Mann und Frau beim Fernsehen

Matter Casting als Alternative zu Googles Cast oder Apples AirPlay (Symbolbild)

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Euer Smart-TV weiß, was ihr euch anseht

Wer sich vielleicht zum Black Friday einen neuen Fernseher gekauft hat, wird vielleicht heimlich vom Gerät bespitzelt. Die meisten smarten Fernseher verfügen heutzutage nämlich über eine automatische Inhaltserkennung (ACR, Automatic Content Recognition). Die Software erkennt dabei alles, was man sich ansieht, um so zielgerichtete Werbung auszuspielen.

Fernseher erstellen Screenshots des Geschauten

ACR erkennt dabei, was auf dem Fernseher angezeigt wird - egal, ob man eine Kabel-TV-Box, eine Satellitenschüssel, einen Streamingdienst, eine DVD oder eine Spielkonsole damit verwendet. Der smarte Fernseher nimmt nämlich kontinuierlich Screenshots auf und vergleicht diese mit seiner Datenbank. Fernsehgeräte können etwa 7.200 Bilder pro Stunde aufnehmen bzw. 2 pro Sekunde. Die Daten werden dann für die gezielte Ausspielung von Werbung verwendet. Die Daten werden oft auch an andere Marketing- oder Analysefirmen verkauft.

ACR-Optionen oft versteckt

Die ACR-Optionen sind oft tief in den Einstellungen versteckt und oft kompliziert zu deaktivieren. Viele Nutzer*innen wissen oft gar nicht, dass ACR auf dem Fernseher aktiv ist. Um die Option zu deaktivieren, muss man sich erstmal durch die komplette Software des smarten TV-Geräts klicken. Bei Samsung-Geräten benötigt man laut "The Markup" etwa 10 bis 37 Klicks, um ACR auszuschalten. Bei smarten Fernsehern von LG werden 27 Klicks benötigt, um sich vom ACR zu befreien.

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Außerdem wird ACR in den Einstellungen oft nicht klar bezeichnet. Bei Samsung muss man etwa personalisierte Werbung deaktivieren, LG nennt ACR in seinen Einstellungen "Live Plus". Der automatischen Inhaltserkennung eines Smart-TV muss man zudem aktiv zustimmen. Meistens wird das gleich bei der ersten Inbetriebnahme abgefragt, wo es die Mehrheit der Nutzer*innen auch annimmt.

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