James Webb macht seltenes Bild von sterbendem Stern
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Das Weltraumteleskop "James Webb" hat einen Stern in der letzten Phase vor seinem Tod dokumentiert. Die NASA veröffentlichte am Dienstag ein Bild der seltenen Beobachtung.
Darauf zu sehen sind Staub und Gas, die von dem riesigen, heißen und etwa 15.000 Lichtjahre von der Erde entfernten "WR 124" ins All geschleudert werden. Das abgestoßene Material bildete einst die äußere Hülle des Himmelskörpers.
Als WR-Sterne ("Wolf-Rayet-Sterne") werden freigelegte Kerne ehemals massenreicher Sterne bezeichnet. Sie waren einst größer als die Sonne, verlieren mit zunehmendem Alter aber rasch an Masse. Am Ende ihres Lebenszyklus explodieren WR-Sterne in einer leuchtenden Supernova. Ihre Leuchtkraft nimmt dabei millionen- bis milliardenfach zu.
Wissenschaftlerin: "Noch nie so gesehen"
Die Aufnahme von WR 124 helfe Astronom*innen dabei, die Entstehung des Universums besser zu verstehen, so die NASA. "Wir haben ihn noch nie so gesehen. Es ist wirklich aufregend", sagt Macarena Garcia Marin, eine Wissenschaftlerin der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), die an dem Projekt beteiligt ist.
Bereits 1998 hatte das Weltraumteleskop "Hubble" WR 124 erstmals eingefangen. Das Bild war damals allerdings wenig detailreich. Mit seiner Nahinfrarotkamera (NIRCam) und dem "Mid Infrared Instrument" (MIRI) ist es Webb nun gelungen, weitere Einzelheiten des Sterns zu erfassen.
links: © Yves Grosdidier (University of Montreal and Observatoire de Strasbourg), Anthony Moffat (Universitie de Montreal), Gilles Joncas(Universite Laval), Agnes Acker (Observatoire de Strasbourg), and NASA/ESA
rechts: © NASA, ESA, CSA, STScI, Webb ERO Production Team
Aufnahme aus 1998 versus 2022
James Webb schickt Daten zur Erde
Das ältere Weltraumteleskop Hubble befindet sich seit 1990 im All. Es blickt im sichtbaren, ultravioletten und nahen Infrarotbereich in den Weltraum. Webb hingegen ist auf den nahen und mittleren Infrarotbereich ausgelegt. Damit sieht es deutlich mehr. Es ist auch mit einem größeren Spiegel (6,5 Meter) ausgestattet und verfügt über eine größere Brennweite (131,4 Meter).
Webb startete im Dezember 2021 ins All. Im Jänner 2022 erreichte es seine endgültige Position. Seither schickt es regelmäßig Aufnahmen und Daten von weit entfernten Himmelskörpern zur Erde.
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