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Philips HomeRun im Test: Hübscher Saugroboter klingt österreichisch

Das Äußere des Saugroboters Philips HomeRun macht durchaus etwas her

Mitte des Jahres hat Philips den HomeRun 7000 Series Aqua hierzulande auf den Markt gebracht. Der Saugroboter fällt durch sein schickes Äußeres, einer oszillierenden Wischfunktion sowie einer starken Saugkraft von bis zu 5.000 Pascal auf. Ich habe ihn getestet.

Wie schon eingangs angesprochen, ist das Äußere des Philips-Saugers ansprechend. Sowohl Absaugstation als auch Roboter haben einen goldenen Streifen. Die matten Schwarz- und Grautöne wirken edel. Da stört auch der blau-grünliche Wassertank nicht. 

Pro und Contra

Pro

  • Starke Saugleistung, dennoch leise
  • Gute Wischfunktion
  • Gute Navigation und Hindernisvermeidung
  • Überwindet hohe Schwellen souverän
  • Hübsches Äußeres

Contra

  • App könnte bedieungsfreundlicher sein
  • Teppicherkennung, aber keine Teppichvermeidung
  • Funktioniert nicht ohne Wassertank bzw. Mopp, kann auch nicht angehoben werden

Dass die Geräte etwas gleich schauen, ist bei den Staubsaugrobotern inklusive Absaugstation besonders wichtig. Denn aufgrund er Größe bzw. der Höhe kann man sie nicht unter dem Bett oder dergleichen verstecken, man sieht sie zu Hause also regelmäßig. 

Kurioses Detail am HomeRun: Die Sprachausgabe des Roboters gibt es in "Deutsch" und "Deutsch (Österreichisch)". Das ist auch eindeutig zu hören:

Die Eckdaten

Der Sauger selbst verfügt über einen Staubbehälter mit einer Kapazität von 260 Milliliter. Das ist nicht viel, was aber kein besonders großes Problem ist, da es ja die bereits erwähnte Absaugstation gibt. Von dort aus wird der Schmutz vollautomatisch in einen 3 Liter großen Staubbeutel gesaugt. Und ja, es ist (wie bei so gut wie allen derartigen Stationen) leider tatsächlich ein Beutel, den man entsorgen und nachkaufen muss. 

Der Wassertank fasst 240ml. Jener wird nicht in der Station aufgefüllt, man muss ihn also selbst händisch wieder mit Wasser befüllen. Navigiert wird per Laser, der Roboter soll ohne Wasser über Schwellen von bis zu 2 Zentimeter kommen. Reinigt man feucht, gibt Philips eine maximale Fläche von 130 Quadratmeter an. Der Akku reicht für eine maximale Saugdauer von 180 Minuten

➤ Mehr lesen: 13 Tipps für den Staubsaugerroboter: So wird es richtig sauber

Die App

Um den Roboter in Betrieb zu nehmen, muss man zuerst die entsprechende App installieren. Dass jene nur “HomeRun Robot” heißt und nicht “Philips” im Namen hat, verwirrt mich bei der Suche im App Drawer zwar immer noch jedes Mal, aber irgendwann werde ich es mir merken. Das Verbinden von App und Roboter funktionierte bei mir in wenigen Minuten. Nach der ersten Einrichtung musste der Roboter zuerst ein Firmware-Update machen und anschließend die Wohnung einmal abfahren, um sie zu scannen. 

Während der Roboter durchaus den einen oder anderen Saugroboter-Schönheitswettbewerb gewinnen könnte, gilt das für die App leider nicht. Sobald man in der Kartenansicht ist, werden (zumindest auf meinem Galaxy Z Fold5) Beschriftungen zum Teil falsch dargestellt. Die Raumnamen sind klein, Texte abgeschnitten. Das Bearbeiten von Räumen ist ein Geduldsspiel und komplizierter, als es sein müsste. Dieses Problem teilt sich Philips allerdings mit vielen Staubsaugroboter-Herstellern.

Screenshot der App (Hinweis: der Raumplan wurde nachträglich verfremdet)

Gute Navigation und Reinigung

Hat man sich erfolgreich durch die App gekämpft, kann man den Roboter schon loslegen lassen. Grundsätzlich fährt der HomeRun 7000 souverän und kompetent durch die Räume. Er lässt sich dank Hinderniserkennung auch nicht von herumliegenden Schuhen oder Kabeln beirren.

