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Baldiges Aus für ISS? Diskussion um Zukunft der Raumstation

Über die Zukunft der Internationalen Raumstation ISS nach 2024 sollen im neuen Jahr Gespräche beginnen. Das teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos in Moskau der Deutschen Presse-Agentur mit. Darüber werde Russland mit der US-Raumfahrtbehörde NASA und anderen Partnern beraten.

"Die Verlängerung der Betriebszeit hängt sowohl von technischen als auch von politischen Fragen ab, die mit den Partnern erörtert werden", hieß es. Diskutiert wird, ob die ISS bis 2028 oder 2030 im All bleibt. Was danach kommt ist völlig offen.

Zukunft der ISS ist offen

Vize-Regierungschef Juri Borissow sagte dem Staatsfernsehen, dass er mit einer Entscheidung im ersten Quartal rechne. "Noch ist das Schicksal der ISS nicht entschieden." Immer wieder wird über eine Verlängerung der Betriebszeit diskutiert.

Die offiziellen Pläne für das milliardenschwere Projekt stehen zunächst bis 2024. Bei der Diskussion über eine Verlängerung geht es auch um die Frage, ob der technische Zustand und der Verschleiß eine Verlängerung überhaupt zulassen.

Zuletzt geriet die Station wegen Luftlecks und technischer Probleme in die Schlagzeilen. Roskosmos zufolge wird der technische Zustand regelmäßig überwacht. Wie es mit einem möglichen Außenposten der Menschheit nach dem Ende der ISS aussieht, ist derzeit noch völlig offen.

China will bis 2022 eigene Raumstation fertigstellen

Die Volksrepublik hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Erfolge in der Raumfahrt gefeiert. Unter anderem wurde der Plan geäußert, in den kommenden 2 Jahren eine eigene Raumstation fertigzustellen.

Das Herzstück der chinesischen Raumstation ist angeblich bereits fertig gebaut und soll bereits im Frühjahr in den Orbit gebracht werden. Offenbar trainieren Astronauten bereits entsprechende Einsätze, wie die South China Morning Post berichtet. China hatte zuvor eine experimentelle Raumstation ins All lanciert, die später jedoch wieder zurück in die Atmosphäre abstürzte. 

So soll die chinesische Raumstation aussehen

Kritik von der NASA

Dass China in Sachen Raumstation derartig schnell voranschreiten will, stößt den USA und der NASA sauer auf. Es drohe die Situation, dass China eine funktionierende Raumstation hat, während die USA ohne vergleichbarer Präsenz im Orbit dastehen, warnte NASA-Chef Jim Bridenstine vor dem US-Kongress im September.

Er glaube aber nicht, dass es zielführend ist, eine zweite ISS zu bauen. Vielmehr solle die USA private Weltraumunternehmen beim Bau einer neuen Space-Station für den erdnahen Orbit unterstützen.

Die NASA könne dann ein Kunde dieser Unternehmen sein, so der NASA-Chef. Bridenstine schwebt ein Private-Public-Partnership vor. Dieses könnte ähnlich aussehen wie die Kooperation zwischen NASA und SpaceX.

22 Jahre alte ISS

Am 20. November 1998 war das erste russische Modul "Sarja" (Morgenröte) ins All geschossen worden. Seither ist die ISS immer weiter gewachsen, inzwischen ist sie etwa so groß wie ein Fußballfeld und technisch vielfältig ausgerüstet. Im November 2000 hatte mit Bill Shepherd, Juri Gidsenko und Sergej Krikaljow die erste Langzeitbesatzung den Außenposten der Menschheit erreicht.

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