Das Mosaik besteht aus mehr als 2,5 Milliarden Pixeln

Das Mosaik besteht aus mehr als 2,5 Milliarden Pixeln

© NASA, ESA, B. Williams (University of Washington)

Science

Hubble-Foto von Andromeda-Galaxie ist 2,5 Milliarden Pixel groß

Über 10 Jahre lang hat das Hubble-Weltraumteleskop Daten gesammelt, die jetzt zu einem gigantischen Foto zusammengesetzt wurden. 2,5 Milliarden Pixel bilden das Mosaik-Bild unserer Nachbargalaxie Andromeda (Messier 31). 

Die Spiralgalaxie ist 2,5 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Das jetzt veröffentlichte Bild ist die bisher umfassendste Vermessung der Andromeda-Galaxie. Auf den 600 dafür verwendeten Einzelaufnahmen sind über 200 Millionen Sterne zu sehen. 

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Die Zahl der Sterne in der Andromeda-Galaxie wird auf eine Milliarde geschätzt. Die meisten davon sind aber nicht hell genug, um von Hubble erfasst zu werden. Aufgenommen werden konnten nur jene, die heller als unsere Sonne leuchten. 

PHAT und PHAST liefern Aufnahmen

Das Mosaik entstand in 2 Programmen: PHAT und PHAST. PHAT (Panchromatic Hubble Andromeda Treasury) begann vor etwa 10 Jahren. Dabei wurde die nördliche Hälfte von Andromeda mit der Advanced Camera for Survey und der Wide Field Camera im nahen Ultravioletten, im sichtbaren und im nahen Infrarotbereich fotografiert. Aus den Daten wurde bereits 2015 ein 1,5 Gigapixel großes Bild mit 100 Millionen Sternen veröffentlicht. 

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Das Programm wurde mit PHAST (Panchromatic Hubble Andromeda Southern Treasury) fortgeführt. Dabei wurde die südliche Hälfte der Galaxie, ebenfalls mit ungefähr 100 Millionen Sternen, erfasst. 

Entwicklung der Andromeda-Galaxie

PHAT und PHAST ermöglichten es Astronomen, mehr über das Alter, die Zusammensetzung (z.B. die Häufigkeit von Schwerelementen) und die Sternenmassen in der Galaxie zu erfahren. Das hilft den Forschern auch bei der Bewertung von Modellen über die mögliche Verschmelzung von Andromeda mit einer oder mehreren anderen Galaxien. 

Details der 2,5-Milliarden-Pixel Aufnahme

Details der 2,5-Milliarden-Pixel Aufnahme 

Auch über die Entwicklung der Galaxie verraten die Aufnahmen mehr. Sie dürfte zwar zu einer ähnlichen Zeit entstanden sein wie unsere Milchstraße, die Aufnahmen zeigen aber große Unterschiede. So finden sich mehr junge Sterne und Sternenströme, also Sternengruppen, die um die Galaxie herum kreisen, in Andromeda. 

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Andromeda hat "einfach abgeschaltet"

"Andromeda ist ein Wrack", beschreibt es Daniel Weisz von der University of California Berkeley in einem Statement. Ein Ereignis dürfte sie dazu veranlasst haben, erst eine ganze Menge Sterne zu bilden und dann "einfach abzuschalten". 

Dieses Ereignis dürfte ein Zusammentreffen mit der Satellitengalaxie Messier 32 gewesen sein. "Andromeda sieht aus wie eine Übergangsgalaxie zwischen einer sternenbildenden Spiralgalaxie und einer Art elliptischen Galaxie, die von alternden roten Sternen dominiert wird", sagt Weisz. Die detaillierten Aufnahmen sollen jetzt dabei helfen, die Geschichte von Andromeda besser zu verstehen. 

Hier findet man die Aufnahmen

Eine Version des Bildes mit einem Viertel der Originalauflösung (42.208 x 9.870 Pixel) kann über die ESA-Hubble-Webseite und die NASA-Hubble-Webseite heruntergeladen werden. Die zugehörige Studie ist im Astrophysical Journal erschienen. 

In Zukunft sollen das James Webb Teleskop und das Nancy Grace Roman Teleskop, das 2027 starten wird, die Arbeit von Hubble fortsetzen. Eine Aufnahme des Roman-Teleskops soll mit 100 hochauflösenden Bildern von Hubble gleichzusetzen sein.

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