Vivo V40 SE im Test: Was kann das "Alltags-Flaggschiff" für 299 Euro?
Die Ansage ist klar: Keine Kompromisse - oder zumindest möglichst wenige gegenüber den Highend-Spitzengeräten. Das verspricht Vivo mit seinem V40 SE. Es sei ein "Alltags-Flaggschiff" für weniger als 300 Euro, wie es Vivo bei der Präsentation bezeichnete.
Dieses Versprechen ist gewagt. Deshalb wollte ich herausfinden, ob man beim Vivo V40 SE tatsächlich derart wenig Abstriche im Vergleich zu 1.000-Euro-Handys hinnehmen muss.
Ein Blick auf die Eckdaten zeigt, dass das V40 SE eine potente Ausstattung hat - zumindest am Papier. Papier ist mir übrigens auch in den Sinn gekommen, als ich zum ersten Mal mit meinen Fingern über die leicht aufgeraute Rückseite gestrichen habe - es fühlt sich nämlich ein kleines bisschen ähnlich an.
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Dünn, leicht und stilsicher
Jedenfalls ist die Beschaffenheit der Kunststoffrückseite perfekt, um Fingerabdrücke zu verstecken. Das ist sowohl bei der getesteten "Crystal Black"-Variante der Fall als auch beim "Leather Purple"-Modell, dessen Rückseite aus veganem Lederimitat besteht.
Der Rahmen besteht beim V40 SE aus Kunststoff, womit wir schon beim ersten Abstrich sind. Trotzdem fühlt sich das Gerät hochwertig und robust an. Für ein Handy in dieser Größe ist es vergleichsweise dünn und leicht. Außerdem finde ich den Look des V40 SE ziemlich stylisch.
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Technische Spezifikationen
Vivo V40 SE
- Maße und Gewicht: 163,2 x 75,8 x 7,8 Millimeter, 185,5 Gramm
- Display: 6,67 Zoll AMOLED, 120 Hz, 1.080 x 2.400 Pixel, 1.200 nits (HBM), 1.800 nits (peak)
- Kamera:
- 50 MP Hauptkamera: f/1.8, 26mm, PDAF
- 8 MP Weitwinkel: f/2.2
- 2 MP Makro: f/2.4
- Video: 1080p@30fps
- Selfie-Kamera: 16 MP, f/2.0, 1080p@30fps
- Prozessor: Qualcomm Snapdragon 4 Gen 2 (4 nm)
- Speicher: 8/256GB, UFS 2.2
- Akku: 5.000 mAh, 44 Watt Charging, kein Wireless-Charging
- Software: Android 14, Funtouch 14; 2 Jahre Android-Upgrades, 3 Jahre Sicherheits-Updates
- Sonstiges: NFC, 5G, eSIM, Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac, Bluetooth 5.0, Dual-SIM, Wasserschutz IP54, microSD-Kartenslot, 3 Jahre Garantie auf das Gerät
- Farben: Leather Purple, Crystal Black
- Preis: 299 Euro (8/256GB) (UVP)
Hochwertiger Bildschirm
Kaum Kompromisse verlangt das 6,67 Zoll große 120 Hz AMOLED-Display. Mit einer HBM-Helligkeit (High Brightness Mode) von 1.200 nits und einer kurzzeitigen Peak-Helligkeit von bis zu 1.800 nits kann der Screen beinahe mit so manchem Spitzengerät mithalten.
In der Praxis zeigt sich auf den ersten Blick, dass der Bildschirm von hoher Qualität ist und somit den teureren Geräten kaum nachsteht. Im Vergleich mit anderen Mittelklasse-Handys kann das Display des Vivo V40 SE vollends überzeugen.
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Die Kamera
Kommen wir gleich zur Königskategorie: die Kamera. Wie man sich bereits denken kann, wird es in diesem Bereich für ein 300-Euro-Handy ziemlich schwer, aus einem Vergleich mit einem Highend-Flaggschiff gut auszusteigen. Größere Abstriche sind von vornherein zu erwarten.
Das bestätigt sich nach den ersten Aufnahmen. Während die Hauptkamera bei Sonnenschein noch halbwegs hochwertige Bilder liefert, liegt die Qualität bei der Weitwinkelkamera deutlich dahinter. Hier gibt es bereits gröbere Schwachstellen bei der Schärfe.
Fotografiert man ins Weite, kann auch mit der Weitwinkelkamera der ein oder andere Schnappschuss gelingen - vor allem dann, wenn es mehr um die Stimmung als um die Darstellung der Details geht. Die Hauptkamera liefert stets die besseren Bilder, die sich für ein Smartphone in dieser Preisklasse absolut nicht verstecken müssen.
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Der Porträt-Modus
Der Porträt-Modus funktioniert passabel und bringt zum Teil brauchbare Porträts zustande. Standardmäßig fällt die künstliche Tiefenunschärfe etwas zu stark aus - vor allem auch deswegen, weil das Ausschneiden des Porträts nicht gänzlich fehlerfrei funktioniert.
Im Nachhinein lässt sich aber die Blendenzahl verändern, wodurch die Tiefenunschärfe abgeschwächt werden kann und das Bild dadurch deutlich besser aussieht. Vor allem kann man auf diesem Weg dem Foto wieder etwas von seiner Natürlichkeit zurückgeben.
