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Science

Legale Indoor-Cannabis-Plantagen als CO2-Sünder

In 15 von 50 US-Bundesstaaten ist Cannabis für Personen ab 21 Jahren legal erhältlich. Während der größte Teil der Pflanzen vor der Legalisierung in versteckten Outdoor-Feldern oder in gut abgeschirmten Kellern und Indoor-Plantagen großgezogen wurde, hat die legale Cannabis-Produktion nun eine enorme Verschiebung bei den Ressourcen, die dafür aufgewendet werden, bewirkt. Das liegt darin, dass die meisten legalen Weed-Pflanzen Indoor großgezogen werden. Indoor sind aber eine Vielzahl an Lampen notwendig und der Stromverbrauch ist gigantisch.

Forscher haben untersucht, wie sich die legale Cannabis-Produktion auf den CO2-Ausstoß auswirkt, berichtet Wired. Basierend auf ihren Kalkulationen müssten für jedes Kilogramm Weed (also die getrockneten Blüten) rund 2000 Kilogramm CO2 ausgestoßen werden. In Colorado sei deshalb sogar auch ein Anstieg der Treibhausgase zu verzeichnen, heißt es in dem Bericht. Dazu haben die Forscher die stündlichen Daten rund um das Wetter und die CO2-Emissionen in den USA herangezogen und sie in ihr Modell, das sie rund um die Cannabis-Produktion entwickelt hatten, eingebettet.

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So sieht getrocknetes Weed aus

Stromverbrauch als CO2-Treiber

Am Ende hatte sich - wenig überraschend - herausgestellt, dass der hohe Stromverbrauch, der durch die Lampen verursacht wird, der Haupt-Motor der Treibhausgase ist. Doch das war nicht in jedem Bundesstaat gleich, da der Strom jeweils unterschiedlich produziert wird. In Südkalifornien etwa gibt es die geringsten Emissionen bei der Indoor-Weed-Zucht, weil dort vorrangig auf Erneuerbare Energien gesetzt wird. In Südkalifornien kamen auf ein Kilogramm Weed 2500 Kilogramm CO2-Emissionen - und das war der niedrigste Wert. Auf der anderen Seite des Spektrums liegt Hawaii, wo die Produktion von einem Kilogramm Weed mehr als 5000 CO2-Emissionen verursacht.

Zum Vergleich: Die Produktion von einem Kilogramm Mais verursacht lediglich 0,5 Kilogramm CO2. Mais wird Outdoor gepflanzt und kommt weitgehend ohne Pestizide und Düngemittel aus. Die Forscher schlagen vor, dass man legales Weed künftig auch Outdoor anpflanzen sollte. Damit ließen sich die Treibhausgase um 96 Prozent reduzieren. In Colorado würden die Emissionen dadurch um 1,3 Prozent gesenkt werden können.

Der Grund, warum das meiste Weed Indoor gezüchtet wird, liegt in den unterschiedlichen Stadien der Legalisierung zwischen den einzelnen US-Staaten. Denn es hängt freilich vom Klima ab, wo Cannabis am besten wächst - und dort ist es aber nicht immer erlaubt.

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