Google Pixel 8 im Test: Wenig Geld für eine Spitzenkamera
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Immer wenn neue Smartphones präsentiert werden, stehen die Ultra- und Pro-Modelle im Rampenlicht. Diese Geräte sind meistens vollgepackt mit den neuesten Funktionen. Hier wollen die Hersteller angeben und so richtig zeigen, was sie draufhaben.
Die Standardmodelle gehen dabei oft ein wenig unter. Dabei sind die Einschränkungen gegenüber den Spitzenmodellen in den meisten Fällen verkraftbar - zumal die Nicht-Pro-Modelle in der Regel mit einem deutlich günstigeren Preis locken.
So auch bei den erst kürzlich präsentierten Pixel-Phones. Das Google Pixel 8 Pro ist um 300 Euro teurer als das Pixel 8, kann aber gar nicht so viel mehr. Ich habe mir angesehen, ob sich der Aufpreis für das Pro-Modell lohnt, oder ob es auch das Standard-Pixel tut.
➤ Mehr lesen: Google Pixel 8 Pro im Test - Ist das jetzt ein iPhone-Killer?
Google Pixel 8 in Bilder
9 Bilder
Pixel 8 vs. Pixel 8 Pro
Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Was haben Pixel 8 und Pixel 8 Pro gemeinsam:
- Hauptkamera
- Selfie-Kamera
- Prozessor
- Konnektivitätsfunktionen
- Refresh-Rate von bis zu 120 Hz
Was macht das Pixel 8 anders:
- Display ist kleiner
- Gewicht ist niedriger
- Display-Helligkeit ist etwas niedriger
- Weitwinkelobjektiv mit niedrigerer Auflösung
- Kein Temperatursensor
- Kein Teleobjektiv
- Kein Videoboost
Neben den erst kürzlich präsentierten Google-Phones ist auch das Mittelklasse-Handy Pixel 7a nun offiziell in Österreich verfügbar. Dieses ist noch einmal deutlich günstiger, verlangt aber insofern entsprechend mehr Kompromisse.
➤ Mehr lesen: Google Pixel 7a im Test - Das etwas andere Smartphone
Klein und glatt
Wer kleinere Smartphones bevorzugt, könnte beim Pixel 8 fündig werden. Das 6,2 Zöller zählt zu den kleineren Geräten, die auch mit ihrer Leistung und hochwertigen Ausstattung punkten können. Insofern liegt das Pixel 8 richtig gut in der Hand und lässt sich auch weitgehend einhändig bedienen.
Die Rückseite ist wie beim Pro-Modell leider etwas glatt, wodurch das Gerät relativ leicht aus der Hand rutscht. Im Gegensatz zum Pro-Modell ist es mit 187 Gramm ein Leichtgewicht unter den aktuellen Smartphones.
Technische Spezifikationen
Google Pixel 8
- Maße und Gewicht: 150,5 x 70,8 x 8,9 Millimeter, 187 Gramm
- Display: 6,2 Zoll OLED, 60 Hz - 120 Hz, 1.080 x 2.400 Pixel, Corning Gorilla Glass Victus, 1.400 nits, 2.000 nits peak, Always-on-Display
- Kamera:
- 50 MP Hauptkamera: f/1.68, 1/1.31", 1.2µm, LDAF, OIS
- 12 MP Weitwinkel: f/2.2, 1.22µm, LDAF
- Video: 4K@60fps
- Selfie-Kamera: 10,5 MP, f/2.2, 1.22µm, PDAF, 4K@60fps
- Prozessor: Google Tensor G3, Titan M2 Sicherheitschip
- Speicher: 8/128GB, 8/256GB; UFS 3.1
- Akku: 4.485 mAh, max 30 Watt Charging, Fast Wireless Charging (Qi)
- Software: Android 14, 7 Jahre lang OS-Upgrades und Security-Patches
- Sonstiges: 5G, NFC, Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac/6e/7, Bluetooth 5.3, Dual-SIM, eSIM, USB-C 3.2, Wasserschutz IP68
- Farben: Obsidian, Hazel, Rose
- Preis: ab 799 Euro
Brillantes Display
Auch wenn die Helligkeitswerte des Screens nicht ganz an jene des Pro-Geräts herankommen, ist das Display des Pixel 8 heller als bei den allermeisten Konkurrenzmodellen. Bis 2.000 nits kann das OLED-Panel kurzzeitig erreichen.
