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Neue iPads: Was vom Apple-Event zu erwarten ist

Oktober ist traditionell der Monat, in dem Apple seine neuen iPads vorstellt. Wurde 2012 das kleinere iPad Mini präsentiert, folgte 2013 mit dem iPad Air ein Gehäuse-Upgrade für das 9,7-Zoll-Gerät. Auch am heutigen Donnerstag werden die iPads einmal mehr im Zentrum der Präsentation stehen. Neben vielen vorab durchgesickerten Informationen passierte Apple dieses Mal sogar selber ein Schnitzer. Für kurze Zeit war das iPad-Handbuch im iBook-Store verfügbar, das die Namen der neuen Geräte - iPad Air 2 und iPad Mini 3 - sowie weitere Informationen, wie den integrierten Fingerprint-Button Preis gab. Die große Revolution bleibt wie erwartet aus.

iPad Air 2 und iPad Mini 3

Bilder von asiatischen Zulieferern zufolge, dürfte das iPad Air einmal mehr dünner und leichter werden. Auch bei der Farbgestaltung dürfte sich Apple stärker an den aktuellen iPhone-Modellen orientieren - erstmals soll etwa ein iPad in Gold verfügbar sein. Die Veränderungen am Gehäuse werden aber kaum radikal ausfallen, das iPad Mini dürfte überhaupt nur ein internes Update bekommen.

Technisch gesehen, können sich Apple-Fans am ehesten auf die Integration des Fingerprint-Sensors freuen, der bereits in den iPhones zum Entsperren oder Kaufen von Apps und Titeln in iTunes genutzt werden kann. Da Apple sich mit NFC und Apple Pay erst vorsichtig in den Markt vorwagt, rechnen Insider nicht damit, dass auch die iPads mit einem NFC-Chip ausgestattet werden.

Neben besseren Kameras - hier bleibt abzuwarten, ob Apple gewisse Bildstabilisatoren und Sensor-Funktionen des iPhone 6+ (zum futurezone-Test) in das iPad Air transferiert - gelten zwei statt ein Gigabyte RAM als fix. Aufgetauchte Bilder des Logicboards deuten zudem darauf hin, dass der im iPhone verbaute Apple-Chip A8 in einer aufgepeppten A8X-Version im iPad Air verbaut wird, wovon vor allem rechenintensive Games profitieren werden.

Da die iPad-Verkäufe auf hohem Niveau stagnieren bzw. sogar leicht zurückgehen, erwarten Branchenexperten, dass Apple in naher Zukunft mit völlig neuen Modellen gegensteuern muss. Ein gerüchteweise kolportiertes Riesen-iPad mit 12 Zoll und Retina-Display wird - sollte es überhaupt schon in Entwicklung sein - aller Wahrscheinlichkeit nicht präsentiert werden.

iMac statt Macbook Air

Machte im Sommer noch das Gerücht die Runde, dass Apple seinem beliebten Macbook Air endlich ein Display-Upgrade auf Retina-Auflösung spendieren wird und noch dazu ein neu designtes 12-Zoll-Modell plant, dürfte Apple sich stattdessen am Donnerstag auf einen neuen 27-Zoll-iMac mit Ultra-HD-Auflösung konzentrieren. Das ist insofern bemerkenswert, da es das erste Mal wäre, dass Apple sich im Desktop-Bereich und bei einem großen Display an Retina wagt.

Für den iMac wird das eine 4K- oder sogar 5K-Auflösung bedeuten, wie sie etwa auch Dell bei einem externen 27-Zoll-Monitor bereits eingeführt hat. Auch in den Betaversionen von Mac OS X Yosemite finden sich Hinweise auf neue Auflösungen wie 6400x3600, 5760x3240 und 4096x2304, was den Spekulationen entsprechendes Fundament gibt. Da vermutlich auch die finale Verfügbarkeit von Yosemite am Donnerstag bekanntgegeben wird, würde sich die Kombination mit neuer Mac-Hardware anbieten.

Apple CEO Tim Cook describes new models of the iMac desktop computers during an Apple event in San Jose, California October 23, 2012. REUTERS/Robert Galbraith (UNITED STATES - Tags: SCIENCE TECHNOLOGY BUSINESS)
Das im iMac verbaute Ultra-HD-Display könnte Apple auch gleich nutzen, um endlich seinem externenApple Thunderbolt Display ein lang ersehntes Upgrade zu verpassen. Dieses existiert seit Jahren immer noch im ursprünglich dickeren Gehäuse-Design und ist vom Anschluss auch nicht an die jüngsten Macbook-Modelle angepasst. Angesichts des im vergangenen Jahr eingeführten neuen Mac Pro, der naturgemäß auch für 4K-Videoediting ausgelegt ist, blieb Apple seiner Fan-Gemeinde ein externes Ultra-HD-Display bis heute schuldig.

Rätselraten gibt es weiterhin über das Motto der Veranstaltung. Dass Apple die Phrase "It's been too long" nur verwendet, weil das letzte iPad-Upgrade schon ein Jahr her ist, ist unwahrscheinlich. Das Motto könnte sich folglich auf andere, vernachlässigte Kategorien wie den erwähnten iMac, das besagte Display, das aber eher ein Nischenprodukt ist, oder eventuell auf einen neuen Mac Mini beziehen - Apples Einsteigerprodukt in die Mac-Welt. Allerneueste Gerüchte sprechen auch davon, dass das seit vielen Jahren etablierte Apple-Logo adaptiert wird.

Apple TV, One more thing?

Dass Apple die Präsentation eher im kleinen Rahmen auf dem eigenen Campus abhält, deutet im Vergleich zum großen iPhone-6- und Apple-Watch-Launch darauf hin, dass der Konzern dieses Mal keine großen Überraschungen parat hat. Sympathien könnte CEO Tim Cook am ehesten sammeln, wenn etwa das von Apple immer als Hobby bezeichnete Apple TV ein Upgrade spendiert bekommen würde.

Angesichts immer mehr Fernseher mit 4K-Auflösung und entsprechenden Medien-Angeboten - etwa von Netflix - ist ein Update der Streaming-Box eigentlich nur eine Frage der Zeit. Derzeit unterstützt Apple TV maximal 1080p-Inhalte - Support für 4K oder 5K wäre wünschenswert, was vermutlich auch entsprechende Content-Angebote in iTunes mit sich ziehen würde.

Apple wird den Event ab 19:00 Uhr in einem Live-Stream übertragen. Die futurezone wird die Präsentation natürlich ebenfalls verfolgen und über alle Neuigkeiten berichten.

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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