So stellen sich Astronom*innen einen Gammastrahlenblitz vor.

So stellen sich Astronom*innen einen Gammastrahlenblitz vor.

© INTERNATIONAL GEMINI OBSERVATORY/NOIRLAB/NSF/AURA/M. GARLICK/M. ZAMANI

Science

Neue Art entdeckt, wie Sterne sterben können

Ein Team von Astrophysiker*innen ist auf eine noch nie beobachtete Form eines Sternentodes gestoßen. Dabei wollten sie lediglich der Ursache eines starken Gammastrahlenausbruchs auf den Grund gehen, wie die Forscher*innen in einer Presseaussendung verraten.

Die meisten dieser Gammastrahlenblitze stammen von explodierenden Sternen (Supernovae) oder der Fusion von 2 Neutronensternen. Typischerweise kündigen sie die Entstehung eines Schwarzen Lochs an. Der entdeckte Ausbruch, auch 191019A genannt, entstand allerdings, weil Sterne oder stellare Überreste in der Nähe eines supermassereichen Schwarzen Lochs kollidierten.

Gammablitze dauern nur wenige Sekunden

Gammastrahlenausbrüche sind die stärkste Art von Explosionen, die jemals von Wissenschaftler*innen beobachtet wurden. Sie dauern in der Regel nur wenige Sekunden und sind daher schwer zu entdecken. Der bisher hellste beobachtete Ausbruch mit der Bezeichnung 221009A wurde im Oktober vergangenen Jahres aufgezeichnet (die futurezone berichtete). Auch der Ausbruch von 191019A dauerte mit rund einer Minute ungewöhnlich lange.

"Auf hundert Ereignisse, die in das traditionelle Klassifizierungsschema von Gammastrahlenausbrüchen passen, kommt mindestens ein Sonderfall, der uns aus der Bahn wirft", erklärt der Astrophysiker Wen-fai Fong von der Northwestern University in der Presseerklärung. Es seien jedoch diese "Sonderlinge", die uns am meisten über die spektakuläre Vielfalt der Explosionen verraten, zu denen das Universum fähig ist.

So sterben Sterne

Sterne entwickeln sich nach ihrem Tod typischerweise auf eine von 3 Arten: Sterne mit geringer Masse wie unsere Sonne stoßen ihre äußeren Schichten ab und werden schließlich zu Weißen Zwergen. Größere Sterne explodieren in einer Supernova und bilden einen superdichten Neutronenstern oder ein Schwarzes Loch. Und schließlich können tote Sterne auch ein Doppelsternsystem bilden, das schließlich kollidiert.

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Die neue Beobachtung deutet darauf hin, dass noch ein 4. Szenario möglich ist. In besonders dichten Regionen des Universums können Sterne auch ihr Ende finden, indem sie miteinander kollidieren. "Das ist spannend für das Verständnis, wie Sterne sterben", sagt Astronom Andrew Levan. Die Erkenntnisse helfen uns auch, andere Fragen zu beantworten - zum Beispiel, welche unerwarteten Quellen Gravitationswellen erzeugen könnten, die wir auf der Erde nachweisen können.

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