Sogenannte Zombie-Zellen lassen unser Gewebe altern. 

Sogenannte Zombie-Zellen lassen unser Gewebe altern. 

© Getty Images/iStockphoto/Prostock-Studio/iStockphoto

Science

Durchbruch: Forscher entdecken Molekül, das Zellalterung stoppt

Wissenschaftler*innen der britischen Universität Leicester haben ein neues Molekül mit dem Namen CUDC-907 entdeckt. Es eliminiert alte, nicht funktionsfähige "Zombie-Zellen" im Körper, ohne dabei gesunde Zellen zu beeinträchtigen - ein Fortschritt, der zu neuen Anti-Aging-Therapien aber auch zu innovativen Krebsbehandlungen führen könnte.

Behandlung ohne Nebenwirkungen

Im Laufe der Jahre verlieren Zellen des menschlichen Körpers ihre Funktionsfähigkeit, sie werden seneszent und damit zu sogenannten Zombie-Zellen. Solche Zombie-Zellen verhalten sich nicht mehr wie junge Zellen, die unser Gewebe, beispielsweise die Haut, stetig erneuern. Stattdessen lösen sie Prozesse aus, die mit Erkrankungen und Altersprozessen in Verbindung stehen.

Einige Medikamente, so genannte Senolytika, können diese alten Zellen nachweislich beseitigen und so die Lebenserwartung und Lebensqualität von Mensch und Tier verbessern. Dabei kann es allerdings zu Nebenwirkungen kommen. Gesunde Zellen können beeinträchtigt werden. 

Ein Laborexperiment hat nun gezeigt, dass CUDC-907 in der Lage ist, seneszente Zellen in einer gezüchteten Gewebekultur "effizient und spezifisch" zu zerstören, ohne dass es zu Nebenwirkungen kommt, so die beteiligten Forscher*innen. 

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Molekül könnte Krebszellen zerstören

"Das von uns identifizierte Medikament ist ein leistungsfähiger Zerstörer alter Zellen und seine Wirkung gegen einige Krebsarten wird derzeit ebenfalls untersucht, so dass es eine doppelte Wirkung haben könnte: gegen Krebs und gleichzeitig gegen alte Zellen, die den Krebs wieder auftauchen lassen", sagte Studienmitautor Salvador Macip.

Der Forscher vermutet, dass das Molekül auch eingesetzt werden könnte, um die Anhäufung seneszenter Zellen bei anderen Erkrankungen zu verhindern - darunter Alzheimer oder Lungenfibrose. "Vielleicht würde eine intensive Dosis des Medikaments das Gehirn reinigen und das Fortschreiten der Krankheit verhindern", so Macip. "Es könnte auch bei der idiopathischen Lungenfibrose nützlich sein, um deren Ausbildung zu verlangsamen und nicht die Alterung selbst". 

Die Forscher*innen hoffen, bald mit Tests an Tieren beginnen zu können. Sind diese ein Erfolg, so sollen klinische Versuche am Menschen folgen. 

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