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LG StanbyME Go: Fernseher im Koffer ausprobiert

Was ist es, das Campern in der Wildnis am meisten fehlt, hat sich LG gefragt. Die Antwort: Ein großer Fernseher, um gemütlich Filme, Fußballspiele oder YouTube-Videos zu schauen. Genau dafür hat das Unternehmen den LG StanbyME Go (Modell 27LX5) entwickelt.

Es handelt sich dabei um einen Fernseher im Transportkoffer, der gleichzeitig Standfuß ist. Ich habe ihn auf der IFA ausprobiert.

Der StanbyME Go hat eine Displaydiagonale von 27 Zoll und ein 20-Watt-Lautsprechersystem mit 4 Kanälen. Die maximale Auflösung des LC-Panels beträgt FullHD, also 1920 x 1080. Das Gerät ist Dolby Vision sowie Dolby Amos zertifiziert.

Das Staunen der Camping-Kollegen ist einem bestimmt gewiss, wenn man den Koffer öffnet:

Die gesamte Konstruktion ist robust, der Fernseher im Koffer gut gepolstert. Laut LG wurde er auf verschiedene Umgebungsfaktoren getestet, wie hohe und niedrige Temperaturen, Staub und Salzsprühnebel.

Er soll gegen versehentliches Fallenlassen, Vibrationen und Stöße geschützt sein. Anhand der gefühlten Widerstandsfähigkeit des Koffers kann ich mir das gut vorstellen. Ihn unsanft auf den Boden werfen, um es zu testen, durfte ich allerdings nicht. LG verweist hier auf den Militärstandard MIL-STD-810, was aber in der Praxis gar nichts heißt, weil Geräte dafür keinerlei Tests bestehen müssen.

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Der Klappmechanismus hat einen merkbaren Widerstand, was auch dazu führt, dass man den Bildschirm in jedem beliebigen Winkel und Höhe fixieren kann. Das ist praktisch, so kann man sich den Screen, je nach Höhe des Campingsessels, perfekt einrichten.

Ein weiteres interessantes Feature ist, dass das Display um 90 Grad gedreht, also im Hochkant-Modus genutzt werden kann. Das sieht witzig aus, welchen Sinn es genau haben soll, erschließt sich mir allerdings nicht ganz. Vielleicht für die Anwender*innen, die gerne TikTok-Videos beim Campen in 27 Zoll sehen wollen. Es schaut zumindest cool aus.

LG hat das Display eindeutig für den Einsatz im Freien konzipiert, denn es ist entspiegelt. Die Qualität der Anzeige geht voll in Ordnung, auch wenn es aufgrund der Mattierung nicht ganz so knackig ist, wie man es vielleicht von Hochglanz-TV-Displays gewohnt ist. Der Sound reicht meinem ersten Eindruck zufolge auf jeden Fall aus, um die Camping-Gruppe zu beschallen, sofern man nicht gerade auf einem Rockfestival in der Nähe der Hauptbühne campt.

Das matte Display führt auch dazu, dass die vom Camping-Griller fettigen Finger nicht sofort Abdrücke auf dem Touchscreen hinterlassen. Wer übrigens kein Riesen-Akkupack oder Stromanschluss hat, kann mit dem StanbyME Go dennoch fernsehen. Der Akku soll bis zu 3 Stunden durchhalten. Avatar geht sich also aus, Titanic allerdings nicht. Betriebssystem ist WebOS, von dem ich zwar kein Riesen-Fan bin, aber es erfüllt seinen Zweck.

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LG StanbyME Go: Preis

In den USA ist der Fernseher um 1.000 Dollar vorbestellbar. Es ist davon auszugehen, dass der Euro-Preis in diesem Spektrum liegt. Für einen 27-Zoll-TV mit FullHD-Auflösung ist das happig. Um bereits 677 Euro bekommt man bei LG einen 65-Zöller LCD mit 4K-Auflösung (Amazon).

Dennoch mag ich den StanbyME Go. Das Konzept des Fernsehers im Koffer spricht mich an. Und das Gerät könnte nicht nur fürs Campen interessant sein. Auch, wenn man einen einfach zu verstauenden Fernseher für den Balkon oder die Terrasse sucht, könnte man Gefallen an dem TV-Gerät finden.

Und der Kuriositätsfaktor ist ebenso nicht zu unterschätzen. Auf Amazon findet man zwar bereits tragbare Fernseher ab 120 Euro, aber davon sieht keiner so spannend aus, wie LGs Koffer-TV.

Ähnlich kurios war übrigens Sonys Tap 20, ein All-in-One-PC mit Akkubetrieb. Diesen hat mein Kollege Gregor 2012 getestet. Wer sehen will, ob das tragbare Gerät in meine Hosentasche gepasst (Spoiler: es hat ein 20-Zoll-Display), findet hier den Artikel:

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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