Die Erde war einst eine riesige Wasserwelt
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Die frühe Erde war eine Wasserwelt, in der der Urozean viel tiefer und größer gewesen sein dürfte, als bisher angenommen. Die Rede ist vom frühen Arachaikum bzw. der Zeitspanne von vor 4 bis 3,2 Milliarden Jahren. Damals war der Erdmantel mit Temperaturen zwischen 1600 und 2700 Grad um einiges heißer als die heutigen 1300 bis 2300 Grad. Und genau das dürfte einen gänzlich anderen Wasserhaushalt gesorgt haben, wie Forscher*innen herausfanden.
Wasser im Erdmantel
Der Studie zufolge, die im Journal Advancing Earth and Space Science publiziert wurde, sind die irdischen Ozeane nämlich nicht der einzige Ort, wo das Wasser der Erde gespeichert ist. Enorme Wassermengen sind zudem in den Mineralien des Erdmantels gebunden - ein Effekt, der übrigens auch auf dem Mars gerade heiß diskutiert wird. Doch genau diese Mineralien können bei höheren Temperaturen nicht so viel Wasser speichern wie etwa heute.
Daher kommen die Forscher*innen zum Schluss, dass diese zusätzlichen Wassermassen an der Oberfläche der Erde dafür sorgten, dass diese eine einzige riesige Wasserwelt gewesen sein könnte. Bisher war man davon ausgegangen, dass der Meeresspiegel ungeachtet der tektonischen und klimatischen Verschiebungen der Landmassen über Hunderte Millionen von Jahre relativ konstant blieb. Zumindest für die vergangenen 540 Millionen Jahre dürfte das den Forschern zufolge der Fall gewesen sein.
Auch Thema der Marsforschung
Wie schon auf dem Mars könnte die Erforschung der Erdkruste und der darin befindlichen Mineralien eine völlig neue Sichtweise auf die Entwicklung der Erde und der Ozeane bzw. ihrer Wasservorräte eröffnen. War das Wasservolumen an der Oberfläche vor ein paar Milliarden Jahren ein völlig anderes als bisher angenommen, hätte das auch entscheidende Konsequenzen auf die Entschlüsselung der klimatischen und geologischen Vorgänge, die die Erde zu dem gemacht haben, was sie heute ist.
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