gilt es zuerst die beiliegenden HEPA- und Aktivkohlefilter in das Gerät einsetzen. Das geht relativ schnell und intuitiv. Soll die Luftbefeuchter-Funktion genutzt werden, muss außerdem der Wassertank befüllt werden. Jener fasst mit 5 Litern eine ordentliche Menge, weswegen man selbst im Dauerbetrieb nicht ständig nachfüllen muss .

Gereinigt werden muss der Tank und die Pumpe ab und zu mit Zitronensäure. Dafür gibt es ein eigenes Reinigungsprogramm und die App erinnert einen, wenn es so weit ist. 

Ein häufiges Problem von Luftbefeuchtern ist, dass das Wasserreservoir zur Brutstätte für allerlei unerwünschte Organismen wird. Der Dyson-Luftbefeuchter löst diesen Umstand mit einer UV-Lampe, die das Wasser keimfrei machen soll. “In einem dreiminütigen Zyklus werden 99,9 Prozent der Bakterien im Wasser abgetötet”, heißt es von Dyson.

Luftsensor, Display und App

Der Luftreiniger verfügt über zwei Tasten am Gerät, die Power-Taste und einen Knopf, mit dem man anzeigen kann, wann der Filter zu wechseln ist. Die restliche Steuerung erfolgt über die Fernbedienung.

Auf der Vorderseite ist ein quadratisches Display mit einer Größe von 3 x 3 cm verbaut, das in einem runden Ausschnitt im Gehäuse sitzt. Auf dem Display kann man etwa die Gebläsestärke sowie die Ziel-Luftfeuchtigkeit ablesen. Außerdem werden dort aktuelle Luftwerte angezeigt, genauso wie in der App.

Das Gerät misst folgende Werte:

  • Temperatur
  • Relative Luftfeuchtigkeit
  • Feinstaub PM2.5 (etwa Rauch, Emissionen und Kerzen)
  • Feinstaub PM10 (Pollen und andere Allergene)
  • Flüchtige Organische Verbindungen - VoCs (Gerüche, die potenziell schädlich sind. Entstehen etwa beim Kochen oder durch die Nutzung von reizenden Reinigungsprodukten)
  • Stickstoffdioxid und oxidierende Gase NO2 (Gase, die durch Verbrennungsvorgänge in die Luft gelangen. Etwa Fahrzeugabgase oder Gasherde).

In der App kann man auch die Tageswerte der vergangenen Woche im Detail anzeigen. Auch ganzen Wochen können übersichtlich dargestellt werden. 

Dank WLAN-Anbindung kann man den Luftreiniger auch unterwegs steuern. Etwa dann, wenn man vorm Verlassen des Hauses vergessen hat, ihn auszuschalten, oder falls man ihn bereits vor Ankunft aktivieren möchte. Auch meldet sich der Luftreiniger automatisch, sobald der Wassertank leer ist. Verbindung und Steuerung per Handy funktionierten im Test zuverlässig und gut. 

Die Startseite der App ist übersichtlich. Man sieht die Qualität von Außen- und Innenluft auf einer 6-stufigen Skala. Abgesehen vom Home-Screen ist sie in Sachen Usability aber kein Meisterwerk, so sind die Menüs teilweise etwas verschachtelt. Auch kann man sie ausschließlich im Hochformat verwenden - was besonders bei der Steuerung am iPad negativ ins Gewicht fällt. 

Ebenfalls schade ist, dass der Luftreiniger nicht mit den Smart-Home-Systemen Google Home oder Apple HomeKit kompatibel ist. Man kann ihn also nicht in diese Ökosysteme integrieren und muss zur Steuerung immer die native App öffnen.

Betriebsarten, Lautstärke und Leistung

Grundsätzlich verfügt der Reiniger über 2 Betriebsarten: Einen Verteilungs-Modus, bei dem die Luft hinten aus dem Gerät strömt und einen Brise-Modus, bei den ein kühlender Luftstrom vorne heraus geblasen wird. Letzteres soll eine “kühlende, erfrischende Brise” imitieren. 

Die Gebläsestufen lassen sich in 10 Stufen regulieren. Dabei steigt natürlich auch die Lautstärke. Während Stufe 1 bis 3 akustisch kaum wahrnehmbar sind, klingt der Luftreiniger ab auf den Stufen 4 - 6 wie ein mehr oder weniger lauter Stand-PC. Bei 7 bis 8 klingt es wie ein (luftgekühlter) Gaming-PC im Hochsommer, auf dem Flight-Simulator läuft.

