Der Planet Uranus erscheint grünlich hellblau. So sieht eigentlich auch der Neptun aus

Der Planet Uranus erscheint grünlich hellblau. So sieht eigentlich auch der Neptun aus

© NASA

Science

So sehen Neptun und Uranus wirklich aus

Ein Forscher*innenteam unter der Leitung der Universität Oxford hat eine neue Studie herausgebracht, die ein altes Missverständnis aufklärt. Die Planeten Uranus und Neptun, gemeinsam die "Eisriesen" genannt, werden auf bisherigen Abbildungen meist in relativ unterschiedlichen Farben dargestellt. Uranus ist meist in grünlichem Hellblau zu sehen, während Neptun in dünklerem Azurblau erscheint (siehe Titelbild). In Wahrheit sehen sie sich aber viel ähnlicher, berichtet Phys.org.

Die wahren Farbtöne von Uranus und Neptun

Die wahren Farbtöne von Uranus und Neptun

Kontraste sollten deutlicher werden

Neptun weist tatsächlich einen ähnlichen Farbton wie Uranus auf. Dass der äußerste der 8 Planeten des Sonnensystems viel dünkler dargestellt wird, hat damit zu tun, dass Bilder der Raumsonde Voyager 2, die Neptun 1989 aus der Nähe fotografierte, kontrastreich ausgearbeitet wurden, um Wolkenformationen klarer erkennbar zu machen.

Klarheit schaffen

"Planetenforscher*innen war bekannt, dass es sich um einen künstlich gesättigten Farbton handelte, es wurde auch in den Bildtexten beschrieben, aber dieser Unterschied ging mit der Zeit verloren", sagt Studienleiter Patrick Irwin. Mit der neuen Studie will man nun Klarheit über das tatsächliche Erscheinen der Planeten schaffen. Außerdem wurde eine Erklärung dafür gefunden, warum der Uranus seine Farbe je nach Jahreszeit ändert.

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Uranus mal grünlicher, mal bläulicher

Uranus umkreist die Sonne einmal in 84 Jahren. Er hat eine sehr stark geneigte Rotationsachse, sodass er quasi auf seiner Umlaufbahn dahinrollt. Seine Pole sind dadurch zweimal im Uranusjahr (Sommer/Winter) fast direkt auf die Sonne gerichtet. Zu diesen Zeiten erscheint Uranus etwas grünlicher.

Laut Modellsimulationen des Forscher*innenteams hat das 2 Gründe. Einerseits ist die Methankonzentration an den Polen niedriger, die Lichtreflexion im grünen Bereich ist dadurch höher. Außerdem bildet sich im Uranus-Sommer bzw. Winter ein dichterer Nebel an Methaneispartikeln über den Polen. Das Eis verstärkt den Effekt.

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