Der betroffene Satellit von Boeing ist ein 702HP Modell, Vorgänger des neuen 702X (hier als 3D-Modell)

Der betroffene Satellit von Boeing ist ein 702HP Modell, Vorgänger des neuen 702X (hier als 3D-Modell)

© Boeing

Science

Explodierender Satellit droht andere Satelliten zu beschädigen

Ein 15 Jahre alter Fernseh-Satellit der US-Amerikanischen Firma DirectTV muss dringend aus dem Satellitenorbit entfernt werden. Bei Spaceway-1 handelt es sich um ein Boeing 702HP Model, dessen Batterien eine Fehlfunktion vorweisen. DirectTV reichte dazu am 19. Jänner einen Bericht bei der Federal Communications Commission (FCC) ein. Dort heißt es, eine Anomalie habe "signifikante und irreversible thermale Schäden" an den Batterien des Satelliten verursacht.

30-Tage-Frist

Nun hat DirectTV 30 Tage Zeit, um den Satelliten aus dem Geostationären Orbit zu befördern. Dort befinden sich die Kommunikations- und Fernsehsatelliten. Spaceway-1 muss den 300 Kilometer darüber liegenden Friedhofsorbit erreichen. Wie der Name schon verrät, landen hier alle Satelliten, die zu weit von der Erde entfernt sind, um durch einen Wiedereintritt in die Atmosphäre entsorgt zu werden.

Käme es zu einer Explosion, würde der Spaceway-1 dort keine anderen aktiven Satelliten beschädigen. Explodiert er im Geostationären Orbit, könnten die Schrottteile andere Satelliten beschädigen und damit eine gefährliche Kettenreaktion auslösen. 

Solarbetrieb nur bis Ende Februar möglich

Im Bericht heißt es, die Batterien des Spaceway-1 wurden abgeschaltet und der Betrieb wurde auf Solarenergie umgestellt. Es gebe aber erhebliche Bedenken, dass die defekten Batteriezellen explodieren. Normalerweise müsste DirectTV das Explosionsrisiko reduzieren, indem der Treibstofftank entleert wird. Da er bis 2025 in Betrieb hätte aktiv sein sollen, befindet sich eine nicht unerhebliche Menge in den Tanks. Allerdings habe man für die Leerung laut FCC-Bericht nicht mehr genug Zeit. Für diesen Prozess werden in der Regel zwei bis drei Monate beansprucht. 

Die Eile hängt auch mit der kommenden "Eclipse Season" zusammen, die am 25. Februar startet. Sie dauert etwa 35 Tage an und der Satellit müsste dann im Schatten betrieben werden. Dann funktionieren die Solarpanele nicht und man wäre gezwungen, auf Batterie-Betrieb umzuschalten. Da aber nur alle Batterien und nicht bloß die beschädigten abgeschaltet werden können, muss der Satellit vor dem 25. Februar entfernt werden. Da es sich nur um einen Reserve-Satelliten handelt, gibt es laut DirectTV keine Einschränkungen für Kunden.

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