Desinfektionsmittel-Konsum stieg schon vor Trumps "Tipp" an
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Bei einer Pressekonferenz Ende April äußerte US-Präsident Donald Trump den Vorschlag, die Bekämpfung des Coronavirus im menschlichen Körper mittels Desinfektionsmitteln oder UV-Licht doch genauer zu erforschen. Der öffentliche Aufschrei zu diesen ungewöhnlichen Ideen ließ nicht lange auf sich warten.
Viele Experten bemühten sich, durch eine rasche Reaktion auf die irren Äußerungen Trumps zu verhindern, dass Menschen versuchen, sich auf eigene Faust auf Trump-Art gegen COVID-19 zu schützen und damit ihre Gesundheit zu gefährden. Wie sich nun herausstellt, sind die Amerikaner aber schon vor Trumps Aussagen auf die schlechte Idee gekommen, vermehrt Desinfektions- oder Bleichmittel zu schlucken.
Anstieg Anfang März
Wie Ars Technica berichtet, hat die American Association of Poison Control Centers neue Statistiken aus dem National Poison Data System (NPDS) veröffentlicht, die zeigen, dass Trumps Äußerungen nicht die befürchtete Wirkung hatten. Schon Anfang März ist der Konsum von Bleichmitteln, Hand- und Oberflächendesinfektionsmitteln rasant gestiegen. Mit 3401 Fällen war etwa die Anzahl der Fälle von geschlucktem Oberflächen-Desinfektionsmittel im März doppelt so hoch wie im März 2019.
Auch im April wurden in den Vergiftungszentralen der USA wesentlich mehr Vergiftungsfälle als sonst registriert, der Höchstwert wurde jedoch Anfang des Monats gemessen. Bei Trumps Pressekonferenz Ende April näherten sich die Fallzahlen bereits wieder "normalen" Werten.
Keine Todesfälle
Fälle, bei denen Handdesinfektionsmittel geschluckt werden, betreffen zum überwiegenden Anteil Kinder von null bis fünf Jahren. Bei Bleichmitteln und Oberflächen-Desinfektionsmitteln gibt ist die Altersgruppe von 20 bis 39 Jahren ebenso umfangreich vertreten.
Die beste Botschaft an der Statistik: Bei Vergiftungsfällen mit Bleich- oder Desinfektionsmitteln kam es zu keinem einzigen Todesfall. In der großen Mehrheit enden solche Fälle ohne schwerwiegende Folgen.
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