Airbus 350-1000

Airbus 350-1000

© ©Airbus SAS 2022 Bryan van der Beek - BryanV Photography

Science

Airbus A350 fliegt und landet autonom, wenn der Pilot ausfällt

Airbus entwickelt und testet gerade sein System DragonFly. Dieses soll Passagiermaschinen selbstständig sicher fliegen und landen können, wenn die Piloten dazu nicht mehr in der Lage sind.

Airbus hat dies mit einer A350-1000 beim Flughafen Toulouse-Blagnac getestet. Dieser ist ein Testgelände von Airbus.

Es wurde während des Fluges ein Notfall simuliert, bei dem die Crew ausfällt. Das Flugzeug hat den Notfall erkannt und selbstständig nach dem nächsten Flughafen für eine Notlandung gesucht. Dabei fließen nicht nur Größe des Flughafens und die Entfernung ein, sondern auch Flugzonen, das Terrain und Wetterbedingungen.

Die Flugroute wird entsprechend angepasst, die Flugverkehrskontrolle und das Kontrollzentrum der Airline informiert . Die Kommunikation bleibt aufrecht bis zur sicheren Landung, die ebenfalls autonom stattfindet.

Möglich ist das durch zusätzliche Sensoren und Kameras. Bei der speziellen A350-1000, die für den Test genutzt wurde, sind diese etwa an der Schnauze zu sehen. Laut Airbus werden sie genutzt, damit das Flugzeug „sehen“ kann. Die Umgebung wird in Echtzeit gescannt – die Maschine verlässt sich also nicht bloß auf voreingespeicherte Flugrouten.

Die Libelle ist Vorbild

Der Name DragonFly wurde für das Projekt gewählt, weil die Libelle die Inspiration dafür ist. Sie sieht die Umgebung in 360 Grad und kann markante Objekte in der Landschaft erkennen und sich daran orientieren.

Diese Fähigkeiten will Airbus auch im Flugverkehr-Alltag einsetzen, wenn es keinen Pilot*innen-Ausfall gibt. Das automatische Landen kann etwa bei Schlechtwetter und widrigen Bedingungen genutzt werden, bzw. als eine Art Notfallassistent, der Pilot*innenfehler beim Landeversuch automatisch ausgleicht, bevor es zu einem Unglück kommt. Weil DragonFly eben selbst sieht, kann das System bei jedem Flughafen der Welt eingesetzt werden, ohne, dass der Flughafen speziell technisch dafür ausgestattet sein muss.

Unterstützung am Rollfeld

Beim Rollen am Flughafen wird die Kommunikation der Flugkontrolle erkannt und interpretiert. Die Maschine erstellt automatisch auf einer interaktiven Karte den Rollkurs. Während der Bewegung werden Hindernisse erkannt und davor gewarnt. Die Rollgeschwindigkeit kann ebenfalls automatisch gesteuert werden. Die Crew hat so mehr Zeit sich auf andere wichtige Aufgaben zu konzentrieren.

DragonFly befindet sich jetzt in der finalen Testphase. Danach soll die Technologie in weitere Programme von Airbus einfließen. Wann sie serienreif ist und in Airbus-Maschinen integriert werden kann, ist noch nicht bekannt.

Es dürfte klar sein, dass Airbus zum Ziel hat, eine vollständig autonome Maschine zu entwickeln, die ohne Pilot*innen rollen, starten, fliegen und landen kann. Die Fluglinien würden sich vermutlich darüber freuen, weil eine Pilot*in für den Fall eines Systemausfalls reicht und die Co-Pilot*innen eingespart werden können, da ohnehin das Flugzeug autonom fliegt.

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