Starlink-Satelliten zerstören immer mehr Hubble-Bilder

Starlink-Satelliten zerstören immer mehr Hubble-Bilder

© NASA, ESA, Kruk et al.

Science

Hubble: Neue Technologie gegen störende Satelliten

Immer wieder geraten Scharen von Satelliten in das Sichtfeld des Hubble-Weltraumteleskops. Dabei hinterlassen sie Spuren auf seinen Weltraumfotos, wodurch die Arbeit von Forscher*innen beeinträchtigt wird. „Wir sehen diese Statellitenspuren in Hubble-Daten und eigentlich allen astronomischen Daten, und sie sind ein bisschen lästig“, sagte David Stark vom Space Telescope Science Institute in Baltimore im Rahmen einer Konferenz.

Die Anzahl dieser Spuren steigt deutlich an. Daher haben Stark und sein Team eine Lösung gegen diese Störfaktoren gefunden. Es handelt um eine Software namens Median Radon Transform, welche 5 bis 10 Mal empfidlicher beim Aufspüren dieser Spuren ist, als frühere Software. „Sie eignet sich besonders zum Aufspüren von Satellitenspuren, die mit bloßem Auge übersehen werden können“, sagt er. Mit der Software können die Spuren auch ausblendet werden.  

Abweichung von der Helligkeit

Die Technologie analysiert laut Wired jeden linearen Pfad über ein Bild in jedem möglichen Winkel. Stimmt ein bestimmter Pfad mit einer Satellitenspur überein, stellt das System eine Abweichung von der Helligkeit bei einer bestimmten Wellenlänge in einem Pixel fest.

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Das System kann auch kurze Spuren erkennen - diese müssen aber heller sein, da sie weniger Pixel bedecken. Beim Ausblenden der Spuren werden die betroffenen Pixel bei der Analyse der Daten ignoriert.

Flasche Warnungen möglich

Die Software hat allerdings Grenzen und ist nur für Hubble konzipiert. Das Weltraumteleskop ist aber weniger von Satellitenstreifen betroffen ist, als etwa Observatorien auf der Erde. Für das Vera-Rubin-Observatorium mit seiner besonders empfindlichen Kamera, das im nächsten Jahr mit der Aufnahme von Fotos starten wird, dürfte das Problem noch größer sein.

Unter anderm können mit dem neuen Observatorium schwache und sich verändernde Objekte wie erdnahe Asteroiden entdeckt werden. Dabei werden automatisch Warnungen an Forscher*innen ausgesendet. Die Rubin-Kollaboration äußerte nun aber Bedenken, dass es aufgrund von Lichtreflexionen von Satelliten oder Weltraumschrott zu falschen Warnungen kommen könnte. Bis zu 30 Prozent ihrer Bilder könnten durch Satellitenstreifen beeinträchtigt sein.

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