9 und 10 sind dann ohne geräuschunterdrückende Kopfhörer auf Dauer schwer zu ertragen. 63 Dezibel sollten es maximal sein - also in etwa im Bereich normalen Straßenverkehrs, wenn man da Fenster geöffnet hat.

Dafür geht in den hohen Stufen auch ordentlich etwas weiter. Man merkt bereits nach kurzer Zeit relativ deutlich, wie die Luft im Raum besser wird. Die HEPA-Filter sollten auch dafür sorgen, dass Pollen effizient aus der Luft gefiltert werden - eine Erleichterung für Allergiker. 

Luftbefeuchtung

Bei sehr trockener Luft  - etwa während der Heizsaison - kann es etwas dauern, bis der gewünschte Feuchtigkeitswert erreicht ist. Im Test bei einer relativen Luffeuchtigkeit von etwas mehr als 30 Prozent dauerte es durchaus 2 bis 3 Stunden auf Stufe 7, bis sich das Klima mit einem Wert von 50 Prozent Luftfeuchtigkeit verbesserte. 

Per Automatik-Modus kann man den Luftstrom auch auf Basis der gemessenen Daten vom Gerät steuern lassen. Hier heißt es aber aufpassen, wenn man Aerosole aus der Luft filtern möchte, denn jene werden von den Gerätesensoren nicht erkannt, weswegen der Reiniger automatisch auf niedriger Stufe läuft. Hier muss man ihn manuell auf eine höhere Stufe stellen.

Die Leistung des Luftreinigers liegt bei 40 Watt, die maximale Raumgröße für die Luftreinigung beträgt 81 Kubikmeter.

Fazit

Hauptmotivation für mich, mir den Dyson Pure Humidify+Cool genauer anzuschauen, war die trockene Luft, wie ich sie in meiner eher schlecht isolierten Altbauwohnung im Winter habe. Im laufenden Betrieb habe ich aber durchaus auch die Luftreinigungsfunktion zu schätzen gelernt. Alleine schon durch das permanente Monitoring per App wurde mir erst bewusst, wie sehr Dinge wie Kochen die Raumluft beeinflussen. Auch die vermeintlich “frische” Luft in der Stadt, die beim Lüften in die Wohnung kommt, ist von Heizungen und Verkehr oft deutlich belastet.

Das Luftbefeuchten selbst dauert bei sehr trockener Luft mit dem Dyson eher lang. Hier würde ich mir wünschen, dass die eingestellten Werte eine Spur schneller erreicht werden. Langfristig hat mich das aber weniger gestört als gedacht, weil ich das Gerät einfach fast durchgehend auf niedriger Stufe laufen ließ.

Insgesamt macht der Dyson einen guten Job und kann dank der Kombi-Funktion eigentlich zu allen Jahreszeiten sinnvoll genutzt werden. Während im Winter die trockene Heizungsluft befeuchtet wird, kann man im Sommer die Ventilator-Funktion verwenden. Dazu kommt natürlich die permanent einsetzbare Luftreinigungsfunktion. Die Effizienz der "kühlenden Brise” konnte ich während des Winters zwar nicht ausgiebig testen, ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass der Effekt im Hochsommer angenehm ist.

Wirklich schade ist die fehlende Integration in andere Smart-Home-Ökosysteme. Es ist wohl nicht so abwegig, dass gerade die Dyson-Kundschaft bereits in andere Smart-Home-Anwendungen investiert hat. 

Preis

Mit 699 Euro ist das Gerät alles andere als ein Schnäppchen. Dazu kommen die laufenden Kosten. Aktuell werden für die Ersatzfilter 73 Euro fällig. Laut Dyson ist alle 12 Monate ein neuer Filter nötig.

Die Filterverbrauchsanzeige zeigte bei meinem Gerät allerdings schon nach 2 Monaten im (zugegeben sehr intensivem) Betrieb an, dass der Filter zur Hälfte verbraucht sei.

Pro und Contra

Pro

  • Merkbar bessere Luft
  • Smartes Luftmonitoring
  • Attraktives Design
  • Schönes Display
  • Fernbedienung lässt sich magnetisch am Gerät anbringen

Contra

  • Auf hohen Stufen laut
  • Kann trotz WLAN nicht in andere Smart-Home-Systeme integriert werden
  • Hoher Preis
  • Ersatzfilter

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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