Im Vergleich zur Vorgängerversion wurde die Refresh-Rate nun auf 120 Hz angehoben. Allerdings reicht die Bildwiederholfrequenz nur hinunter bis 60 Hz, was sich nicht gerade positiv auf die Akku-Laufzeit auswirkt.
Darüber hinaus kann der Bildschirm mit seiner Klarheit, Brillanz und natürlichen Farbdarstellung überzeugen. Die Ränder um das Display herum, sind nicht die schmälsten, das Gerät wirkt trotzdem zeitgemäß.
Am Fingerabdrucksensor, der sich im Screen befindet, gibt es nichts auszusetzen. Auch Face-Unlock funktioniert weitgehend rasch und zuverlässig. Als kompletter Passwortersatz kann die Gesichtserkennung allerdings nicht verwendet werden.
Die Kamera
Oberflächlich halten sich die Neuerungen beim Kamera-Setup in Grenzen. Die Hauptkamera ist offenbar dieselbe, wie beim Pixel 8 Pro. Das bedeutet auch, dass laut Google der Bildsensor rundum erneuert wurde und nun deutlich mehr Licht aufnehmen kann.
Bei der Weitwinkelkamera des Pixel 8 hat sich anscheinend nicht wirklich etwas verändert. Sie löst noch immer mit 12 MP auf, nur das Sichtfeld wurde auf 126 Grad angehoben. Ein Teleobjektiv mit optischen Zoom gibt es nicht.
Wenig Veränderungen im Vergleich zum Vorgängergerät gibt es auch bei der Selfie-Kamera. Bis auf einen Auto-Fokus hat sich dort nichts Nennenswertes geändert.
Aber auch wenn es beim Kamera-Setup keine marktschreierischen Neuerungen gibt, kann das Pixel 8 mit hochwertigen Fotos überzeugen. Vergleicht man die Kameraqualität mit Smartphones von der Konkurrenz, fällt das Standard-Pixel durchwegs positiv auf.
Google Pixel 8: Beispielfotos
15 Bilder
Das nahezu makellose Zusammenspielen von Hardware und Kamera-Software liefert weitgehend einwandfreie Bilder – sowohl beim Nachtmodus, beim Porträt-Modus und auch beim Standardmodus.
Die besten Ergebnisse erzielt man natürlich mit der Hauptkamera. Aber auch die Fotos mit dem Weitwinkelobjektiv sind hochwertig und weitgehend einwandfrei. Nur bei der Schärfe - vor allem zum Bildrand hin - zeigen sich kleinere Schwächen.
Foto-Bearbeitung wie beim Pro
Wegen der leistungsstarken Fotobearbeitungsfunktionen braucht man nicht zum teureren Pro-Modell greifen. Das Pixel 8 verfügt nämlich über genau dieselben Tools: Mit dabei ist der "Audio Magic Eraser" (Audio Radierer), das neue "Best Take"-Feature (Beste Aufnahme) und der "Magic Editor" (Magischer Radierer).
Auch das nachträgliche Anwenden des Porträt-Modus, das Nachschärfen und alle weiteren Werkzeuge zum Verbessern der Fotoqualität können beim Standardmodell genauso genutzt werden, wie das beim Pro-Pixel der Fall ist.
Der neue Prozessor
Wie das Google Pixel 8 Pro wird auch das Pixel 8 vom neuen Tensor G3 angetrieben. Auch wenn es sich dabei nicht um den leistungsstärksten Prozessor handelt, bringt der Google-Chip großartige Vorteile mit sich.
Dass der Tensor G3 so manches Mal leicht schwächelt, wird am ehesten beim Bearbeiten von Fotos und Videos deutlich. Hier muss man regelmäßig mit kleineren Wartezeiten rechnen - vor allem beim Zusammenschneiden von mehreren Videos.
Der Akku und die Laufzeit
Die Kapazität der Batterie wurde leicht angehoben - von 4.355 auf 4.575 mAh. Das hat keine nennenswerten Auswirkungen auf eine Verlängerung der Akku-Laufzeit. Es wirkt eher so, als ob damit die höhere Refresh-Rate des Displays ausgeglichen werden konnte.
Ansonsten liegt das Pixel 8 im Durchschnitt und muss mit ziemlicher Sicherheit jede Nacht geladen werden. Auffallend ist, dass das Fotobearbeiten und das Videoschneiden den Akku übermäßig beanspruchen.
Die Ladeleistung wurde von 20 auf 27 Watt angehoben. Das sind zwar keine Welten, aber der Akku lässt sich damit etwas schneller aufladen - sofern man ein passendes Netzteil zur Verfügung hat.
