FRANCE-CHINA-TELECOM-HUAWEI
© APA/AFP/ERIC PIERMONT / ERIC PIERMONT

Produkte

Huawei schummelt bei P20-Benchmark

Huawei hat die Smartphones P20, P20 Pro, Nova 3 und Honor Play so programmiert, dass sie übertriebene Benchmark-Werte produzieren. Das hat AnandTech zu Beginn der Woche berichtet, nun legt das Unternehmen hinter 3DMark nach nimmt die betroffenen Geräte aus den Performance-Ranglisten. In der entsprechenden Mitteilung von UL Benchmarks heißt es, dass die Geräte „künstlich hohe und irreführende Werte“ produzieren.

Um das nachzuweisen, hat das Unternehmen die Smartphones zwei Mal getestet: Das erste Mal mit der öffentlich verfügbaren Benchmark-App und ein zweites Mal mit einer firmeninternen Version von 3DMark, die nicht öffentlich erhältlich ist. Obwohl die Tests in den beiden App-Varianten ident sind, liefern die Handys bei der öffentlichen App-Version bis zu 47 Prozent höhere Werte. 

Versteckter Performance-Mode

Möglich wird das durch einen versteckten „Performance Mode“, der die eigentlichen Systemeinstellungen ausschaltet und das Handy temporär leistungsfähiger macht. Huawei dürfte den entsprechenden Modus speziell für 3DMark integriert haben. Das Handy identifiziert die Benchmark-App anscheinend einfach über ihren Namen und schaltet den Hochleistungsmodus ein, wie UL Benchmarks schreibt. Startet man die gleiche App mit anderem Namen, erhält man ein niedrigeres Ergebnis. 

Ein derartiges Verhalten ist laut den Benchmark-Richtlinien des Unternehmens nicht erlaubt und führte dazu, dass Geräte aus den Ranglisten fliegen. Huawei hat gegenüber dem 3DMark-Macher aber angekündigt, per Update zu reagieren. So soll der versteckte „Performance Mode“ künftig auch manuell freigeschaltet werden können. Damit würden die Handys wieder den Benchmark-Richtlinien entsprechen.

Ähnliche Vorfälle

Bereits in der Vergangenheit sind auch andere Hersteller durch Benchmark-Schummeleien aufgefallen. So flogen 2013 etwa einige Geräte von Samsung und HTC aus der 3D-Mark-Liste.

Auch Huawei ist zuletzt dadurch aufgefallen, mehr zu versprechen, als seine Handys halten können. So wurden Fotos einer Profikamera in einem Werbeclip als Handyfotos verkauft. Vor einigen Jahren erging es Nokia, das damals noch unter anderer Führung war als heute, ähnlich.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare