Günstiges Solardach für E-Autos soll sich fünffach rentieren
DartSolar hat eine spannende Idee, wie Elektroautos mit Photovoltaik nachgerüstet werden können. Anstatt auf experimentelle Technologien zu setzen oder ein ganzes Auto rund um den Betrieb mit Sonnenergie zu designen, bringt das kalifornische Unternehmen Bewährtes in eine neue Form.
Das System wird am Dach des Elektroautos angebracht. Es ist dafür ausgelegt, um auch auf kompakteren Pkw genutzt werden zu können, wie etwa ein Tesla Model Y. Der Konverter, um die Sonnenergie in 120 Volt (USA) oder 240 Volt (Europa) umzuwandeln, wird im Kofferraum untergebracht.
Beim Parken werden die Paneele herausgezogen
Insgesamt besteht das System aus 6 Paneelen. Während der Fahrt sind diese übereinander geschoben. Die obersten 2 Paneele liefern nach wie vor Energie, solange die Sonne scheint. Nach dem Einparken zieht man die Paneele auseinander, wodurch alle 6 Stück Energie sammeln.
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Das Ein- und Ausfahren der Solarpaneele passiert händisch: Eine Vorrichtung, die das elektrisch erledigt, hätte nicht nur die Kosten in die Höhe getrieben, sondern auch das Gewicht. Und mehr Gewicht heißt bei Elektroautos weniger Reichweite.
Das System soll den Akku des E-Autos mit durchschnittlich 5 kWh pro Tag laden. Je nach Elektroauto soll das für 16 bis 32 km reichen. Die Werte können stark schwanken, je nach Fahrzeug, Fahrstil und Wetter. Und natürlich sollte man das E-Auto untertags nicht in einer Garage parken.
Geringer Luftwiderstand durch flache Bauweise
Der Konverter im Kofferraum hat eine Steckdose. So können bei Bedarf andere Geräte aufgeladen werden. Als Vorteil wird noch hervorgehoben, dass das ausgefahrene Solardach wie eine Beschattung wirkt. An heißen Sommertagen sollte es dadurch weniger warm im Inneren des Autos werden.
Laut DartSolar wurde das System flach genug gebaut, um den Luftwiderstand nicht dramatisch zu erhöhen. Bei Tests mit dem Model Y erhöht sich dieser um nur ein bis 2 Prozent.
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Mit 41 kg ist das System leicht genug, um die Reichweite nicht stark zu beeinträchtigen. Mit einem Adapter kann das Solardach bei Bedarf als Gepäcksträger genutzt werden, allerdings sollte es nicht mit mehr als 23 kg beladen werden.
System soll sich schnell rentieren
In den USA kann das System vorbestellt werden. Mitte 2025 soll es ausgeliefert werden. Es kostet 2.950 US-Dollar.
Der Konverter und Gepäcksträger-Adapter sind im Lieferumfang enthalten. Nur die Dachträger, auf denen das System installiert wird, muss man selbst kaufen. Je nachdem, ob man ein Nachrüstsystem eines Noname-Drittanbieters oder eines vom Autohersteller nimmt, kosten diese üblicherweise zwischen 80 und mehreren Hundert Euro.
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Laut DartSolar soll sich das System schon nach 2 Jahren rentiert haben. Bei einer erwarteten Lebensdauer von über 10 Jahren, würde das einer fünffachen Rendite entsprechen. Bei dieser recht simplen Rechnung sind Leistungsverluste der Paneele wohl nicht miteinberechnet. Außerdem wird nicht offengelegt, mit welchen Strompreisen die Kalkulation gemacht wurde und ob sich die 2 Jahre auf Optimalbedingungen beziehen oder Durchschnittswerte.
Daher schwingt ein bisschen „zu gut, um wahr zu sein“ bei DartSolar mit. Auch die Website sieht auf den ersten Blick nicht ganz so vertrauenswürdig aus, wie man es gerne hätte. Vermutlich sollten potenzielle Kunden erste Testberichte abwarten – falls das System tatsächlich Mitte 2025 ausgeliefert werden sollte.
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