Fazit
Das Pixel 8 steht im Schatten seines größeren Pro-Bruders. Dennoch ist für viele wahrscheinlich das Standardmodell das interessantere Gerät. Die paar wenigeren Funktionen können meiner Meinung nach durch den niedrigeren Preis ausgebügelt werden.
Für wen ist nun das Pixel 8 geeignet? Wenn man ein kleineres und leichteres Handy haben will; wenn man auf ein Teleobjektiv verzichten kann und mit einer Videoqualität zufrieden ist, die nicht im absoluten Spitzenfeld liegt - dann kann man getrost zum Google Pixel 8 greifen.
Der Aufpreis von 300 Euro machen die etwas höheren Helligkeitswerte des Displays, der 5x optische Zoom, der angekündigte Videoboost und der fragwürdige Temperatursensor nicht wirklich wett. Den extralangen Software-Support und dieselben leistungsstarken Foto-Edit-Tools bekommt man beim Standardmodell übrigens auch.
Auch mit den kleineren Einschränkungen gegenüber dem Pro-Modell liefert Google mit dem Pixel 8 ein überdurchschnittlich gutes Smartphone ab, das für den Preis von 799 Euro seinesgleichen sucht und bestimmt nicht zu einer Enttäuschung führt.
Die Konkurrenz
Mit 799 Euro schickt Google sein Pixel 8 nicht in den Ring mit anderen Pro- und Ultra-Geräten. Hier hätte das Standard-Pixel auch kaum eine Chance. Im Vergleich mit anderen Geräten im selben Preissegment, ist die Konkurrenz aber nicht weniger gut aufgestellt.
Hier muss sich das Pixel 8 mit dem Samsung Galaxy S23 und dem Xiaomi 13T, sowie mit den Standardmodellen der iPhones messen. Während Samsung und Xiaomi deutlich niedrigere Preise bieten, gibt es bei Apple lediglich das iPhone 14 aus dem Vorjahr zu einem ähnlichen Preis.
Wer noch ein paar mehr Einschränkungen hinnehmen kann, aber unbedingt ein Google-Handy haben möchte, soll sich auch das Mittelklasse-Handy Pixel 7a oder die Vorjahres-Pixel ansehen, die mittlerweile zu stark reduzierten Preisen zu haben sind.
Die Preisliste
- Google Pixel 8 Pro (128GB): 1.099 Euro (hier auf Amazon)
- Google Pixel 8 Pro (256GB): 1.159 Euro (hier auf Amazon)
- Google Pixel 8 Pro (512GB): 1.299 Euro (hier auf Amazon)
- Google Pixel 8 (128GB): 799 Euro (hier auf Amazon)
- Google Pixel 8 (256GB): 859 Euro (hier auf Amazon)
- Google Pixel 7a: ab 475 Euro (hier auf Amazon)
- Google Pixel 7: ab 537 Euro (hier auf Amazon)
- Google Pixel 7 Pro: ab 676 Euro (hier auf Amazon)
- Apple iPhone 14 (128GB): ab 787 Euro (hier auf Amazon)
- Apple iPhone 14 Plus (128GB): ab 897 Euro (hier auf Amazon)
- Apple iPhone 15 (128GB): ab 928 Euro (hier auf Amazon)
- Apple iPhone 15 Plus (128GB): ab 1.097 Euro (hier auf Amazon)
- Apple iPhone 15 Pro (128GB): 1.449 Euro (hier auf Amazon)
- Apple iPhone 15 Pro Max (256GB): 1.199 Euro (hier auf Amazon)
- Samsung Galaxy S23 (128GB): ab 680 Euro (hier auf Amazon)
- Samsung Galaxy S23+ (256GB): ab 947 Euro (hier auf Amazon)
- Samsung Galaxy S23 Ultra (256GB): ab 1.048 Euro (hier auf Amazon)
- Vivo X90 Pro (256GB): ab 1.073 Euro (hier auf Amazon)
- Xiaomi 13T (256GB): ab 583 Euro (hier auf Amazon)
- Xiaomi 13T Pro (512GB): ab 749 Euro (hier auf Amazon)
- Xiaomi 13 Pro (256GB): ab 1.090 Euro (hier auf Amazon)
Warum wir Partnerlinks einsetzen
Unsere Artikel entstehen in redaktioneller Unabhängigkeit. Die futurezone kann aber eine Provision erhalten, wenn ihr über einen der verlinkten Shops etwas kauft. Was das bedeutet, erfahrt ihr hier.
Kommentare