© Neptun, aufgenommen von der Voyager 2 © NASA

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Neptun ändert überraschend seine Temperatur, Forscher rätseln

Ein internationales Forscher*innenteam hat herausgefunden, dass sich die Temperatur des Neptun unerwartet verändert hat. Darauf lassen jedenfalls Daten des European Southern Observatory Very Large Teleskops (ESOs VLT) schließen, mit dem die globale Temperatur des Planeten seit 17 Jahren beobachtet wird. Die Infrarotbilder zeigen, dass die Temperatur auf der Südhalbkugel des Neptuns erst überraschend gefallen und in der Folge wieder stark angestiegen ist.

Generell ist der Neptun, der 4,5 Milliarden Kilometer entfernt ist, ein kalter Planet. Im Schnitt erreicht er -220 Grad Celsius. Die Temperatur ist laut den Daten zwischen 2003 und 2018 im Schnitt um 8 Grad Celsius gesunken. In den vergangenen 2 Jahren des Beobachtungszeitraums der Forscher*innen sind die Temperaturen am Südpol aber plötzlich wieder enorm angestiegen: Zwischen 2018 und 2020 um 11 Grad Celsius.

Für ihre Analyse haben sich die Wissenschaftler*innen fast 100 Bilder der vergangenen 17 Jahren untersucht.

Temperaturen sollten steigen

Eine solch schnelle Temperaturänderung wurde bislang noch nie auf dem Planeten beobachtet. Laut dem Forscher Michael Roman von der University of Leicester sie tatsächlich unerwartet gewesen. „Wir haben Neptun während seines frühen südlichen Sommers beobachtet. Wir hatten erwartet, dass die Temperaturen langsam steigen, nicht fallen“, sagt er.

Der "Sommer" dauert auf Neptun in etwa 40 Erdenjahre. Da er weiter entfernt von der Sonne ist als die Erde, braucht er länger, um sie zu umrunden. Deshalb dauert ein Neptunjahr 165 Erdenjahre.

Warum es zu diesem Wechsel gekommen ist, können die Wissenschaftler*innen aktuell nicht erklären. Möglich ist, dass sich unter anderem die chemische Zusammensetzung in der Stratosphäre des Neptun verändert hat oder sich das Wetter dort zufällig ändert.

Um die Ursachen für den starken Wechsel definitiv beantworten zu können, werden jedenfalls mehrere Beobachtungen notwendig sein. Die Studie wurde in The Planetary Science Journal veröffentlicht. 

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