© Fervo Energy

Science

So könnten riesige Untergrund-Akkus funktionieren

Das amerikanische Geothermie-Start-up Fervo Energy testet eine Anlage zur unterirdischen Stromspeicherung. Dafür wurde Wasser Tausende Meter unter die Wüste Nevadas gepumpt.

Ein geothermische Kraftwerk, wie Fervo Energiy es betreibt, lässt Wasser unterirdisch durch heißes Gestein fließen. Dafür wird ein U-förmiger Brunnen gelegt, der hier 2,4 Kilometer weit in die Erde reicht.

Das Wasser erhitzt sich unterirdisch und steht dort unter hohem Druck. Dadurch kann es sich auf mehr als 100 Grad erhitzen. Laut MIT Technology Review entsteht im Falle von Fevro Energy ein fast 200 Grad heißer "unterirdischer Heizkörper". Mit Pumpen wird es dann wieder an die Oberfläche transportiert und über einen Wärmetauscher in Energie umgewandelt.

Ballon-artiger Brunnen liefert tagelang Strom

Bei Messungen ihrer Brunnen stellte Fervo fest, dass sich so schnell großer Druck aufbaute, dass Risse im umliegenden Gestein entstanden. Pumpt man über Tage hinweg Wasser in das geschlossene Brunnensystem, sorgt der wachsende Druck dafür, dass sich dieser wie ein Ballon ausdehnt. Nach dem Öffnen des Ventils löste sich der Druck.

Es wurde stundenlang auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau hochgepumpt. Das Experiment habe gezeigt, dass die Stromerzeugung je nach Bedarf gedrosselt oder erhöht werden kann. Damit könnte tagelang Strom generiert werden.

Zusammenspiel verschiedener sauberer Energien

Somit könnte es als riesige unterirdische Batterie fungieren. Im Zusammenspiel mit Wind- und Solarenergie könnte das Erdwärmekraftwerk dann Strom liefern, wenn gerade ein Engpass herrscht.

Offen ist aber noch, wie effizient solche Kraftwerke betrieben werden können und inwieweit sie sich skalieren lassen. Bisher wurde das noch nicht im realen Betrieb getestet. So muss Fervo Energy noch demonstrieren, dass sich ihr Kraftwerk kommerziell und in großem Umfang betreiben lässt. Hier kommt hinzu, dass nicht alle Regionen dafür geeignet sind und die Bauweise je nach Lage entsprechend angepasst werden müsste.

Zusammenarbeit mit Google

Ein erster Testlauf soll noch heuer zusammen mit Firmen wie Google stattfinden. Der Konzern will bis 2030 CO2-neutral werden und seine Rechenzentren in Nevada mit Strom aus der Fervo-Anlage betreiben. Google liefert dafür KI-basierte Steuerungssysteme, mit denen die Anlage selbstständig auf steigenden bzw. sinkenden Energie-Bedarf reagieren soll (mehr dazu hier).

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare