Fabrik macht aus Salzwasser Süßwasser und fängt CO2 ein
Eine Art vielfältige Wunderwaffe soll gleich mehrere Probleme des Klimawandels adressieren - unter anderem Wasserknappheit und CO2-Ausstoß. Eine solche Anlage entsteht derzeit in Südkorea und wird von den Verantwortlichen als grünes Vorzeigeprojekt angepriesen.
Dort soll Meerwasser entsalzt und daraus Süßwasser hergestellt werden. Aus der zurückbleibenden Sole soll Salzsäure und Kalziumkarbonat produziert werden, das in naheliegenden Industrieanlagen benötigt wird. Bislang mussten diese Stoffe aus dem Ausland importiert werden.
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Größte Anlage in Asien
Gleichzeitig wird das Salzwasser für die Herstellung eines Lösungsmittels verwendet. Diese Mittel wird wiederum dafür genutzt, CO2 aus der Atmosphäre ziehen. Jährlich sollen damit 500.000 Tonnen CO2 eingefangen werden, heißt es in einer Aussendung von Capture6.
Laut dem Unternehmen sei die Anlage in Südkorea damit die größte DAC-Anlage (Direct Air Capture) in Asien. Außerdem soll das eingesammelte CO2 gespeichert werden. Wie dieses Lagerung stattfinden soll, hat Capture6 nicht erwähnt. Üblicherweise wird das Gas dafür tief in den Boden gepumpt.
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Reines Greenwashing?
Hauptsächlich Ölkonzerne sehen in Carbon-Capture-Technologien eine rasche Lösung für das CO2-Problem. Vielfach werden solche Vorhaben jedoch als Greenwashing bezeichnet. Expert*innen und Umweltschützer*innen verweisen darauf, dass der "Carbon Captures and Storage" (CCS) aufwändig und teuer ist. Es wird gemahnt, dass es das Ziel sein sollte, den CO2-Ausstoß zu minimieren, anstatt die Treibhausgase aufzufangen und zu speichern - was ebenfalls wieder Energie und Ressourcen benötige.
Als im November ein US-Ölkonzern die weltgrößte DAC- sowie CCS-Anlage angekündigt hat, kritisierte Jonathan Foley von der Klimaschutzagentur Drawdown das Projekt scharf und zeigte sich unverständlich darüber, dass eine solche Anlage unter anderem mit US-Steuergelder finanziert wird.
"Wir werden eine Ölgesellschaft dafür bezahlen, dass sie Mist aus dem Boden pumpt, und sie dann dafür bezahlen, etwas davon wieder hineinzupumpen – es ist ganz klar, dass das keine Klimalösung ist", so Foley. Für ist das eine "riesige Greenwashing-Aktion".
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