Mars-Lander InSight verabschiedet sich mit traurigem Tweet

Mars-Lander InSight verabschiedet sich mit traurigem Tweet

© NASA/JPL-Caltech

Science

Mars-Lander InSight misst bisher größte Beben am Roten Planeten

Der Mars-Lander InSight kann sich nicht bewegen. Dafür kann er aber etwas, das der Rover Perseverance nicht kann: seismische Daten aufnehmen. Dadurch ist es der NASA möglich Marsbeben zu registrieren – das Gegenstück zu Erdbeben auf unserem Planeten.

Wie aus einer neuen Studie hervorgeht, die jetzt veröffentlicht wurde, hat InSight die bisher stärksten Marsbeben registriert. Am 25. August 2021 bebte der Mars mit einer Magnitude von 4,2. Das Beben erhielt den Namen S0976a. Am 18. September 2021 fand S1000a statt, mit der Magnitude 4,1.

Beben dauerte 94 Minuten

Damit sind die beiden Beben 5-mal stärker als die bisher größten am Mars gemessenen Beben. S0976a hielt nur wenige Sekunden an, was üblich für Marsbeben ist. Bei S1000a waren es aber 94 Minuten – das längste je von InSight registrierte Marsbeben.

Für die Forscher*innen ist auch spannend, dass S0976a in der Region Valles Marineris stattgefunden hat. Bisher hatte man immer vermutet, dass es in dem Grabenbruchsystem seismische Aktivität geben könnte. Jetzt wurde sie aber zum ersten Mal dort festgestellt.

Beben fanden auf der anderen Planetenseite statt

Ebenfalls ungewöhnlich ist, dass die Beben auf der vom Mars-Lander abgelegenen Planetenseite registriert wurden. Es sind sogar die am weitesten entfernten Beben, die je von InSight aufgezeichnet wurden.

Dass das gelungen ist, ist ein kleines Kunststück. Denn die von den Marsbeben ausgehenden P- und S-Wellen werden durch den Planetenkern gestoppt. Sie liegen als im Schatten des Kerns des Planeten, weshalb dieser Bereich als „Core Shadow Zone“ bezeichnet wird.

InSight kann also eigentlich keine Beben messen, die auf der anderen Planetenseite stattfinden. Die Forscher*innen haben deshalb eine Methode entwickelt, um die Reflexionen der Wellen zu messen. Diese nennen sie PP- und SS-Wellen. Mit S0976a und S1000a konnte die Methode erstmals erfolgreich angewendet werden. Für die Wissenschafter*innen ist es ein Meilenstein in der seismologischen Erforschung anderer Planeten.

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