Er stößt auch nicht unsanft an Gegenständen an, was allerdings auch dazu führt, dass er manche Ecken lieber ganz auslässt, anstatt sich in sie hinein zu quetschen.Schwellen überwindet der Homerun erstaunlich souverän. Sogar bei meiner rund 2 Zentimeter hohen Schwelle zum Badezimmer, an der schon andere Roboter gescheitert sind, zeigt er keine Schwäche.  Beim Einsatz in meiner verwinkelten Wohnung gab es nur eine Situation, in der er oft hängen blieb. Nämlich unter der Couch und auch nur dann, wenn er wischt. Der Grund dafür ist, dass er durch das Wischen einige Millimeter höher und damit zu hoch wird. Das führte mehrmals dazu, dass er unter der Couch stecken blieb und sich nur manuell befreien ließ. 

Die Reinigungsleistung des Roboters ist zufriedenstellend. Alltagsschmutz wie Staub, Haare, Brotkrumen oder Kaffee werden zuverlässig entfernt. Sowohl auf dem Holzboden als auch auf den Teppichen war ich hier überaus zufrieden.

Die Lautstärke des Roboters ist bei mittlerer, aber auch bei höherer Saugleistung angenehm gering. Wenn er im Nebenzimmer unterwegs ist, hört man das im Alltag kaum. 

Gutes Wischen

Die oszillierende Wischfunktion funktioniert in der Praxis überaus gut. Selbst hartnäckige Flecken werden dabei zuverlässig entfernt. Auch dann, wenn man wie empfohlen nur Wasser ohne Reinigungsmittel in den 240ml fassenden Tank füllt. 

Die Station selbst kümmert sich übrigens nur um das Leeren des Staubbehälters, der Wassertank muss händisch direkt am Roboter nachgefüllt werden. Das ist etwas schade, denn 240ml sind in der Praxis nicht allzu viel. Bei rund 80 Quadratmeter Putzfläche bedeutet das in der Praxis, dass man vor jedem Putzgang auffüllen sollte.

➤ Mehr lesen: Robart Romy: Staubsaugroboter aus Österreich im Test

Mäßig teppichfreudlich

Der Staubsaugroboter erkennt zwar Teppiche und kann die Saugleistung entsprechend anpassen, eine Teppichvermeidung ist allerdings nicht vorhanden. Auch werden die Teppiche nicht automatisch in der Karte hinterlegt. 

Leider kann der WischMopp auch nicht automatisch angehoben werden, wie bei manch anderen Modellen. Man kann lediglich einstellen, dass die Wasserzufuhr gestoppt bzw. der Mopp nicht bewegt wird. Den (meist nassen) Mopp schleift das Gerät dann allerdings trotzdem über die Teppiche. 

Das kann man nicht mal verhindern, indem man den Wassertank samt Mopp komplett vom Gerät entfernt. Denn dann verweigert der HomeRun im Unterschied zu anderen Robotern komplett den Dienst. 

Fazit

Der Philips HomeRun 7000 ist ein super Staubsaugroboter, sofern man die richtige Wohnung dafür hat. Richtig heißt in dem Fall wenig Teppichböden. Stimmen die Umstände, bekommt man einen guten Roboter, der eine starke Saugleistung und eine super Wischfunktion hat. Besonders letzteres sticht im Vergleich zur Konkurrenz hervor, das oszillierende Wischen funktioniert hervorragend. Die Navigation selbst meistert der Roboter gekonnt, abgesehen vom einen Hoppala unter der Couch hat er sich im Test nie eingebaut. Last but not least: Sowohl Roboter selbst als auch die Station sehen edel aus, was ebenfalls kein Nachteil ist.

Etwas größer hätte der Wassertank ausfallen können. Durch das automatische Leeren an der Station kann der Roboter theoretisch viele Male ohne mein Zutun fahren bzw. saugen. Wenn ich aber nass wischen möchte, muss ich den Wassertank bei fast jeder Fahrt händisch auffüllen. Auch fehlt eine automatische Mopp-Reinigung in der Station, man sollte ihn also jedenfalls auch regelmäßig in die Waschmaschine schmeißen. Für Teppichböden vermisse ich die Funktion, den Mopp automatisch anheben oder den Roboter völlig ohne Wischer und Tank fahren lassen zu können.

Ganz günstig ist der hübsche Marken-Sauger jedenfalls nicht: Der Preis des HomeRun 7000 Series Aqua mit Absaugstation liegt bei Amazon aktuell bei 856 Euro

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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