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Xiaomi Mi Band 4 im Test: Immer noch der Preis-Leistungs-König

Fast genau ein Jahr nach dem Mi Band 3 (hier geht es zum futurezone Test) liefert Xiaomi den Nachfolger. Wieder einmal gibt es das Fitnessband zu einem Kampfreis: Diesmal knapp 36 Euro. 

Dafür bekommt man beim Mi Band 4 unter anderem ein Farbdisplay, Schwimm-Tracking und eine 20-tägige Akkulaufzeit. Wir haben das Fitnessband getestet.

Erster Eindruck

Rein äußerlich ist das Mi Band, wie seine Vorgänger, äußerst minimalistisch gehalten. Mit einem Gewicht von 22 Gramm (ohne Silikonband) spürt man es am Handgelenk kaum. An der Verarbeitung gibt es nichts zu bemängeln, das Kunststoffgehäuse wirkt langlebig und stabil. Das Band ist wasserdicht, die Festigkeit wird mit 5 ATM angegeben. Das genügt, um damit duschen, schwimmen oder schnorcheln zu gehen.

Das beigelegte Silikonarmband gleicht dem des Vorgängers. Wie das Gerät selbst, ist auch das Band unauffällig gestaltet. Um es zu verschließen, drückt man einen Stift in eines der vorgestanzten Löcher. Das hält sicherer, als man es im ersten Moment vermuten mag und machte mir im Alltag keinerlei Probleme.

Das Display

Bei eingeschaltetem Display wird der größte Unterschied zum Vorgänger deutlich. Anstelle eines monochromen OLED-Displays gibt es ein 24bit-Farbdisplay mit einer Auflösung von 120 x 240 Pixel und einer Diagonale von 0,95 Zoll. Die Anzeige sieht ordentlich aus. Farben, Kontraste und Schärfe stimmen, vor allem für ein Gerät in dieser Preisklasse.

Wie auch der Vorgänger, wird das Mi Band durch den Touchscreen sowie einen kapazitiven Home-Button gesteuert. Die Bedienung reagiert flott und deutlich besser als bei den älteren Modellen. Bedient wird das Band durch horizontales und vertikales Wischen sowie kurzes oder langes Drücken auf den Button. Die Navigation läuft flüssig und - trockene Finger vorausgesetzt - präzise. Auch hier gibt es im Vergleich zum Vorgänger deutliche Verbesserungen.  

Die Sichtbarkeit des Displays im Freien bei Sonnenschein geht in Ordnung, wenngleich ich mir mit polarisierten Sonnenbrillen machmal schwer tat, etwas zu erkennen. 

Features und Akkulaufzeit

In das Mi Band integriert sind Bewegungssensor sowie ein Pulsmesser. So können etwa Schritte oder Schwimmbewegungen gezählt werden. Auf einen integrierten GPS-Sensor muss man beim Mi-Band verzichten, genauso wie auf internen Speicher, um etwa Musik abzulegen. Immerhin kann man die Musikwiedergabe am Smartphone über das Band steuern. Außerdem bekommt man Benachrichtigungen und Anrufe wahlweise an das Band gesendet. 

Der integrierte Lithium-Polymer-Akku hat eine Kapazität von 135mAh. Laut Xiaomi kommt man damit bis zu 20 Tage lang ohne Steckdose durch, aber natürlich nur dann, wenn man die Funktionen entsprechend reguliert hat.

Mit permanenter Pulsmessung und Schlaftracking schafft das Mi Band 4 in meinem Test gut acht Tage, ohne an die Steckdose zu müssen. Ist der Strom einmal leer, wird über eine beigelegte Ladeschalle aufgeladen. Schlechte Nachrichten gibt es für Besitzer des Vorgängers: Der alte Ladeadapter ist nicht mit dem neuen Band kompatibel.

Sport- und Tracking-Funktionen

Das Band unterstützt verschiedene Trainings-Modi: Gehen, Laufband, Laufen im Freien, Radfahren, Wandern und Bahnenschwimmen. Während dem Training werden Puls und Bewegungen - soweit möglich - gemessen. Aufgrund des fehlenden GPS muss man für das Aufzeichnen von Laufrouten immer ein Smartphone mit dabei haben.

Das Mi Band 4 ist das erste Xiaomi-Fitnessband, das Schwimm-Tracking unterstützt. Wirklich zufriedenstellend funktionierte das im Test nicht. Nachdem man zum Start des Trackings lediglich die Bahnlänge (25 oder 50 Meter) eingibt und nicht den Schwimmstil, bekommt man nur beim Kraueln halbwegs akkurate Ergebnisse. 

Das Mi Band kann auch den Schlaf tracken. Dabei wird zwischen Leicht- und Tiefschlafphasen sowie Wachphasen unterschieden. Ganz treffsicher ist das Band auch hier nicht immer. So kann es schon beim Fernsehen auf der Couch passieren, dass das Band meint, man wäre schlafen gegangen. Auch ein nächtlicher WC-Gang wird dann schonmal als permanentes Aufstehen gewertet. Insgesamt war ich mit den gelieferten Daten aber meistens zufrieden. 

Fazit

Auch in der vierten Version bekommt man mit dem Mi Band viel für sein Geld. Für 36 Euro bekommt man einen Schrittzähler, Schlaftracker und Pulsmesser mit ein paar smarten Funktionen, wie etwa das Anzeigen von Benachrichtigungen vom Handy oder Steuern der Musikwiedergabe. Dass ein GPS-Empfänger fehlt ist zwar schade, bei dieser Baugröße und bei dem Preis aber verkraftbar. Ambitionierten Sportern wird das Mi Band aber schnell zu wenig sein.

Wer einen günstigen Einstieg in die Welt des Selbst-Trackings sucht, wird mit dem Mi Band 4 durchaus glücklich. Das Upgrade vom Vorgänger lohnt sich, alleine schon wegen des schöneren und besser bedienbaren Touchscreens. Zudem sorgt die lange Akkulaufzeit sorgt für ein angenehmes Erlebnis mit dem Mi Band.

Pro

  • Günstig
  • Gut verarbeitet
  • Lange Akkulaufzeit

Contra

  • Kein GPS-Empfänger
  • Schlaf-Tracking nicht ganz zielsicher
  • Schwimm-Tracking verbesserungsfähig

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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