WiFi 7 ist fast fertig: Was der neue Standard bringt

WiFi 7 ist fast fertig: Was der neue Standard bringt

© Thomas Prenner

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WiFi 7 ist fast fertig: Was der neue Standard bringt

Noch schneller, noch mehr Durchsatz, noch mehr Bandbreite und Verbesserungen bei der Latenz - das verspricht WiFi 7, das bereits vor der Tür steht. Der neue Wlan-Standard wird nämlich spätestens im März 2024 fertig zertifiziert sein, heißt es von der Wi-Fi Alliance

Auch wenn bislang noch wenige von den Vorteilen von WiFi und 6E profitieren, werden demnächst immer mehr Geräte auf den Markt kommen, die bereits mit der 7. Wlan-Generation kompatibel sind. 

Die berechtigten Fragen lauten daher: Was konkret bringt mir WiFi 7 und brauch ich das überhaupt?

Die Spezifikationen

Zunächst sollte man sich mit der neuen Bezeichnung vertraut machen. Auch wenn zumeist von WiFi 7 die Rede sein wird, handelt es sich hierbei vorwiegend um einen vereinfachten Marketingbegriff. Die korrekte Bezeichnung des neuen Standards lautet: IEEE 802.11be.

So wie WiFi 6E funkt auch der neue Standard im 2,4GHz-, dem 5GHz- sowie dem 6GHz-Frequenzband. Das sorgt in erster Linie für eine Entlastung in den breitflächig genutzten 2,4- und 5GHz-Bändern, die durch zahlreiche Geräte ziemlich überfüllt sind und sich oft gegenseitig behindern. 

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Aus dem WiFi-7-Whitepaper von MediaTek

Deutlich schneller und effizienter

WiFi 7 wird zudem eine deutlich höhere Geschwindigkeit bei der Datenübertragung aufweisen. Theoretisch sollen 46 Gbit/s möglich sein. Die Wi-Fi Alliance ist etwas vorsichtiger und spricht von 30 Gbit/s - bei WiFi 6 und 6E sind es noch 9,6 Gbit/s.

Erreicht werden die höheren Geschwindigkeiten unter anderen durch eine höhere Bandbreite von bis zu 320 MHz, womit der Datenübertragung deutlich mehr Platz eingeräumt wird. Bei WiFi 6 und 6E liegt die maximale Bandbreite noch bei 160 MHz

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Parallele Nutzung von Frequenzen

Mit WiFi 7 hält auch eine neue Technologie Einzug: nämlich Multi-Link Operation MLO. Dabei können kompatible Geräte über mehrere Frequenzbänder gleichzeitig senden und empfangen. Beispielsweise wird mit MLO eine parallele Nutzung des 5- und 6GHz-Bandes ermöglicht.   

Dadurch wird ein konstanterer Datendurchsatz realisiert, der in einer gleichmäßigeren und vor allem niedrigeren Latenzzeit mündet. Vorteilhaft ist dies beim Gaming, Videostreaming und vor allem bei industriellen Anwendungen. 

Aus dem WiFi-7-Whitepaper von MediaTek

Was bringt mir WiFi 7?

Schaut man sich die Spezifikationen von WiFi 7 und vergleicht sie mit aktuellen Internettarifen in Österreich, wird man feststellen, dass es nur wenige Tarife mit 1 Gbit/s gibt. Insofern wird man in diesem Bereich das Potenzial des neuen Wlan-Standards bei weitem nicht ausnutzen können. 

Bleibt also die hohe Datenübertragungsgeschwindigkeit von Wifi 7 im internen Wlan: Für herkömmliche Smart-Home-Anwendung, eine übliche Internetnutzung, Videostreaming und Gaming reichen Wifi 5, 6 oder 6E völlig aus

Wer Streaming in 8K nutzen will oder besonders aufwändige AR/VR-Anwendungen beabsichtigt, ist mit WiFi 7 bestimmt besser unterwegs als mit den Vorgängerstandards. 

In einer Office-Umgebung, wo regelmäßig große Datenmengen übertragen werden müssen, kann WiFi 7 seine Vorteile ausspielen, ebenso bei Industrieanwendungen, die eine niedrige Latenz benötigen. Mittelfristig könnte WiFi 7 also eine Ethernet-Verkabelung zumindest zum Teil ersetzen. 

Der ASUS ROG Rapture GT-BE98 Wireless Router 7 kostet aktuell 899 Euro

Gibt es schon Geräte mit WiFi 7?

Ja die gibt es bereits. Prominentes Beispiel sind die aktuellen Google-Handys Pixel 8 und Pixel 8 Pro. Außerdem sind einige WiFi-7-Router und entsprechende Mesh-Komponenten bereits erhältlich. Für diese Geräte muss man derzeit allerdings noch recht tief in die Tasche greifen. 

Es ist jedoch davon auszugehen, dass ab sofort immer mehr vernetzte Geräte mit Wifi 7 kompatibel sein werden. Es wird zwar noch dauern, bis die neue Wlan-Generation zum Standard wird, bis dahin wird aber auch der Preis der WiFi-7-Router noch deutlich zurückgehen. 

WiFi-6-Router und WiFi-6-Mesh-Komponenten waren vor kurzem ebenso noch praktisch unleistbar. Mittlerweile gibt es zahlreiche solcher Geräte, die bereits für relativ wenig Geld zu haben sind.

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