Richard Yu, CEO of Huawei's consumer business group, launches the Mate 30 smartphone range in Munich
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Neue Verwirrung um Huawei-Handys nach Aus für Google-Apps

Vergangene Woche hat Huawei seine neuen Spitzenmodelle - das Huawei Mate 30 Pro und Mate 30 - präsentiert. Neben der aufsehenerregenden Hardware, stand bei dem Produkt-Event vor allem die Frage im Raum, ob die kommenden Flaggschiffe mit oder ohne Google-Apps verkauft werden.

Da die US-Regierung Unternehmen aus den USA eine Zusammenarbeit mit Huawei verbietet, darf Google seine Dienste nicht für die Mate-30-Geräte lizensieren. Die Mate-30-Reihe kommt also - vorerst - ohne Google-Apps auf den Markt. Ein solcher Marktstart soll sich zudem zumindest in Europa verzögern.

Im Vorfeld hat bereits Richard Yu, CEO der Huawei Consumer-Sparte angekündigt, einen Workaround parat zu haben, sodass Mate-30-Nutzer im Nachhinein die Google-Dienste selber installieren können. Doch dies gestaltet sich offenbar nicht so einfach.

Entsperren des Bootloaders wieder erlauben

Kurz nach der Mate-30-Präsentation hat Yu vor Journalisten erklärt: Huawei habe in der Vergangenheit den Zugriff auf den Bootloader gesperrt, weil man den Kunden mehr Sicherheit anbieten wollte. "Aber dieses Mal werden wir unseren Kunden mehr Freiheiten geben, sodass sie mehr individuelle Anpassungen vornehmen können." Also plane Huawei, den Kunden wieder Zugriff auf den Bootloader zu gewähren, schreibt Android Authority.

Google-Apps auf einem Mate-30-Gerät zu laufen zu bringen, ist quasi nur per Sideload möglich. Dafür muss der Bootloader entsperrt werden können. Ob die Google-Dienste dadurch auf einem Mate-30-Smartphone funktionieren werden, ist unklar - eher unwahrscheinlich, da Google wohl die Mate-30-Geräte blockieren wird.

Doch kein Entsperren des Bootloaders

Nachdem der Artikel von Android Authority veröffentlicht wurde, war die Freude unter Huawei-Fans vermutlich groß. Das Entsperren des Bootloaders fordern sie seit langem.

Doch die Freude währte nicht lange. Ein Huawei-Sprecher ließ dem Techblog ausrichten, dass das Unternehmen das Entsperren des Bootloaders nicht zulassen werden. "Es gibt keinen derartigen Plan", zitiert Android Authority einen Huawei-Sprecher.

Verwirrung

Nun steht es Aussage gegen Aussage: Laut CEO werden Kunden auf den Bootloader entsperren können, laut Huawei-Sprecher gibt es keine derartigen Pläne. Auf futurezone-Anfrage bei Huawei heißt es, dass diesbezüglich keine weiteren, offiziellen Informationen vorliegen. Bis das Thema geklärt ist, wird es wohl noch einige Zeit dauern. Wir werden berichte.

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