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Nachtmodus und Video
Natürlich ist auch der Nachtmodus nicht mit dem Night-Mode von Highend-Geräten vergleichbar. Dennoch sollte mit dem Vivo V40 SE die ein oder andere brauchbare Aufnahme einer nächtlichen Szenerie möglich sein.
Auch wenn die Software das HDR ziemlich stark aufgedreht hat, kann das "Alltags-Flaggschiff" die nächtliche Stimmung in der Stadt recht passabel einfangen und wiedergeben. Auch hier erzielt man die besten Ergebnisse mit der Hauptkamera.
Überraschend gut fällt beim Vivo V40 SE die Videoqualität aus. Das Bildrauschen ist vergleichsweise gering, sodass das Filmen mit dem Smartphone durchaus Spaß machen kann. Verglichen mit anderen Handys in diesem Preissegment, hat das V40 SE eine überdurchschnittlich gute Videoqualität.
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Abstriche bei Kamera und Foto-Editor
Ein Blick auf die Spezifikationen zeigt, dass es kleinere Abstriche bei der Kamera gibt. Beispielsweise gibt es keinen optischen Bildstabilisator (OIS), was sich vor allem bei schlechteren Lichtverhältnissen auswirkt. Außerdem sind keine 4K-Videos möglich.
Nicht wirklich überzeugen kann der integrierte Foto-Editor. Er ist etwas behäbig, reagiert nur verzögert und schafft es kaum den Bildern einen besseren Look zu verpassen. Man sollte einfach auf Google Fotos zurückgreifen, wo es einen wesentlich besseren Editor gibt.
Leistung und Prozessor
Angetrieben wird das Vivo V40 SE von einem Snapdragon 4 Gen 2 (4 nm) - das ist die neueste Version des Einsteiger-Chips von Qualcomm. Sämtliche Alltagsanwendungen bereiten dem Prozessor keinerlei Schwierigkeiten, alles läuft flüssig und ohne Ladezeiten.
Wenn eine App dann aber etwas mehr Leistung verlangt, wird deutlich, dass der Chip nicht der stärkste ist. Beispielsweise treten beim Bearbeiten von Fotos im integrierten Editor Ladezeiten auf.
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Software und Update-Garantie
Auf dem Vivo V40 SE läuft Android 14 unter der Benutzeroberfläche Funtouch 14. Auszusetzen gibt es hier eigentlich nichts, herausragend Positives aber ebenso wenig. Vivo garantiert 2 Jahre Android-Upgrades und 3 Jahre Sicherheits-Updates.
Grundsätzlich gibt Vivo eine 3-jährige Garantie auf jedes Vivo-Smartphone, das seit Beginn des Jahres verkauft wurde. Die Details dazu und vor allem welche Aspekte von der Garantie umfasst werden, sind auf der Vivo-Website zu finden.
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Akku und Ladeleistung
Ausgestattet ist das Vivo V40 SE mit einem 5.000-mAh-Akku. Die Laufzeit liegt im oberen Durchschnitt und hängt wie immer von der tatsächlichen Nutzung ab. Ein Tag geht sich mit einer Akkuladung bestimmt aus, ein zweiter Tag möglicherweise ebenso. Kabellos kann das Handy nicht aufgeladen werden.
Erstmals hat auch Vivo kein Ladegerät mehr im Lieferumfang. Erhältlich ist beispielsweise ein 44-Watt-Netzteil, das die maximale Ladeleistung ausreizt. In 5 Minuten ist es damit möglich, den Akku von 5 auf 16 Prozent zu laden. Nach insgesamt 30 Minuten steht der Akku bei 58 Prozent.
Fazit
Dass man bei einem 300-Euro-Handy gegenüber 1.300-Euro-Highend-Geräten einige Abstriche machen muss, dürfte allen klar sein. Daher muss man bei einem günstigen Mittelklasse-Smartphone andere Maßstäbe anlegen.
Auch wenn Vivo behauptet, das V40 SE sei ein kompromissloses "Alltags-Flaggschiff", geht es nicht ohne Kompromisse. Das wird vor allem bei der Weitwinkelkamera deutlich, deren Qualität nicht wirklich überzeugen kann.
Die Hauptkamera liefert hingegen recht hochwertige Bilder, die mit vergleichbaren Smartphones durchaus mithalten können. Am wenigsten Abstriche muss man beim Display hinnehmen, das eine wirklich herausragende Qualität für diesen Preisbereich bietet. Außerdem gibt es für 299 Euro bereits 256 GB Speicherplatz.
So gesehen ist das Vivo V40 SE nicht nur ein solides Smartphone mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis: In seinem Preissegment braucht es einen Vergleich keinesfalls scheuen.
Ein Alleinstellungsmerkmal ist die 3-Jahres-Garantie. Investiert man 299 Euro in das Vivo V40 SE wird man es mit ziemlicher Sicherheit nicht bereuen. Das V40 SE gibt es auch bei den Mobilfunkern Drei und A1, je nach Tarif ab 0 Euro.
Was bietet die Konkurrenz für 300 Euro?
In dem Bereich der Mittelklasse-Smartphones gilt die A-Reihe von Samsung seit Jahren als Gradmesser. Erst kürzlich ist das Samsung Galaxy A55 erschienen, das allerdings knapp 400 Euro kostet.
Davon abgesehen hat noch Xiaomi einige Geräte im Portfolio, die in diesem Preisbereich ein annehmbares Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Auch das aktuelle Nothing Phone (2a) und das Samsung Galaxy A54 aus dem Vorjahr könnte man in Betracht ziehen.
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