Gammablitz

Symbolbild

© ALMA (ESO/NAOJ/NRAO), M. Weiss (NRAO/AUI/NSF)

Science

Gammastrahl aus dem All verblüfft Forscher

Gammastrahlen-Ausbrüche sind hochenergetische Explosionen, welche wenige Sekunden bis einige Minuten dauern können. Sie werden mit dem Kollaps massereicher Sterne in Verbindung gebracht. Eine neue Beobachtung stellt die bisherigen Erkenntnisse über Gammastrahlen nun aber in Frage.

Astrophysiker*innen der Northwestern University haben unlängst einen 50 Sekunden langen Ausbruch beobachtet, den sie nach genauerer Untersuchung auf ein äußerst seltenes Phänomen zurückführen: Eine sogenannte Kilonova. 

Eine Kilonova ist ein Ereignis, das aus der Verschmelzung eines hochdichten Neutronensterns mit einem kompakten, mächtigen Objekt entsteht, etwa ein Schwarzes Loch oder ein anderer Neutronenstern. Generell stellt ein Neutronenstern das Endstadium eines massereichen Stern dar.

Paradigmenwechsel für die Astronomie

Der Gammablitz dürfte Schätzungen zufolge rund eine Milliarde Lichtjahre von der Erde entfernt sein -  astronomisch gesehen also relativ nahe zu unserem Planeten. „Dieses Ereignis sieht anders aus als alles andere, was wir zuvor bei einem langen Gammastrahlenausbruch gesehen haben“, sagt die Doktorandin Jillian Rastinejad. Ihr zufolge stelle es einen spannenden Paradigmenwechsel für die Astronomie dar.

Überraschend ist auch die Galaxie, welche die Kilonova beherbergt. Sie ist noch jung und bildet immer noch Sterne. Laut den Forscher*innen stelle sie fast das Gegenteil von jener Galaxie dar, in der die einzige andere bekannte Verschmelzung von Neutronensternen relativ nahe an der Erde beobachtet wurde.

„Wir wissen jetzt, dass Gammastrahlenausbrüche viel schwieriger zu klassifizieren sind. Dieser Nachweis bringt unser Verständnis von Grammastrahlenausbrüchen an die Grenzen“, sagt Mitautorin Eve Chase.

Folgeuntersuchungen sollen nun Genaueres über das Phänomen ermitteln. Um Kilonovas genauer unter die Lupe zu nehmen, eignet sich vor allem das James-Webb-Weltraumteleskop.

Die Studie wurde im Journal Nature veröffentlicht.

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