Impfung soll Beton selbstheilende Kräfte verleihen
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Was wäre, wenn sich Beton selbst reparieren könnte? Das wäre ziemlich nützlich – allerdings nur für neu errichtete Gebäude, die diesen Wunder-Beton nutzen. Die DARPA, der Forschungsarm des US-Militärs, will einen Schritt weitergehen. Mit dem Projekt BRACE (Bio-inspired Restoration of Aged Concrete Edifices) sollen bereits bestehende Brücken, Landebahnen und Raketensilos selbstheilende Fähigkeiten bekommen.
Laut der DARPA ist die Grundidee, dass Beton mit den selbstheilenden Eigenschaften geimpft wird. Inspiration dazu sind der Blutkreislauf des Menschen und die Netzwerke von Fadenpilzen, die sich über mehrere Hektar Land erstrecken können. Solche Systeme könnten ein Netzwerk in den Tiefen des Materials bilden, um die Heileigenschaften zu Rissen im Beton zu transportieren, noch bevor diese die Oberfläche erreichen.
Beton erkennt Problem, bevor der Schaden katastrophal wird
Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, hat die DARPA aus den Bewerbungen 3 ausgewählt. An BRACE werden jetzt Forschungsteams des Lawrence Livermore National Laboratory, der Universität Colorado Boulder und des Battelle Memorial Institute arbeiten. Laut der DARPA haben alle unterschiedliche Ansätze präsentiert, um Beton mit einem Gefäßsystem auszustatten. Neben der Selbstreparatur könnten diese Systeme auch als Diagnose-Tool genutzt werden. So soll die Ursache für die Probleme gefunden werden, noch bevor es überhaupt zu katastrophalen Schäden kommt.
Das Forschungsprojekt ist für 4,5 Jahre angesetzt. Am Schluss soll es möglich sein, auch alte, große, schwere Strukturen selbstheilend zu machen. Die DARPA nennt als Beispiel Raketensilos für Interkontinentalraketen, Hafenpfeiler und Landepisten, die etwa nach einem Angriff schneller repariert werden können. Sollte das möglich sein, sieht die DARPA auch Anwendungsmöglichkeiten im zivilen Bereich, wie etwa für Straßen, Brücken und Gebäude, die mit Stahlbeton errichtet wurden.
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