Haushaltsroboter Neo beim Wäschaufhängen (gestellt).

Haushaltsroboter Neo beim Wäschaufhängen (gestellt).

© 1X

Produkte

20.000 Dollar teurer Haushaltsroboter braucht jemanden, der ihn fernsteuert

Das Zeitalter der humanoiden Haushaltsroboter steht kurz bevor - zumindest, wenn man den Tech-CEOs im Silicon Valley glauben mag. Einer davon, Neo vom norwegischen Unternehmen 1X, soll 2026 in den Handel kommen. Der Kostenpunkt liegt bei 20.000 Dollar oder als Abo für 500 Dollar im Monat. Doch es gibt einen Haken: Anstatt autonom unseren Geschirrspüler auszuräumen, muss Neo von einem Menschen ferngesteuert werden.

Neo wurde unter dem Namen Neo Gamma bereits Anfang des Jahres präsentiert, der Vorgänger Neo Beta im Herbst 2024. Der Butlerbot soll Kaffeekochen können, Wäsche waschen und Staub saugen. Möglich mache das alles eine KI-Software, die zusammen mit OpenAI und dem amerikanischen Robotik-Start-up Kind Human entwickelt wird. 

➤ Mehr lesen: Dieser gruselige Roboter soll ein Assistent für Zuhause sein

Weiches, freundliches Design

Neo hat ein weicheres und freundlicheres Design als andere Roboter, weil er mit einem Nylongewebe verkleidet ist. Das Textil könnte Verletzungen verhindern, die bei Zusammenstößen mit einem Roboter aus härteren Materialien wie Metall sonst passieren könnten. Außerdem passiert die Kraftübertragung nicht durch Zahnräder oder hydraulischen Systemen, sondern durch sehenartige Bänder. Damit hat der Roboter etwa dieselbe Griffkraft wie ein normaler Mensch.

Anfang des Jahres hieß es noch, dass der Roboter noch weit von einem tatsächlichen Produkt entfernt sei. Daran hat sich bis heute auch nichts geändert. Die Hardware ist nicht komplett ausgereift, regelmäßig muss Neo geladen oder gekühlt werden, damit er nicht überhitzt. Eine größere Herausforderung stellt aber die Software dar.

Trainingsdaten notwendig

Die KI, die den Roboter irgendwann autonom steuern soll, braucht nämlich Daten aus dem echten Leben, mit der sie trainiert werden kann. Und diese Daten erhält man nur, wenn man bereits auf dem Markt ist. Daher werden die ersten Neo Butlerbots von einem Menschen ferngesteuert. 

➤ Mehr lesen: Dieser Roboter wird noch 2025 im Haushalt eingesetzt

Und auch dann braucht man Geduld. Selbst ferngesteuert braucht der Roboter etwa eine Minute, um eine Flasche Wasser aus dem 3 Meter entfernten Kühlschrank zu bringen. 5 Minuten dauert es, um 2 Gläser und einen Löffel in den Geschirrspüler zu räumen. Entsprechend gering wird auch die Nachfrage nach dem Roboter sein.

"Nicht für jeden geeignet"

„Es ist nicht für jeden geeignet“, ist sich Bernt Børnich, CEO von 1X, bewusst. Zu Beginn sind auch Haushalte mit Kindern ausgeschlossen, einen Roboter zu erstehen. Und auch von heißen, scharfen und schweren Objekten soll Neo zumindest am Anfang Abstand halten.

Mit der Zeit soll Neo aber immer mehr Aufgaben auch autonom erledigen können. Und wenn eine neue Aufgabe erlernt werden soll, kann ein Termin mit einem Experten vereinbart werden, der den Roboter quasi aus der Ferne einschult.  

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare